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96-Chef versüßt Hochstätter die Trennung mit einer Presse-(v)erklärung

 

Christian Hochstätter ist nicht mehr 96-Mitarbeiter. Chef Martin Kind ermöglichte dem Sportdirektor einen fairen und sauberen Abgang.

Zum Abschied gabs beschönigende Worte. Um 17 Uhr verschickte 96 eine Presse-(v)erklärung, in der es gleich zu Beginn heißt: „96 und Sportdirektor Christian Hochstätter suchen weiter nach einer Basis der Zusammenarbeit für die kommenden Monate.“

Alles offen also? Mitnichten, und man muss bis zum letzten Satz lesen, um zu erfahren, was da gespielt wird: „Bis zu einer endgültigen Klärung ist Christian Hochstätter nicht in die aktive Arbeit bei 96 eingebunden.“

Hochstätter arbeitet also ab sofort nicht mehr für 96 – das ist Kinds Wunsch. Am Vormittag trafen sich die beiden für eine halbe Stunde in Großburgwedel „in vernünftiger Atmosphäre“, wie Hochstätter bestätigt. Langwieriger war das Ringen um die Formulierung der Presseerklärung. Was auch zeigt, worum es am Ende der Zusammenarbeit nur noch ging: Hochstätter soll sein Gesicht wahren können. „Es ging um eine korrekte Verabschiedung, wir haben das sauber hingekriegt“, meint Kind.

Laut 96-Chef ist „alles abgewickelt und geregelt“. Hochstätter verließ um 17.57 Uhr das Stadiongelände. Kind will sich möglichst morgen mit dem 45-Jährigen erneut treffen, um dann wirklich alles zu regeln. Hochstätter soll sich von der Mannschaft verabschieden, wenn die aus dem Trainingslager zurückgekehrt ist.

Für Hochstätter gibt es aber kein zurück mehr. Mit seinem Vorpreschen, den im Juni auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, wollte der Sportdirektor eigentlich verhindern, als Verlierer dazustehen. Als einer, den 96 nicht mehr will. Schließlich hatte er doch selbst erklärt, dass er nicht mehr will. Nun jedoch rutschte Hochstätter genau in die Rolle, die er nicht wollte. „Er war dadurch nicht mehr Herr des Verfahrens“, erklärt Kind.

Der 96-Chef muss sich nach den Gesetzen der Branche sofort vom Sportchef trennen. Kind war aber so freundlich, ihm den Abgang mit einer freundlichen Erklärung zu versüßen. „Das kommt mit dem Alter“, erläutert der 64-Jährige seine Nachsicht. Das ändert aber nichts an den Fakten – Hochstätter ist weg, der Nachfolger wird gesucht.

VON ANDREAS WILLEKE

 

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