96 überzeugt im XXL-Test gegen Bochum

Momuluh und Voglsammer belohnen aktiveres 96 
Bei ungemütlichem, typisch herbstlichem Wetter spannen viele der Zuschauerinnen und Zuschauer vor dem Anpfiff noch schnell die Regenschirme auf, ehe das Testspiel beim Bundesligisten angepfiffen wird. Mit Viererkette und Nicolo Tresoldi, der nach langwieriger Erkrankung wieder auflaufen kann, macht 96 ein spielstarkes  Auswärtsspiel und wartet auf Pressingmomente. Bei vielen gefährlichen Ansätze vorm Strafraum des VfL kommt zunächst keine Großchance zustande. Auf der anderen Seite rauscht ein Distanzschuss von Lukas Daschner über das 96-Tor - die einzige Bochumer Gelegenheit im ersten Viertel. Kurz vor dem Ende eben jenes Viertels wird die Partie durch eine Notarzthubschrauber-Landung überschattet - wir wünschen an dieser Stelle alles erdenklich Gute an die Beteiligten. Hintergrund ist, dass der Rasenplatz in Bochum als Landeplatz für ein nahegelegenes Krankenhaus fungiert. 

Danach ist der Fokus wieder voll auf Fußball gelegt, 96 startet personell komplett durchgewechselt ins zweite Viertel und bleibt die aktivere Mannschaft. Mit dabei ist auch Kolja Oudenne, dessen abgefälschter Schuss die erste klare Torchance ist - VfL-Keeper Niclas Thiede beweist starke Reflexe und reißt die Arme hoch (38.). Ein wenig später fällt der verdiente Treffer zum 1:0: Andreas Voglsammer erläuft einen klugen Steckpass von Christopher Scott und legt rüber zu Monju Momuluh, der am Fünfmeterraum nur noch einschieben muss (50.). Sekunden vor Ende des zweiten Viertels foult Maximilian Wittek Sebastian Ernst - den folgerichtigen Elfmeter verwandelt Voglsammer souverän zum 2:0 für 96. 

Anschlusstor direkt egalisiert 
Mit einem strammen Schuss eröffnet Erhan Masovic das dritte Viertel - sichere Beute für Weinkauf (61.). Das Duell wird etwas ruppiger und zweikampfbetonter, was 96 gut annimmt und den VfL Bochum nicht seinen Spielstil entfalten lässt. Trotzdem gelingt es dem VfL, durch Moritz Broschinski zum Anschlusstreffer zu kommen (75.). Im direkten Gegenzug kommt Sebastian Ernst aussichtsreich zum Kopfball - wieder pariert Thiede stark zur Ecke. Bei dieser steigt Voglsammer am höchsten und stellt die Zwei-Tore-Führung wieder her - 3:1 für 96 (77.). Das Spiel beruhigt sich danach deutlich und findet vorrangig zwischen den Sechzehnern statt. Für etwas Torgefahr sorgt mal wieder Brooklyn Ezeh, als er Thiede per direktem Freistoß zur Faustabwehr zwingt (107.). Nach intensiven 120 Minuten ertönt dann der Abpfiff durch Schiedsrichter Tobias Severins. 

Leitls Fazit
"Es war ein verdienter Sieg für uns. Alle Jungs, die gespielt haben, haben es richtig gut gemacht", eröffnet 96-Cheftrainer Stefan Leitl sein Fazit zum Sieg. "Es ist gut,  dass Cristopher Scott, Kolja Oudenne und Yannik Lührs 90 Minuten in die Beine bekommen haben - sie haben es gut gemacht. Auch die älteren Spieler wie Julian Börner und Sebastian Ernst konnten wichtige Minuten sammeln", betont er vor allem auf die wichtige Einsatzzeit für Akteure, die zuletzt oft nicht mitmischten. Auch Max Christiansen und Max Besuschkow spielten jeweils rund 45 Minuten. Beim Comeback von Tresoldi mahnt Leitl zur Geduld: "Der Körper ist geschwächt, wir müssen da ein richtiges Maß finden. Für ihn war es wichtig, heute 30 Minuten gespielt zu haben. Ich hoffe, dass er uns gegen Magdeburg zur Verfügung steht." Alles in allem "bin ich heute sehr glücklich über so ein Engagement über 120 Minuten", so der 46-Jährige. 
lbe

STATISTIK

VfL Bochum (Startelf): Thiede - Passlack, Masovic, Schlotterbeck, Loosli, Wittek - Osterhage, Förster - Daschner, Kwarteng - Hofmann 

Hannover 96 (1. Viertel): Zieler - Dehm, Uhlmann, Neumann, Köhn - Kunze - Leopold, Schaub - Nielsen - Teuchert, Tresoldi 

Hannover 96 (ab 2. Viertel): Weinkauf - Muroya, Lührs, Börner, Ezeh - Christiansen (77. Besuschkow) - Scott, Oudenne - Ernst - Momuluh, Voglsammer (107. de Sousa Moreira) 

Tore: 0:1 Momuluh (51.), 0:2 Voglsammer (60./FE), 1:2 Broschinski (75.), 1:3 Voglsammer (77.)