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Fünf Fragen rund um Mirko Slomka

 

Mit welcher Taktik wird Hannover 96 unter Mirko Slomka spielen?
Slomka hat sich bei großen Vereinen wie Real Madrid und beim FC Arsenal umgeschaut. In London hat ihn der Kollege Arsene Wenger sehr beeindruckt; ein Trainertyp, der auch kleinste taktische Fehler intensiv mit den Spielern bespricht. Slomka legt großen Wert auf taktische Konzepte, sie stehen aber nicht wie zum Beispiel beim ehemaligen Berliner Trainer Lucien Favre über allem. Anders als Dieter Hecking, der bei 96 ein Spielkonzept mit nur einer Sturmspitze bevorzugt hat, setzt Slomka auf zwei Angreifer. "Das Personal ist auf eine Doppelspitze ausgerichtet." In taktischen Zahlen ergibt das ein sogenanntes 4-4-2-System, also mit einer Viererkette hinten. Bei den vier Mittelfeldspielern ist Slomka flexibel. Bei Schalke 04 hat er mit vier Mittelfeldakteuren auf einer Linie gespielt – Fachleute sprechen von einer "flachen Vier"; in diesem System spielen die Außen eine entscheidende Rolle, weil es keinen richtigen Regisseur gibt. Aber auch die Variante mit Spielmacher (in der Fachsprache "Zehner" genannt) hat Schalke unter Slomka oft probiert. Bis Ende des Monats ist das Transfer­fenster noch geöffnet, selbst nach dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg (30. Januar) kann der Verein theoretisch noch neue Spieler verpflichten.

Wird 96 das Team noch einmal personell aufrüsten – und mit wem?
Fürs Erste lässt Slomka das Thema beiseite. Man habe darüber bisher nicht diskutiert, sagte er, er vertraue dem gegenwärtigen Kader. "Die Mannschaft hat Qualität", sagte er. Dennoch ist wohl damit zu rechnen, dass 96 noch aktiv wird, um die Ausgangslage für den Abstiegskampf zu verbessern – Trainer, die in einer solchen Situation keine Verstärkung fordern, gibt es nicht. Dafür aber im Team sicher diese und jene Baustelle. Heißester Kandidat: Gerald Asamoah.

Bleibt Arnold Bruggink Kapitän der Mannschaft, und wird es eine andere Hierarchie geben?
Der Niederländer muss sich in dieser Hinsicht offenbar keine Sorgen machen. Den Kapitän zu wechseln, daran denke er nicht, sagte Slomka. Von ihm wie von den anderen Mitgliedern des Mannschaftsrates habe er einen "sehr guten Eindruck" gewonnen.

Wie wird die Zusammenarbeit zwischen Sportdirektor Jörg Schmadtke und dem Trainer Slomka aussehen?
Es dürfte schwer vorstellbar sein, dass Slomka den bisherigen Status quo bei 96 voll akzeptiert, dass der Sportdirektor der Vorgesetzte des Trainers ist und ihm Vorschriften machen kann. Noch deutet einiges in dieser Hinsicht auf eine Art Schwebezustand und beiderseitiges Abtasten hin. "Es wird spannend sein, die Diskussionen zu führen und sich um der Sache willen auseinanderzusetzen. Beide werden wir unsere Ideen einbringen, um 96 voranzuhelfen", sagte Schmadtke gestern bei der Trainervorstellung. Wie sich das Verhältnis der beiden gestaltet, dazu dürfte es bereits übermorgen beim Auswärtsspiel in Mainz einen Hinweis geben.

Sitzt Schmadtke dann auch auf der Trainerbank, wie es zuletzt üblich war?
Laut Slomka sei darüber noch nicht gesprochen worden; zunächst gehe es ihm um wesentliche Fragen. Mit welchem Trainerteam arbeitet Slomka in Hannover;

und was wird aus Dirk Bremser, Kotrainer zuletzt unter Dieter Hecking und Andreas Bergmann, Torwarttrainer Jörg Sievers und Konditionstrainer Edward Kowalczuk?
Zeitgleich mit Mirko Slomka haben Nestor El Maestro und Norbert Düwel ihre Arbeit als Kotrainer angetreten. Mit El Maestro, der vier Fremdsprachen beherrscht, hat der neue 96-Coach schon beim FC Schalke 04 zusammengearbeitet; mit seinen 26 Jahren sei dieser "ein junger Mann mit großer Erfahrung", sagt Slomka. Düwel, der aus München kommt, war Trainer im Frauenfußball und zuletzt Scout für Manchester United. Jörg Sievers und Edward Kowalczuk werden weiterhin zum Trainerteam gehören. Hingegen hat der Klub den bisherigen Kotrainer Dirk Bremser, dessen Vertrag im Sommer ausgelaufen wäre, beurlaubt. Bremser, der sich gestern nach fast dreieinhalb Jahren Tätigkeit in Hannover von der Mannschaft verabschiedete, findet es "absolut legitim", wie 96 in dieser Hinsicht gehandelt habe: "Ich habe volles Verständnis dafür, dass Slomka seine Vertrauensleute mitbringt."

 

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