NIEMALSALLEIN

Im ersten Test im Rahmen der Vorbereitung in Kärnten trennte sich Hannover 96 in Hermagor vom italienischen Traditionsklub SSC Neapel vor 800 Zuschauern mit 3:3 (2:1) . In einer teilweise hart geführten Begegnung erzielten Hashemian (11.), Huszti per Elfmeter (18.) und Brdaric (64.) die Treffer für das Neururer-Team.

 

Andersson fehlt
Vor einem bezaubernden Bergpanorama in Hermagor konnte 96-Coach Peter Neururer abgesehen vom verletzten Christoffer Andersson (Hüftprellung) auf alle Spieler zurückgreifen, die mit ins Kärntner Trainingslager gefahren sind. Wie bereits in den Testspielen zuvor wurde gegen den italienischen Zweitligaaufsteiger SSC Neapel zur Halbzeit komplett durchgewechselt, auch von Napoli. Während in Durchgang Eins eine denkbare A-Elf der Roten auf dem Rasen stand, gehörten nach der Pause auch ein halbes Dutzend Nachwuchskräfte zur Elf. Bei Napoli stand mit Paolo Cannavaro der Bruder eines Weltmeisters auf dem Rasen.

Schnelle Tore, dann viel Härte
Gut 100 mitgereiste 96-Fans durften sich schnell über das frühe Führungstor ihrer Roten freuen. Der erneut stark auftretende Szabolcs Huszti schlug einen perfekten Eckball von rechts in den Strafraum, wo Vahid Hashemian, auch in der Folge ständiger Unruheherd, schulbuchmäßig hochstieg und das Leder zum 1:0 in die Maschen köpfte (11.). Doch die Süditaliener versteckten sich keineswegs und kamen schnell zum Ausgleich: Roberto De Zerbi gelang nach einer Viertelstunde ein herrlicher Freistoßtreffer aus 18 Metern, bei dem Robert Enke keinerlei Abwehrchance hatte. Postwendend aber die erneute 96-Führung, dieses Mal durch einen Strafstoß. Nach einem Standard wurde Vinicius von Domizzi in Ringermanier zu Boden gerissen, Huszti ließ sich die Gelegenheit per Elfmeter nicht entgehen. Der ungarische Neuzugang verwandelte ganz sicher in die untere rechte Torecke (18.). Nach den spielerischen Glanzpunkten folgte eine längere Phase, die von vielen Nickligkeiten der Napolitaner geprägt war und in der die Härte Überhand nahm. Drei gelbe Karten und ein Fast-Platzverweis dürften Nachweis genug sein. Als Napolis Torschütze De Zerbi gegen Hanno Balitsch nachtrat, bewies der gute Schiedsrichter Manfred Krasnitzer sehr viel Fingerspitzengefühl und schickte den Übeltäter ohne Platzverweis zum Duschen. Ein anderer Italiener übernahm das Trikot mit der Nummer 10 (32.). Die einzige weitere zu verzeichnende Chance hatte wiederum Hashemian, dessen Kopfball nach Tarnat-Hereingabe aber über die Querlatte strich (27.).

Erneuter Freistoß zum dritten Ausgleich
Im zweiten Durchgang hatten sich die Gemüter dann aber wieder beruhigt. Den ersten Warnschuss aus der Distanz gab Jan Rosenthal ab, der von Tobias Willers nach dessen Ballgewinn eingesetzt worden war, aber knapp über das Tor zielte. Der Treffer fiel aber auf der anderen Seite: Die Abseitsfalle der Roten wurde ausgehebelt und Roberto Carlos Sosa lief alleine auf Morten Jensen zu. Zwar traf er nur den linken Innenpfosten, doch Gaetano Grieco war zur Stelle und staubte zum 2:2-Ausgleich ab (58.). Fast wäre dem agilen Marco Capparella sogar die Führung gelungen, doch der Italiener scheiterte aus kurzer Distanz an Jensen (60.). Auf der anderen Seite bediente Nagy Thomas Brdaric per Pass in die Gasse. Der 96-Stürmer traf per Drehschuss in die kurze linke Ecke, auch wenn SSC-Keeper Granello noch mit den Fingerspitzen dran war (64.). Nach einem Massenwechsel der Italiener und einem knapp über den Giebel streichenden Freistoß Stajners (73.) kam der frühere Maradona-Klub aber zum dritten Mal zum Ausgleich. Wieder war es ein direkt getretener Freistoß, der im Netz landete. Caparella zirkelte das Leder aus gut 25 Metern genau neben den rechten Pfosten (80.). Unrühmlicher Schlusspunkt war eine erneute Herausstellung für die Italiener (erneut kein Rot). Der eingewechselte Luca Lacrimini foulte zunächst Hahne, um anschließend wegen Meckerns vorzeitig zum Duschen geschickt zu werden (88.).

Lob an die U23-Spieler
Beide Trainer zeigten sich auf der anschließenden Pressekonferenz zufrieden mit dem spannenden Spiel, ebenso wie Werner Bilgram, Geschäftsführer von Kärnten Marketing („Ich bin froh über das Remis, da Italien und Deutschland die wichtigsten Märkte für Kärnten darstellen“). Edoardo Reja, Coach des SSC Neapel, bedankte sich bei den Roten für das für alle Fans unterhaltsame Spiel, auch wenn er Hannover kompakter und präsenter als sein eigenes Team gesehen hatte. Peter Neururer gestand, mit dem SSC Neapel auf sein absolutes Lieblingsteam in Italien getroffen zu sein und zog gleichzeitig symbolisch den Hut vor seinen Youngstern: „Dass die Jungs in der zweiten Hälfte so toll dagegen gehalten haben, macht mich stolz“. Ärgerlich nur, dass zwei direkte Freistöße der Italiener im Netz landeten. Letztendlich habe sein Team angesichts der Müdigkeit nach der harten Vorbereitung seine Aufgabe erfüllt. „Wir sind erst bei etwa 50%, da wir vom Athletischen und der Schnelligkeit logischerweise noch einiges fehlt.“
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STATISTIK

Hannover 96 (1. Halbzeit):
Enke – Cherundolo, Zuraw, Vinicius, Tarnat – Yankov, Balitsch, Huszti, Bruggink – Hashemian, Thorvaldsson

Hannover 96 (2. Halbzeit:) Jensen – Schröter, Willers, Marheineke, Nagy – Lala, Hahne, Bikmaz, Rosenthal – Stajner, Brdaric

SSC Neapel (1. Halbzeit): Gianello – Maldonado, Grava, Montervino, Cannavaro – Domizzi, Amodio, Bogliacino, Bucchi – De Zerbi, Inacio Joao Batista

SSC Neapel (2. Halbzeit) Gianello – Maldonado, Grana, Montesanto, Romito – Giubilato, Trotta, Gatti, Sosa – Grieco, Caparella (ab 70. Massenwechsel)

Tore: 0:1 Hashemian (11.), 1:1 De Zerbi (15.), 1:2 Huszti (FEM, 18.), 2:2 Grieco (58.), 2:3 Brdaric (64.), 3:3 Capparella (80.)

Gelbe Karten: 2 für Napoli plus 2 Herausstellungen / Hashemian, Bikmaz

Zuschauer: ca. 800

Schiedsrichter: Manfred Krasnitzer

 

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