NIEMALSALLEIN

Hannover 96 hat sich im Trainingslager Kraft und Selbstvertrauen geholt für die Bundesliga-Rückrunde

 

Etwa 50 Meter entfernt vom Sportzentrum Vila Real de Sant Antonio, in dem sich der Fußball-Bundesligist Hannover 96 in der vergangenen Woche auf die Rückrunde vorbereitete, steht ein Leuchtturm, der die einheimischen Fischer sicher vom Atlantik in den Hafen leiten soll. Den sicheren Hafen erreichen, sprich den Klassenerhalt schaffen, darum geht es nach einer verkorksten Hinrunde auch für die „Roten“, die heute am späten Abend wieder in Hannover landen werden. Was macht Mut, was bereitet Sorgen? Welcher Spieler ist in Form, wer hinkt hinterher? Eine Bilanz.

Die Abwehr: Die beste Nachricht des Trainingslagers lautet: Robert Enke ist wieder da. Auch wenn dem 96-Torwart nach seiner langen Pause noch etwas die Sicherheit fehlt – allein seine Ausstrahlung und Ruhe hilft der Mannschaft enorm. In der Innenverteidigung muss sich Vinicius nach zehnwöchiger Pause noch gedulden, Frank Fahrenhorst und Mario Eggimann sind vorerst gesetzt. Der Schweizer kommt immer besser in Form und gewinnt zudem Profil, wofür seine Wahl in den erweiterten Mannschaftsrat ein Beleg ist. Probleme bereiten die Außenpositionen. Steve Cherundolo konnte in Portugal aufgrund von muskulären Problemen in Hüfte und Oberschenkel kaum trainieren. Eine Kernspintomographie, die gestern im nahe gelegenen Faro durchgeführt wurde, soll Aufschluss bringen. Für seinen Ersatz Sergio Pinto gilt genau wie für Michael Tarnat: Beide haben ihre Stärken in der Spieleröffnung, ihr Defensivverhalten lässt jedoch noch viele Wünsche offen. Das Duell mit Konstantin Rausch hat Tarnat vorerst gewonnen, eine endgültige Entscheidung ist laut Trainer Hecking aber noch nicht gefallen.

Das Mittelfeld: An Hanno Balitsch und Christian Schulz geht in der defensiven Mittelfeldzentrale kein Weg vorbei, Bastian Schulz hat „einen riesigen Schritt gemacht“ (Hecking) und steht als gute Alternative bereit. Auf der rechten Seite dreht Jan Rosenthal immer mehr auf. Kein anderer Spieler wird von Hecking im Training so oft gelobt wie der 22-Jährige, der gegen sein Image vom „netten Rosi“ in die Offensive geht und dabei auch in Kauf nimmt, einmal anzuecken. Szabolcs Huszti scheint seine Krise überwunden zu haben, was vielleicht auch an der klaren Aussage von Hecking zu seiner Zukunft bei 96 liegt: „Huszti wird keine Freigabe erhalten. Es sei denn, es zahlt einer wie für Nigel de Jong 20 Millionen Euro. Dann wäre ich allerdings bekloppt, wenn ich ihn nicht gehen lassen würde.“ Verlierer ist Arnold Bruggink, für den im neuen 4-4-2-System kein Platz ist.

Der Angriff: Mike Hanke und Mikael Forssell, so lautet das Sturmduo morgen gegen den AC Mailand und auch beim Rückrundenstart. Jiri Stajner ist jedoch fast gleichauf und wird sicherlich noch seine Einsätze bekommen.

Die Verletzten: Nach Chavdar Yankov musste mit Jan Schlaudraff innerhalb einer Woche bereits der zweite Spieler operiert werden. Nun scheint auch noch Steve Cherundolo auszufallen. Eigentlich dachte man bei 96, das Kontingent an Verletzungspech bereits in der Hinrunde ausgeschöpft zu haben. Während Gaétan Krebs (Wadenprobleme) wider Erwarten nicht fit wird, macht Altin Lala (Bandscheiben-Operation) gute Fortschritte.

Der Trainer: Auch in Portugal blieb Hecking seinem Ruf als fleißiger und akribischer Arbeiter treu. In einer Phase, in der ihm der Wind immer noch ordentlich ins Gesicht bläst, wirkte der Trainer sehr konzentriert, aber nicht verbissen. Hecking weiß aber auch, dass nur Erfolge in der Bundesliga für Ruhe sorgen werden. „Wir haben es selbst in der Hand, ob es kritisch wird oder nicht. Wir sind gut genug, den sicheren Hafen zu erreichen.“

AUS PORTUGAL BERICHTET CHRISTIAN PURBS

 

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