NIEMALSALLEIN

 

Nach dem erneut würdelosen Auftritt der 96-Profis in Dortmund muss man sich fragen: Wollen alle 96-Spieler überhaupt den Abstieg verhindern, oder können sie nicht? Auf wen außer Altin Lala kann sich der 96-Trainer absolut verlassen? Allein, dass der lange verletzte 34-Jährige vorleben muss, wie ein Kämpferherz schlägt, ist eine bittere Erkenntnis.

Mirko Slomka hofft auch, "Leon Andreasen so schnell wie möglich zurückzubekommen, das Gleiche gilt für Karim Haggui oder Steven Cherundolo". Slomka begründet: "Weil sie Typen sind, mit denen man den Abstiegskampf bestreiten kann. Cherundolo gehört zu 96 wie Altin, auf den man immer setzen kann." Gleich, ob Cherundolo nun wirklich in die Kategorie Lala gehört – Slomkas Aussagen zeigen: Auch dem Trainer scheint bewusst, dass er sich nicht auf alle verlassen kann.

Auf Lala, Haggui und Andreasen kann Slomka aber wie auf Christian Schulz bauen. Sie kämpfen, setzen sich voll ein. In diese Gruppe gehört auch Didier Ya Konan. Der Stürmer könnte beim übernächsten Spiel in Freiburg wieder fit sein. Ya Konan arbeitet viel für die Mannschaft – darauf kommt es im Abstiegskampf an. "Man konnte sehen, dass der eine dem anderen geholfen hat, man hat sich abgeklatscht und sich angefeuert", wollte Slomka bei seinen Spielern bereits in Dortmund gesehen haben. Auf diese Gesten legt er Wert, sie wirkten allerdings eher aufgesetzt.

Problematisch ist in der jetzigen Krise auch die Vertragslage. In der Winterpause ausgeliehene Spieler wie Jan Durica, Arouna Koné und Elson sind in drei Monaten wieder weg. Wer will es ihnen verdenken, wenn sie nicht nur an 96 denken? Insgesamt laufen acht Verträge aus, darunter der von Hanno Balitsch. Sein Traumziel heißt England. Balitsch polarisiert auch in der Mannschaft. Ex-Trainer Dieter Hecking sah ihn als Querulanten und wollte ihn feuern – was rückblickend vielleicht besser gewesen wäre, als Hecking gehen zu lassen. Andreas Bergmann machte Balitsch zur Führungskraft, Slomka ihn sogar zum Kapitän.

Vorbildlich war seine Leistung in Dortmund aber nicht. Überlegt man, wer im Abstiegskampf wirklich hilft, kann man kaum mehr zwischen charakterlichen und fußballerischen Eigenschaften unterscheiden: Konstantin Rausch etwa versucht alles, ist aber in der derzeitigen Form auf der Bank besser aufgehoben. Sergio Pinto oder Jiri Stajner spielen mies, werden sich aber immer voll reinhängen. Das unterscheidet sie von Jan Schlaudraff. Ihn scheint eine mögliche Gehaltskürzung in der zweiten Liga um 40 Prozent nicht zu kümmern – blieben ihm doch immer noch 70.000 Euro im Monat. Das Durchschnittsgehalt von Zweitligaspielern liegt bei 9000 Euro.

 

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