Malte gegen Bielefeld das erste Mal im Stadion

Zum ersten Mal in der Heinz von Heiden Arena
Nachdem Malte Neuner am Kiosk vorbei in Block S10 gelaufen ist, bleibt er am Geländer stehen. "Oh, cool", murmelt er ins Leere. Um den besonderen Moment des ersten Eindrucks festzuhalten, holt er sofort sein Smartphone aus der Hosentasche und fotografiert das weite Rund der Heinz von Heiden Arena. Der Wiener besuchte gegen Arminia Bielefeld zum ersten Mal ein Spiel seines Lieblingsklubs Hannover 96. Das Kuriose: Noch zehn Stunden zuvor wusste der Schüler nichts von seinem Glück.

Stadionbesuch als Geburtstagsüberraschung
Am Wochenende stand bei Malte ein besonderer Tag ins Haus - er feierte seinen 10. Geburtstag. Dass der Nachwuchsfan diesen allerdings nicht zuhause in Österreich verbringt, ahnte er noch am Samstagmorgen überhaupt nicht. "Ich wusste wirklich nicht, wohin wir fahren", betont Malte. Sein Vater erklärt den Grund für seine Unwissenheit: "Der Stadionbesuch sollte seine Geburtstagsüberraschung werden." Um 4.30 Uhr sei die Familie in Wien aufgestanden und habe sich auf den Weg Richtung Hannover gemacht. Maltes Nachfragen nach dem Ziel der Reise ignorierte die Familie dabei über die 850 Kilometer. Dann aber begann Malte zu ahnen, welche Stadt angesteuert wird. Abends erhielt er zudem die Nachricht von seinem Vater: Malte wird das erste Mal ein Heimspiel seines Lieblingsklubs Hannover 96 in der Heinz von Heiden Arena verfolgen. Sogar sein bester Freund Niklas reiste für den besonderen Anlass aus Dresden an.

Vater Hans seit 23 Jahren 96-Fan
Die Liebe zu 96 kommt dabei nicht von ungefähr. Vater Hans Neuner, in Rumänien geboren und aufgewachsen, zog es vor 23 Jahren beruflich nach Hannover. Schnell kam er mit Hannover 96 in Kontakt und entwickelte eine Leidenschaft für den Klub. "Ich halte schon immer zu 96", sagt Neuner. 13 Jahre hielt seine Unterstützung vor Ort an, doch 2013 zog es den 47-Jährigen des Berufes wegen erneut in eine andere Stadt. Das Leben der Familie spielt sich seither in Wien ab. "Hannover ist aber unsere zweite Heimat", erklärt Tochter Clara.

Unterstützung hält an
Fortan unterstützt Neuner "seine" Roten aus der österreichischen Hauptstadt. "Die Sportschau ist Pflicht", erzählt Neuner und lächelt. Während der 96-Spiele lausche er der Radio-Übertragung und aktualisiere stets den Liveticker.

Malte mittlerweile "eingefleischter Fan"
Mittlerweile ist er aber nicht mehr der einzige 96-Fan in der Familie. Sohn Malte, der 2012 noch vor dem Familienumzug in Hannover das Licht der Welt erblickte, fiebert seit einigen Jahren genauso euphorisch mit wie sein Vater. "Malte ist wirklich eingefleischter Fan, schließlich wurde er auch direkt von meinem Vater mit Fanutensilien ausgestattet", verrät Clara. Alles andere, als eine entflammende Liebe zu 96, wäre also verwunderlich gewesen. Schließlich habe Malte durch die Fanliebe seines Vaters direkt eine Verbindung zu Hannover. "Nach den Spielen gucke ich mir die Tore gerne nochmal an", bestätigt Malte die Worte seiner Schwester.

Zufrieden mit Leitls Arbeit
Der Stadionbesuch hinterließ deshalb mächtig Eindruck bei Malte. "Es ist schön, ich bin echt aufgeregt", gesteht er, nachdem er gerade zum ersten Mal das Stadion betritt. "Das fühlt sich echt gut an, ich wollte einfach immer schon mal her." Zum Abschluss lobt er noch die Arbeit von 96-Chefcoach Stefan Leitl und seinem Team: "Sie haben die Mannschaft gut stabilisiert, es ist schön anzuschauen." Sonntag ging es für Familie Neuner dann die neun Stunden zurück nach Österreich.
nik