NIEMALSALLEIN

Neues Schriftzug-Tattoo der verstorbenen Tochter

 

Robert Enke spielte ab Januar 2004 fünf Monate für den Zweitligisten CD Teneriffa. Nun ist er mit 96 zurück – und bereitet sich auf das EM-Jahr 2008 vor.
Welche Erinnerungen haben Sie an die Zeit hier? Es war ja nach einem halben Jahr Pause der Wiedereinstieg ins Profigeschäft.
Genau. Ich habe mich die fünf Monate hier sehr wohlgefühlt und hab’ mich gefreut, als ich gehört habe, dass wir hierher fahren. Teneriffa war für mich damals genau die richtige Wahl. Zwar zweite Liga, aber es war ein großer Fußballmarkt mit Spanien, wo man auch beachtet wird. Ewald Lienen kannte sich ja hier bestens aus – und hat mich dann zu 96 geholt.
Das neue Jahr bringt für Sie viele Herausforderungen. Haben Sie sich für 2008 bestimmte Ziele gesetzt?
Es wird ein sehr interessantes Jahr. Wir stehen mit 96 sehr gut da und sollten versuchen, mindestens nochmal so viele Punkte zu holen wie in der Vorrunde. Vielleicht auch ein, zwei mehr. Das ist ein Ziel. Für mich persönlich geht es natürlich auch um die EM-Teilnahme im Juni.
Joachim Löw hat sich festgelegt, dass Sie mit zur EM fahren ...
Ich habe keine Ansage bekommen. Aber die drei Torhüter Jens Lehmann, Timo Hildebrand und Enke waren immer dabei. Ich denke, es wird sich nichts daran ändern, wenn nichts Besonderes passiert.
Sehen Sie auch noch die Chance, bei der EM im Tor zu stehen?
Die Chance gibts immer. Aber sollte der Jens jetzt wieder spielen, wird er mit Sicherheit auch die EM spielen, das ist eine klare Ansage. Wenn sich wider Erwarten etwas in die andere Richtung entwickelt, stehe ich bereit.
Es gibt Promi-Experten wie Stefan Effenberg, die sagen, Robert Enke sei ein toller Torwart, aber er spielt beim falschen Verein. Ärgert Sie das?
Nein, das ärgert mich nicht mehr. Ich werde ja immer wieder eingeladen. Bei mir spielts keine große Rolle, ob ich am Mittwoch noch international spiele. Ich denke, dass ich mein Niveau noch verbessern kann, aber es geht da nur um sehr kleine Sachen. Mal angenommen, es passiert noch etwas und ich sollte die EM spielen, dann werde ich das gut machen – auch ohne internationale Spiele mit 96. Da bin ich mir sicher.
Was macht Sie so zuversichtlich, dass 96 diesmal auch in der Rückrunde so konstant punktet?
Es macht mich zuversichtlich, dass wir in der Vorrunde eigentlich kein Spiel so richtig glücklich gewonnen haben. Über das 4:3 gegen Bremen kann man streiten, aber auch da haben wir ein gutes Spiel gemacht. Wir müssen dahin kommen, dass wir mal zwei möglichst gleiche Runden spielen.
Sie sind seit Juli Kapitän – inwiefern interpretieren Sie Ihre Rolle in der Mannschaft nun anders?
Ich denke, da hat sich nicht allzu viel verändert. Die ersten zwei Jahre bei 96 waren für mich ein bisschen schwieriger, da hatte ich andere Dinge im Kopf. Kurz nach Laras Tod konnte ich mich auch noch nicht so einbringen. Seit einem Jahr versuche ich das jetzt mehr. Ich muss mich immer wieder daran erinnern, dass ich einer der ältesten und erfahrensten Spieler hier bin und dass von mir erwartet wird, dass ich Hilfestellung geben und Kritik üben kann. Das werde ich vermehrt tun.
Sie engagieren sich stark für karitative Zwecke. Planen Sie wie zum Beispiel Gerald Asamoah, eine eigene Stiftung zu gründen?
Nein, das ist im Moment nicht angesagt. Wenn wir Aktionen machen, dann kommt das Kinderherz Hannover e. V. zu Gute. Man kann sich für 1000 Sachen einsetzen, aber ich mache es dort, wo ich weiß, wie es den Kindern und den Eltern geht und was sie für Ängste haben. Das geschieht aus vollster Überzeugung. Auch für Tiere, die Organisation Peta, werden wir immer wieder was machen, wenn es passt und authentisch ist.
Sie haben sich den Schriftzug Ihrer verstorbenen Tochter Lara auf den rechten Arm tätowieren lassen. Wie kam es dazu?
Meine Frau hat ja auch eins, ich habe das schon immer mal überlegt. Aber man kann das ja nicht zu jeder Zeit in der Saison machen lassen, also habe ich es mir gleich nach dem Cottbus-Spiel bei mir in Neustadt stechen lassen.
Der Tod Ihrer Tochter Lara liegt 16 Monate zurück. Planen Sie mit Ihrer Frau Teresa, nochmal ein Kind zu bekommen?
Es kann mal wieder ein Thema werden, aber in nächster Zukunft nicht.

 

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