NIEMALSALLEIN

 

Von Norbert Fettback
Den Spielern von Hannover 96 dürfte morgen im Kurt-Wabbel-Stadion einiges bekannt vorkommen, auch wenn es für sie der allererste Auftritt in der sichtlich in die Jahre gekommenen Sportstätte ist. Angefangen bei 1400 treuen Fans, die die Mannschaft zum Erstrunden-Pokalspiel nach Sachsen-Anhalt begleiten werden, bis hin zu Günter Papenburg: Der Bauunternehmer aus Schwarmstedt, zugleich Besitzer der hannoverschen TUI Arena, zeigt auch in Halle Flagge: als Sponsor des Halleschen FC. Für das Klubmagazin mit dem schönen Namen „Der Chemiker“ hat Papenburg, dessen Unternehmensgruppe das Pokalspiel präsentiert, aus aktuellem Anlass sogar ein Grußwort verfasst. Seine guten Wünsche werden dabei nicht unbedingt den 96ern gelten, die als haushoher Favorit antreten, sondern dem Außenseiter. Ein Klub von ganz oben zu Gast bei einem Verein aus der 4. Liga: Das macht den Pokal so reizvoll – und mitunter so gefährlich. Dieter Hecking, der Trainer der „Roten“, hat gestern ausdrücklich auf die Stärken des Halleschen FC hingewiesen, und das nicht aus Höflichkeit gegenüber dem Kontrahenten. „Kämpferisch werden die Hallenser das letzte Körnchen rausholen“, sagte er und mahnte sein Team zu Konzentration, Disziplin und Ernsthaftigkeit, damit es mit dem Einzug in die nächste Runde klappt. Heckings Motto für morgen lautet: „Vollgas geben von Anfang an.“ Auch wenn in Hannover nun nicht gerade die Angst umgeht vor der Aufgabe in Halle: Es wäre in der Tat ein Fehler, dieses Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Für das fußballerisch im Niemandsland gelandete Halle an der Saale ist das morgige Match der lange herbeigesehnte sportliche Höhepunkt und zugleich die Gelegenheit, sich bundesweit ins Blickfeld zu rücken. Das letzte Mal war dies vor sechs Jahren der Fall, als es im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg ein 1:3 gab. Vor den großen Namen auf der anderen Seite scheint sich keiner zu fürchten. HFC-Manager Ralph Kühne räumte zwar ein, 96 sei dem Viertligisten auf jeder Position deutlich überlegen, machte aber eine markante Einschränkung: „Außer im Tor!“ Denn Halles Keeper, der Kroate Darko Horvat, müsse sich hinter Robert Enke „nicht verstecken“. Es sind aber nicht nur solche großen Töne, die einer wenig brisanten Pokalauslosung eine besondere Note verleihen. Aus Angst vor Ausschreitungen werden morgen die Sicherheitsmaßnahmen rings um das marode Kurt-Wabbel-Stadion verschärft, dessen Kapazität wegen baulicher Mängel auf 13 300 Zuschauer begrenzt wurde. Deutlich mehr Ordner und mehr Polizei: Das soll das Mittel sein, damit es nicht zu Ausschreitungen gewaltbereiter Fans kommt. „Wir hoffen, dass es Chaoten nicht gelingt, auf das Spiel Einfluss zu nehmen“, sagte Hecking. Dass seiner Mannschaft dies, am besten gleich von der 1. Minute an, gelingt, dagegen hätte der 96-Trainer indes nichts einzuwenden

 

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