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Bölle, Bölle, Bölle!

Am Montagabend treffen die Roten auf den SV Darmstadt 98. Wir haben wie gewohnt Kurioses und Historisches zum kommenden 96-Gegner zusammengestellt.

/ Profis
Fans des SV Darmstadt 98.

Nächster Gegner: SV Darmstadt 98
Warum hat der SV Darmstadt 98 eine Patenschaft für Bäume übernommen? Woher kommt der Spitzname "Lilien"? Und wieso hat der Klub aus Hessen Ende der 1970er-Jahre mit Feierabendfußballern in der Bundesliga gespielt? Das und mehr verraten wir in unserem Gegnerporträt vor dem Heimspiel der Roten gegen Darmstadt am Montagabend (20.30 Uhr, HDI Arena; Tickets).

  • Die Ensgrabers: Darmstadts Fußballgeschichte beginnt im Schlossgarten. Dort trat Professor Leopold Ensgraber zusammen mit seinen Söhnen Fritz, Bernhard, Karl, Wilhelm und Ernst bereits Ende des 19. Jahrhunderts gegen den Ball, also zu einer Zeit, in der Fußball noch als "Englische Krankheit" bezeichnet und vielerorts verboten wurde - auch in Darmstadt. Die Ensgrabers aber blieben hartnäckig und gründeten am 22. Mai 1898 zusammen mit anderen Schülern den FK Olympia 1898 Darmstadt. 1919 fusionierte der Klub mit dem SC Darmstadt 1905 zum SV Darmstadt 98. So heißt der Klub bis heute.
  • Siebenmal Hessenpokalsieger: Der SV Darmstadt 98 gehört zwar zu den ältesten Fußballklubs in Deutschland, wartet aber immer noch auf den ersten großen Titelgewinn. Immerhin: Dreimal sind die Hessen in die Bundesliga aufgestiegen (zuletzt 2015), siebenmal haben sie den Landespokal gewonnen (1966, 1999, 2001, 2006, 2007, 2008, 2013).
  • Feierabendfußballer vom Böllenfalltor: Im Sommer 1978 feierte der SV Darmstadt 98 den bis dahin größten Erfolg in der Vereingeschichte - den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga. Viele Spieler waren jedoch skeptisch, dass sich der Klub dauerhaft in der ersten Liga halten würde und weigerten sich deshalb, ihre berufliche Existenz aufzugeben und Profispieler zu werden. Trainer Lothar Buchmann entwarf daraufhin das "Darmstädter Modell": trainiert wurde nur nach Feierabend, die Trainingslager fanden in der Ferienzeit statt, und entfallene Arbeitsstunden - etwa durch weite Auswärtsfahrten - wurden vom Verein ausgeglichen. So konnte der Aufstiegskader zusammengehalten werden. Konkurrenzfähig waren die "Feierabendfußballer vom Böllenfalltor" allerdings nicht. Der Klub stieg nach nur einer Saison wieder in die zweite Liga ab.  
  • Die "Lilien": Die Fußballer des SV Darmstadt 98 werden von Fans und Medienvertretern auch "Lilien" genannt. Das ist naheliegend, schließlich befindet sich die Lilie sowohl auf dem blau-weißen Vereinslogo als auch auf dem Wappen der Stadt Darmstadt. Historiker der Stadt Darmstadt können aber nicht mit Sicherheit sagen, wie die Lilie einst auf das Wappen gekommen ist. Eine Vermutung: Die Lilie repräsentiert die Stadtkirche, die einst der Gottesmutter Maria geweiht wurde. Begründung: Die Lilie gilt als Zeichen der Reinheit und wird daher oft als Attribut der Gottesmutter Maria dargestellt.  
  • Historische Bäume: Das Böllenfalltorstadion ist legendär unter Fußballfans. Benannt wurde das Stadion im Südosten der Stadt nach den vielen Pappeln (südhessisch: "Böllen"), die zu Zeiten des großherzoglichen Darmstadt in der Umgebung wuchsen. Falltore dienten als Zugang zum eingezäunten Wald, der somit geschützt werden sollte. Noch heute schmückt eine Vielzahl von Pappeln - pardon: Böllen - den Nordrand des Stadions. Die Bäume dürfen auf Anordnung der Stadtverordnetenversammlung von 1920 nicht gefällt werden, da der SV Darmstadt 98 einst die Patenschaft für die Bäume übernahm.   
  • Ein "Roter" in Verantwortung: Der Sportliche Leiter der Darmstädter, Carsten Wehlmann", hat eine Vergangenheit bei den "Roten". In der Winterpause 2001/02 wechselte er für ein halbes Jahr auf Leihbasis nach Hannover, stand bei drei Zweitligaspielen im Tor, ehe es ihn zurück zum Hamburger SV zog. Seit Sommer 2018 ist Wehlmann für die Hessen tätig, zunächst als Sportkoordinator, seit Februar 2019 als Sportlicher Leiter.
  • Auch das noch: Mit Fußballsongs ist das ja so eine Sache ... In Darmstadt singen sie vor dem Spiel den Song "Die Sonne scheint" von Modern Talking. Oder war es Alberto Colucci? Egal, bei Textpassagen wie: "(...) Die Sonne scheint, die Spieler sind alle bereit, es ist soweit! Olé, olé, olá!". Aber hört selbst (auf eigene Gefahr!).
    hop
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