NIEMALSALLEIN

Jetzt will Hecking ihn. Angebot bis 2011. Er hat eine Ausstiegsklausel in Jena.

 

 

96 plant die Transfer-Sensation: Jan Simak soll im Sommer zurückkommen. Dem Spielmacher liegt bereits ein Angebot über einen Vertrag bis 2011 vor.

VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. In der Zentrale der Hörgerätefirma von Martin Kind kennt sich Jan Simak ja schon gut aus – am 31. Juni 2003 war er zum bislang letzten Mal da gewesen. Im Kampfanzug. In einer schlabbrigen, dreiviertellangen Hose und T-Shirt im Militär-Look wurde Simak als 96-Rückkehrer (aus Leverkusen) präsentiert. Er blieb nur zweieinhalb Monate, dann flüchtete der psychisch schwer angeschlagene Profi nach Prag.

Am Sonnabend war Simak wieder da. Zusammen mit Berater Christoph Leutrum traf er sich in Großburgwedel mit Trainer Dieter Hecking, Sportdirektor Christian Hochstätter und 96-Chef Kind. „Christian und ich wollten ihn erstmal kennenlernen und uns ein Bild von seiner Gesamtsituation machen“, sagt Hecking. Kind kennt Simak ja nur zu genau, der Zauberfuß war immer ein Liebling des 96-Bosses. 2002 hatte der Tscheche 96 zum Aufstieg geschossen, nach dem Wechsel nach Leverkusen und dem Zwischenspiel 2003 soll es nun einen dritten Versuch mit dem verlorenen 96-Sohn geben.

Hecking hatte sich im Herbst 2006 noch vehement gegen eine Rückholaktion gestemmt, weil er Zweifel an Simaks professioneller Lebensweise hatte. „Es hat sich im Gespräch gezeigt, dass ich mit meiner Einschätzung damals richtig lag“, sagt er nun. „Aber ich kann auch über meinen Schatten springen und meine Meinung ändern.“ Denn inzwischen lebt Simak mit seiner Lebensgefährtin, die aus einer Prager Industriellenfamilie stammt, sowie dem gemeinsamen eineinhalb Jahre alten Sohn in ruhigen Verhältnissen in einem Haus in Jena.
Zudem hat sich die sportliche Einschätzung geändert. Hecking sah Simak zuletzt am 8. Februar in Hamburg bei Jenas 2:2 gegen St. Pauli, auch Hochstätter sowie die 96-Scouts beobachteten ihn mehrmals. „Das war kein Schnellschuss“, gesteht Hecking. „Wir haben ihn verfolgt.“

Das Urteil aller Beteiligten war „positiv“, wie Hochstätter sagt, und „so interessant, dass wir das gerne mit ihm machen wollen“. Simaks Genie am Ball ist ja auch in schwierigen Zeiten nicht verschüttgegangen. Sein größtes Problem könnte nur die Erwartungshaltung beim hannoverschen Publikum werden. „Das ist nicht mehr der Jan Simak, den 96 noch aus dem Aufstiegsjahr 2002 kennt“, warnt Hochstätter daher. „Er ist aber ballsicher, technisch gut und nach wie vor schnell.“

Daher hat 96 Simak einen Dreijahresvertrag angeboten. Er steht zwar noch bis 2009 in Jena unter Vertrag, darin ist jedoch eine Ausstiegsklausel verankert. Für eine Million Euro Ablöse kann er im Sommer gehen, im Falle des wahrscheinlichen Abstiegs sogar für 400 000 Euro. Allerdings hat Simak auch andere Angebote aus der Bundesliga. „Die Entscheidung“, sagt Hochstätter, „liegt nun bei ihm.“

 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen