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Der BTSV reist als Schlusslicht nach Hannover

Wenn die 96-Mannschaft am Sonntag in der Heinz von Heiden Arena beim Derby auf den BTSV trifft, gastiert der Tabellenletzte in Hannover - der Saisonstart verlief für den blau-gelben Nachbarn äußerst unglücklich. Mittlerweile steht zudem ein anderer Trainer an der Seitenlinie als noch zu Beginn der Spielzeit. Wir haben die Mannschaft unter die Lupe genommen.

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Der BTSV startete unglücklich in die Saison. (Foto: DFL/Getty Images)

Neuer Trainer an der Seitenlinie
Am letzten Spieltag der vergangenen Zweitliga-Saison konnte der BTSV den Klassenerhalt klar machen und sprang mit zwei Punkten mehr als Arminia Bielefeld nur ganz knapp dem Relegationsplatz zur dritten Liga von der Schippe. In diesem Sommer sollte schließlich der Kader, der mit der Euphorie des Aufstiegs dazu im Stande war, in der vorherigen Spielzeit den Wiederabsturz in die Drittklassigkeit zu verhindern, weiter entwickelt werden. Der erste Schritt: Trainer Michael Schiele, der das vorgegebene Saisonziel eigentlich erreicht hatte, wurde freigestellt. "Wenn man Saisonziele erreicht, ist so eine Entscheidung sicherlich unpopulär. Trotzdem müssen diese Entscheidungen getroffen werden", sagte BTSV-Geschäftsführer Peter Vollmann über die Trennung von Schiele. Ersetzt wurde der 45-Jährige durch Jens Härtel.

Leistungsträger verloren
Härtel musste im Sommer allerdings zunächst den Abschied von 13 Spielern hinnehmen - unter anderem auch den einiger absoluter Leistungsträger der Vorsaison. Mittelfeldmann Immanuel Pherai, der neun Treffer selbst erzielt und fünf weitere Tore aufgelegt hatte, ist zum Hamburger SV gewechselt. Filip Benkovic, der per Leihe von Udinese Calcio im östlichen Teil von Niedersachsen spielte, schnürt nun die Schuhe für Trabzonspor, während Torwart-Routinier Jasmin Fejzic seine Treter im Mai gleich ganz an den Nagel hängte.

Große Namen - schwierige sportliche Lage
Doch Vollmann und Co. waren nicht untätig und versuchten trotz der schmerzhaften Verluste eine Mannschaft zusammenzustellen, die sich weiter in der 2. Liga etablieren und dem Klub für ein paar Jahre Ruhe besorgen sollte. Gleich 15 neue Spieler schlugen an der Hamburger Straße auf, darunter der jüngere Bruder von Nationalspieler Leroy Sané, Sidi Sané. Ende Oktober sicherte der BTSV sich die Dienste des vereinslosen Rückkehrers Ermin Bicakcic. Die sportlichen Erwartungen an die Mannschaft wurden bis dato jedoch noch nicht erfüllt. Nach elf Spieltagen steht der Klub, der 70 Kilometer von der Landeshauptstadt Hannover beheimatet ist, auf dem letzten Platz.

Ernüchterung in der vergangenen Woche
Fünf Punkte stehen bis dato zu Buche, sieben Zähler beträgt der Abstand zum rettenden 15. Platz bereits. Die Verantwortlichen um Vollmann zogen nach zehn Spielen die Reißlinie, auch Jens Härtel musste nach nur einem Sieg seinen Hut nehmen. Stattdessen steht nun der ehemalige Co-Trainer Marc Pfitzner interimsweise als Chefcoach an der Seitenlinie. Doch auch der "Feuerwehrmann" konnte kurzfristig keine Besserung herbeiführen. Das erste Spiel unter seiner Regie vergangene Woche gegen Fortuna Düsseldorf ging mit 1:4 verloren. "Wir sind enttäuscht, so haben wir uns das alle nicht vorgestellt", erklärte danach Kapitän Jannis Nikolaou. Er machte auch die derzeitigen Probleme des BTSV aus, die auch gegen Düsseldorf zu sehen waren: "Teilweise haben uns die Mittel gefehlt, und in der einen oder anderen Situation auch die Entschlossenheit." Sein Trainer legte den Finger in die selbe Wunde. "Eine Zweikampfquote von 43 Prozent ist natürlich deprimierend. Es gab eigentlich kein Duell, in dem es richtig gescheppert hat. Das geht nicht", so Pfitzner. Hinzu kommt, dass Anthony Ujah, vergangene Spielzeit Toptorschütze des BTSV, mit einer Schulterverletzung längerfristig ausfällt.

Ungewisse Zeiten
Wie es weitergeht, ist beim Rivalen an der Hamburger Straße noch nicht ganz klar. Pfitzner besitzt nur die Trainer-A-Lizenz, muss nach dem Derby wieder in die zweite Reihe zurückgehen. Ein neuer Cheftrainer, der den BTSV schnellstmöglich wieder auf Kurs bringen soll, ist allerdings noch nicht gefunden. Es sind also ungewisse Zeiten in der zweitgrößten Stadt Niedersachsens.
nik

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