"96 – DIE AKADEMIE" – diesen Namen trägt das Nachwuchsleistungszentrum von Hannover 96 seit der Neueröffnung Ende Oktober. Hier ist – auch über den Neubau in der Eilenriede hinaus – vieles im Umbruch. Im dritten Teil unserer Serie mit Jan-Moritz Lichte, der die Leitung der Nachwuchsentwicklung in diesem Sommer übernommen hat, geht es um die Zusammenarbeit von Jugend- und Profi-Bereich.
Sprung zu den Profis geschafft
Waldemar Anton hat es gemeistert: Der 20-Jährige hat den Sprung vom Nachwuchs- in den Profi-Bereich geschafft und ist dort aktuell nicht mehr wegzudenken. Als einziger aus dem Team von Daniel Stendel hat unser Verteidiger in dieser Saison bisher jedes Liga-Spiel von Anfang bis Ende durchgespielt. "Waldi" ist jedoch nicht der einzige Nachwuchsmann, der "oben" von sich hören macht: Mit Fynn Arkenberg, Mike Steven Bähre und Noah Joel Sarenren Bazee liefen in dieser Spielzeit bereits drei weitere "Youngster" für unsere Profis auf.
Gemeinschaftliche Runden zum Austausch
Wie es dazu kommt, das Spieler hochgezogen werden, und wie der Austausch zwischen Akademie und Profis funktioniert, erklärt Akademie-Leiter Jan-Moritz Lichte: "Wir haben gemeinschaftliche Runden mit dem Trainerteam der Profis, der Geschäftsführung, dem Sportlichen Leiter und uns, also der Leitung der Akademie und den Trainern der U21, U19 und U17, in denen wir uns über Spieler und deren Entwicklungen austauschen." Von den regelmäßigen Treffen profitieren beide Seiten. "Es ist ein wichtiger Aspekt für die Profi-Abteilung, um auf dem Laufenden zu bleiben und um zu wissen: Da passiert vielleicht was, da entwickelt sich was", führt Lichte aus. "Und es ist auch für uns die Chance, zu sagen: 'Bei uns entwickelt sich momentan ein Spieler wirklich gut. Ihr solltet den Spieler, wenn es passt, in euer Training einbauen.' Selbstverständlich hat das Trainerteam und die Sportliche Leitung dann auch die Möglichkeit, dem nicht nachzukommen, aber durch die enge Verzahnung entwickelt sich beidseitiges Vertrauen, das am Ende unseren Spielern helfen wird, sich bei den Profis vorzustellen."
Intensivierte Zusammenarbeit durch Stendel
Seit Daniel Stendel Anfang April das Traineramt bei den Profis übernommen hat, hat sich die Verzahnung zwischen beiden Bereichen weiter intensiviert. Der 42-Jährige trainierte von 2008 bis 2013 zunächst unsere U17 und anschließend unsere U19, die er bekanntlich in diesem Jahr bis zum Gewinn des DFB-Junioren-Vereinspokals führte. Für Lichte ist dies ein absolut positiver Umstand: "Durch Daniel ist die Zusammenarbeit natürlich noch mal enger, weil er viele von den Jungs einfach persönlich gut kennt."
Erste Maßnahmen umgesetzt
Zwei Maßnahmen, die in den Runden erarbeitet wurden, fanden bereits ihre Umsetzung: Bei einem Perspektivtraining absolvierten Anfang Oktober sieben Nachwuchsspieler aus U17, U19 und U21 eine Einheit mit unseren Profis. Ähnliche Termine sollen von nun immer wieder stattfinden. Außerdem ist das Trainerteam der Profis in regelmäßigen Abständen in der Akademie, um ein Training von Spielern zu leiten, die von der Akademie ausgewählt wurden.
Den ersten Termin dieser Art gab es Anfang November. Dies ermöglicht dem Trainerteam einen besseren und breiteren Einblick in die Entwicklungsstände der Spieler der Akademie. Und womöglich finden sich so die nächsten Youngster, die irgendwann aus dem Profiteam nicht mehr wegzudenken sind – wie aktuell Waldemar Anton.
jb