NIEMALSALLEIN

Wiedergutmachung gegen Werder Bremen - Verteidiger Vinicius ist wieder mit dabei.

 

In diesen Tagen, da es beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 weit mehr offene Fragen gibt, als es Verantwortlichen und Fans lieb sein kann, verbreitet eine an sich lapidare Neuigkeit wie diese ungeahnte Strahlkraft. Vinicius, seines Zeichens Innenverteidiger der soliden, unspektakulären Art und am vergangenen Sonnabend verletzt aus dem Spiel genommen, wird morgen mit einiger Wahrscheinlichkeit wieder dabei sein, wenn 96 gegen den SV Werder Bremen antritt. „Die Rückenbeschwerden sind fast weg“, sagte der 28-Jährige gestern mit einem Lächeln im Gesicht, nachdem er am Vortag in München von Nationalmannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt behandelt worden war. „Ich bin guter Dinge, dass es gegen Bremen mit einem Einsatz klappt.“

Vinicius zurück, die Innenverteidigung mit Frank Fahrenhorst auf diese Weise mit dem noch verbliebenen Fachpersonal für die Abwehrarbeit in der Zentrale besetzt: Das lässt Trainer Dieter Hecking ein wenig aufatmen. Ansonsten hätte er auch im Nordderby in der schon lange ausverkauften AWD-Arena sein unfreiwillig praktiziertes Rotationsprinzip fortführen müssen. Da in den vergangenen Wochen eine Verletzung die nächste jagte, hatte die 96-Mannschaft von Woche zu Woche ein anderes Gesicht – entsprechend wechselhaft waren Leistungen und Ergebnisse. Mit dem 2:5 gegen Aufsteiger 1899 Hoffenheim als aktuellem Tiefpunkt und langen Mienen als Folge – und der akuten Gefahr, in jene Tabellenregion abzurutschen, in der es richtig ungemütlich wird.

„Wir haben etwas gutzumachen. Gar keine Frage“, sagte Hecking. Und das meint er nicht nur in Bezug auf das nackte Resultat morgen zum Auftakt der englischen Woche mit weiteren Spielen in Berlin und gegen Hamburg. „Unsere Fans müssen spüren, dass wir bis zuletzt alles geben. Das war gegen Hoffenheim nicht zu erkennen.“ Und deshalb sei Kritik von außen gerechtfertigt.

Aber ausgerechnet Werder Bremen als Aufbaugegner? Eine Mannschaft, die selbst einiges gutzumachen hat, was für die Bundesliga (derzeit nur Zehnter) ebenso gilt wie mit Blick auf das Gastspiel in Hannover im Dezember 2007 (96 gewann 4:3). Vielleicht sind es ja jene zum Teil unsäglichen Parallelen zwischen beiden Teams, aus denen 96 Hoffnung schöpfen kann. Eine nicht sattelfeste Abwehr, Verletzungssorgen, unzureichender Spielrhythmus, zu wenig Punkte: In dieser Hinsicht gleicht das morgige Nordderby einem Wettstreit zweier mit ihrer Situation unzufriedener, ihrer Sache nicht sicheren Brüder. Da können Kleinigkeiten den Ausschlag geben.

Immerhin spricht einiges dafür, dass die Zuschauer auf ihre Kosten kommen. Der Blick auf die jüngsten fünf Vergleiche beider Teams verheißt eine überdurchschnittliche Torquote. 5,6 Treffer, so die Statistik, fielen pro Spiel – Fußballherz, was willst du mehr! Wenn dann aus 96 auch noch das Ergebnis stimmen sollte: Nicht nur Vinicius hätte morgen einen guten Grund für ein breites Lächeln.

Von Norbert Fettback

 

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