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Böse Diagnose nach Verletzung in Leverkusen: Sehnenanriss im Oberschenkel. Schulz muss aushelfen.

 

 

96-Oldie Michael Tarnat erlitt eine Sehnenverletzung im linken Oberschenkel und fällt bis Saisonende aus.

VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Die mehr als 100 Fans warteten gestern vergeblich auf die 96-Profis. Dieter Hecking hatte Stabilisations- und Krafttraining im Bauch der AWD-Arena angeordnet – und so Gelegenheit, den Schock im Verborgenen zu verarbeiten. Am Mittag hatte der 96-Trainer aus München erfahren, dass sich Michael Tarnat beim 0:2 in Leverkusen einen Sehnenteilanriss des linken Hüftbeugegelenks zugezogen hat. „Tanne fällt bis zum Saisonende aus“, sagte Hecking später so betroffen, als sei er mit 96 gerade abgestiegen.
Obwohl Tarnat zuletzt auf dem Platz schwächelte, trifft 96 die Verletzung hart. Mit Christian Schulz steht nur ein Vertreter für links hinten bereit – und der sollte und wollte eigentlich nur noch im defensiven Mittelfeld spielen. Weil 96 ihm das zugesichert hatte, konnte man ihn ja aus Bremen nach Hannover locken.

Tarnat („Ich kann es ja nicht ändern“) trug die Diagnose von Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt mit Fassung, machte sich und 96 sogar Hoffnung: „Ich muss ja nicht operiert werden. Wenn ich diese Saison nochmal spielen könnte, das wäre schön.“
Da war aber der Wunsch Vater des Gedankens. Müller-Wohlfahrt rechnet mit mindestens acht Wochen Pause. Der Bremer Patrick Owomoyela war mit einem Sehnenabriss dreieinhalb Monate ausgefallen. HSV-Profi Bastian Reinhardt ließ sich operieren, fiel sogar viereinhalb Monate aus.

Hätte Tarnat seine Verletzung verhindern können, wenn er vor drei Wochen auf Wego Kregehr gehört hätte? Der 96-Arzt hatte vor dem Bayern-Spiel einen Muskelfaserriss diagnostiziert. Tarnat glaubte aber FC-Bayern-Physio Fredi Binder, der lediglich ein Problem am Iliosakralgelenk (kurz ISG) zwischen Kreuz- und Darmbein als Übel der Schmerzen ausgemacht hatte.

„Ich hatte kein Muskelproblem, das ISG war blockiert“, beteuerte Tarnat gestern noch einmal. Der 38-Jährige betonte, dass die Sehnenverletzung zwar „am gleichen Bein, aber an einer anderen Stelle“ passiert sei.
Das Verhältnis zu Kregehr bleibt frostig. Von den 96-Physios um Ralf Blume lässt sich Tarnat ab heute täglich behandeln, untersuchen lassen will er sich jedoch ausschließlich von Müller-Wohlfahrt: „Er kennt mich am besten.“ In zwei Wochen fliegt er wieder nach München.

 

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