NIEMALSALLEIN

Am Tag nach den Hiobsbotschaften mit dem Saisonaus für Arouna Koné und Elson bot sich beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 für die Offensivabteilung einer als Alternative an, den man mit Toren bislang nicht unbedingt in Verbindung gebracht hat.

 

Steve Cherundolo, der treue Amerikaner, zeigte gestern beim Trainingsspiel Torjägerqualitäten, gleich sechs Treffer gelangen dem Mann, dessen Stammplatz hinten rechts ist und den in der gegnerischen Hälfte manchmal der Mut verlässt. Dass 96-Trainer Mirko Slomka nun Cherundolo am kommenden Sonnabend bei Bayern München (Anstoß zur ungewohnten Zeit von 18.30 Uhr) als Koné-Ersatz in den Sturm versetzt, ist nicht zu erwarten. Trotzdem ist das natürlich die Frage, die alle in Hannover bewegt, am meisten Slomka, der sie lösen muss: Was tun ohne Koné und Elson? Der Ivorer und der Brasilianer standen beim 4:2-Sieg gegen Schalke 04 am vergangenen Spieltag in der Stammformation. 96 muss also zwei Positionen in der Startelf neu besetzen, möglicherweise durch den Ausfall der beiden Offensivspieler aber auch das Spielsystem ändern. Ein Blick auf zwei von mehreren Möglichkeiten, die Hannover 96 hat: l Variante 1 – die Austausch-Variante: Gegen Schalke hat 96 mit einer Viererkette in der Abwehr gespielt und einer sogenannten Raute im Mittelfeld, bestehend aus Konstantin Rausch und Manuel Schmiedebach auf den Außen, Sergio Pinto vor der Abwehr sowie Elson hinter den zwei Spitzen Didier Ya Konan und Koné. Will Slomka wenig verändern, ersetzt er Elson durch seinen Vertreter Arnold Bruggink und Koné durch Jiri Stajner oder Mike Hanke. Wenig Veränderung ist immer gut, wenn eine Elf vorher erfolgreich war wie 96 gegen Schalke. Doch in diesem Fall hätte diese Variante zumindest im Mittelfeld zwei Haken. Zum einen ist Bruggink mangels Schnelligkeit und Laufpensum ein anderer Spielertyp als Elson, der mehr wühlt und wuselt und deshalb gerade gegen starke Gegner wie die Bayern wichtig gewesen wäre. Zum anderen hätte bei dieser Variante Hanno Balitsch keinen Platz, der mit seinem Traumtor gegen Schalke Argumente für seine Rückkehr in die Stammformation geliefert hat. Und dass Slomka einen wie den Kämpfer Balitsch in München noch einmal zunächst auf der Bank schmoren lässt, ist unwahrscheinlich. l Variante 2 – die Ein-Stürmer-Variante: Die von Slomkas Vorgänger Dieter Hecking bevorzugte Taktik steht beim hannoverschen Publikum eigentlich auf dem Index, wurde aber auch von Slomka bereits eingesetzt, halbwegs erfolgreich zuletzt beim 0:0 in Hamburg. Bei dieser Variante wird Ya Konan vorne zum Einzelkämpfer, dahinter baut sich ein aus fünf Spielern bestehendes Mittelfeld auf, das sporadisch Konter organisieren soll, sich vornehmlich aber um die Defensive kümmert. Dass Jiri Stajner dabei wie in Hamburg die rechte Seite im Mittelfeld übernimmt, ist allerdings nicht zu erwarten. Von den Bayern droht Unheil vornehmlich über die Außen, wo sich Arjen Robben und Franck Ribery links und rechts abwechseln. Und Stajner als Prellbock und Hilfe für Cherundolo gegen Ribery wäre keine allzu Mut machende Idee. Vielversprechender wäre da schon einer wie Leon Andreasen, von dem allerdings keiner genau weiß, ob er in München überhaupt auflaufen kann. Seit Wochen machen dem Dänen rätselhafte Schmerzen im Adduktorenbereich zu schaffen, gestern musste er mal wieder das Training abbrechen. „Die Bilder aus dem Krankenhaus zeigen, dass nichts kaputt ist“, sagt Andreasen, „aber der Schmerz ist da.“ Bei Andreasen wird Slomka abwägen müssen, wie riskant ein Einsatz wäre. Weitere Hiobsbotschaften wie bei Koné oder Elson kann 96 im Saisonendspurt um den Klassenerhalt nicht gebrauchen.

 

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