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Der 96-Aufstiegstrainer über Hannover, Hecking, Hoffenheim

 

VON FLORIAN KREBS

In Hannover ist er immer noch ein Held. Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick (50) führte 96 vor sechs Jahren in die Bundesliga.

BILD: Mit welchen Gefühlen kehren Sie zurück?

Rangnick: „Ich freue mich auf viele bekannte Gesichter. Hannover war eine erlebnisreiche und erfolgreiche Zeit. Und endlich lerne ich jetzt die AWD-Arena mal kennen, ich kenne sie nur als Baustelle.“

BILD: Viele 96-Fans verehren Sie noch immer. Wie viel ist Ihnen das wert?

Rangnick: „Das Verhältnis war immer schon erstaunlich gut. Ich freue mich auf die 96-Fans. Natürlich werden die ihre Mannschaft anfeuern und alles tun, damit 96 gewinnt. Aber ich glaube nicht, dass es Pfiffe gegen mich gibt.“


BILD: Sie sind mit 96 und Hoffenheim in die Bundesliga aufgestiegen: Welcher Aufstieg ist wertvoller?

Rangnick: „Das kann man nicht vergleichen. Hoffenheim hatte schon in der 3. Liga eine sehr gute Infrastruktur. In Hannover haben wir auf einer Wiese trainiert. Als ich den Platz damals zum ersten Mal gesehen habe, habe ich gefragt: ‚Und wo trainieren wir?‘ Am Morgen des ersten Trainings habe ich festgestellt, dass wir keinen Videorekorder haben, eine Scoutingabteilung sowieso nicht. Mirko Slomka, Tommy Westphal, Mille Gorgas und ich - wir vier haben da den Laden auf Vordermann gebracht. Das hat zusammengeschweißt!“

BILD: Haben Sie noch Kontakt nach Hannover?

Rangnick: „Klar, relativ viel. Zu Mille und Tommy Westphal natürlich. Mit Altin Lala und auch mit Steven Cherundolo telefoniere ich öfter. Mit Martin Kind zweimal im Jahr – wir gratulieren uns jeweils zum Geburtstag.“

BILD: Können Sie sich vorstellen, eines Tages noch mal in Hannover Trainer zu sein?

Rangnick: „Was die Erinnerungen und die Zusammenarbeit angeht, gibt es sicherlich keinen Grund, warum man sich das nicht vorstellen könnte. Rein sportlich kann ich es momentan aber eher nicht. Denn ich kann mir in Deutschland keinen attraktiveren Verein vorstellen als Hoffenheim.“

BILD: Mit Dieter Hecking verbrachten Sie letztes Jahr sogar den Mallorca-Urlaub. Was schätzen Sie an Ihrem Nach-Nach-Nachfolger?


Rangnick: „Er wirkt sehr ruhig und sehr ausgeglichen. Wenn’s drauf ankommt, kann er aber auch mal auf den Tisch hauen. Das ist eine gute Mischung. Dieter ist fachlich sehr gut und hat aus 96 eine stabile Bundesligamannschaft gemacht.“

BILD: Wer ist heute Favorit?

Rangnick: „Von der Papierform 96, sie haben deutlich mehr Bundesliga-Erfahrung, zu Hause seit zehn Spielen nicht mehr verloren, Bayern geschlagen.“

BILD: Aber 96 ist 13., Hoffenheim 2...

Rangnick: „Ja, nach sieben Spieltagen. Natürlich kommen wir nicht nur nach Hannover, um gute Freunde zu treffen. Wir wollen was mitnehmen.“

BILD: Dietmar Hopp wurde auswärts bepöbelt. Fürchten Sie so was auch in Hannover?

Rangnick: „Überhaupt nicht. Intelligente Fans – und davon hat Hannover viele - wissen, dass 96 ohne die Euros von Herrn Kind und Herrn Maschmeyer nicht da wäre, wo man ist. Gute Spieler kosten eben Geld.“


BILD: Wie ist denn ein Milliardär wie Dietmar Hopp privat?


Rangnick: „Wenn man ihn das erste Mal trifft, würde man nicht drauf kommen, dass er einer der wohlhabendsten Menschen Deutschlands ist. Herr Hopp ist ein ganz normaler, bescheidener und natürlicher Mensch. Nach Heimspielen kommt er immer in unsere Kabine und unterhält sich kurz mit den Spielern.“

BILD: Wann spendiert er Ihnen einen Ronaldinho oder Luca Toni?



Rangnick: „Die sind beide zu alt … Für Spieler jenseits der 25, 26 Jahre sind wir nicht bereit, diese hohen Ablösesummen zu bezahlen. Wir suchen ja in erster Linie junge Spieler, die in ihrer Entwicklung noch ausbaufähig sind. Aber es ist nicht auszuschließen, dass wir demnächst einen bekannten jungen Spieler holen.“

 

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