Herr Hochstätter, Hannover 96 hat sein Interesse an der Rückkehr von Jan Simak erklärt. Was hat den Ausschlag gegeben, dass der Klub nun doch aktiv werden will?
96 spielt jetzt das sechste Jahr in der Bundesliga, in der Regel ging es gegen den Abstieg. Jetzt ist der Punkt gekommen, über die Grasnarbe hinauszuschauen. Jan Simak hat eine fußballerische Qualität, von der wir glauben, dass sie 96 weiterbringt. Uns ist nicht verborgen geblieben, dass er in Jena gute Leistungen bringt.

Wann rechnen Sie mit einer Entscheidung?
Diese Frage kann ich nicht beantworten. Klar ist: Wir wollen den Spieler haben. Und die Rahmenbedingungen für eine Verpflichtung wären geklärt. Den Rest muss Jan Simak entscheiden. Dass er Interesse hat, zeigt allein die Tatsache, dass er sich mit uns getroffen und verhandelt hat. Jetzt muss er Ja oder Nein sagen.

Hatten Sie in dem Gespräch den Eindruck, dass die Vergangenheit in Hannover, zu der auch einige dunkle Kapitel gehörten, Simak belasten könnte?
Er wird sicherlich darüber nachdenken, was passiert ist, und er hat uns das auch in groben Zügen geschildert. Aber wir gucken nach vorn, da geht es bei null los. Uns interessiert die Vergangenheit nicht. Simak spielt in Jena eine sehr gute Saison, das ist auch der Grund, warum wir unsere Meinung überdacht haben. Und wir bauen darauf, dass er diese Leistungen auch bei uns in der 1. Liga zeigen kann. Wenn das der Fall ist, dann stehen die Leute auch ruck, zuck wieder hinter ihm. Aber vielleicht sagt er ja auch: Ich möchte meinen Weg woanders gehen und meine Vergangenheit in Hannover nicht noch einmal aufwärmen.

Welchen Eindruck hat der Mensch Jan Simak auf Sie gemacht? Sie hatten mit ihm zuvor ja nie zu tun.
Nach einem einstündigen Gespräch kann ich ihn natürlich nicht richtig beurteilen. Er macht auf mich einen aufgeschlossenen, aufgeräumten und netten Eindruck. Klar wurde: Er hat die feste Absicht, es ganz oben noch einmal zu probieren.

Was macht den Fußballer Jan Simak für 96 so interessant?
Als ich vor gut einem Jahr nach Hannover gekommen bin, war das die erste Personalie, mit der ich mich beschäftigt habe. Wir haben diesen Transfer damals aufgrund seines Leistungsvermögens bei Sparta Prag ausgeschlossen. Nach seinem Wechsel nach Jena haben wir aber weiter genau hingeguckt und sind nach sechs Monaten zu dem Entschluss gekommen, dass er für uns eine Bereicherung sein kann. Er ist schnell, ballsicher und könnte uns im offensiven Mittelfeld weiterhelfen.
Interview: Norbert Fettback