Zwei Distanzschüsse zum Auftakt
Die erste Möglichkeit des Spiels hatte Hannover 96 in der 7. Minute, als Steven Cherundolo einen Abpraller nach einem Eckball über das Gehäuse drosch. Neun Minuten später versuchte sich Sergio Pinto, der im rechten Mittelfeld aufgeboten wurde, ebenfalls aus der Entfernung. Doch auch sein Schuss war zu hoch.

Packendes Duell der US-Boys
Der nächste Aufreger ereignete sich auf der Gegenseite, als Glasgows Linksverteidiger Sasa Papac den Ball flach in den Strafraum spielte und sich Enke und Fahrenhorst zunächst uneinig waren, die Situation aber anschließend klärten. Auffälligster Akteuer der ersten Halbzeit war Rangers-Neuzugang DaMarcus Beasley, der sich auf seiner linken Seite packende Duelle mit seinem US-Nationalmannschaftskollegen Cherundolo lieferte. Die letzte Viertelstunde vor dem Pausenpfiff gehört dann wieder den Roten, die wie in der Anfangsphase überlegen spielten, aber zu keiner hochkarätigen Torchance kamen. Am gefährlichsten war da noch der 27-Meter-Freistoß, den Arnold Bruggink über den Kasten setzte.

Weir fälscht unglücklich ab
Während die Rangers zur Halbzeit gleich viermal wechselten, kam 96 unverändert aus der Kabine. Dafür präsentierten sich die Gastgeber zielstrebiger, auch wenn sie die Mithilfe der Rangers zur 1:0-Führung benötigten. Pinto hatte nach einer missglückten Kopfball-Abwehr von der Strafraumgrenze abgezogen. Doch nur weil David Weir unglücklich abfälschte, fand die Kunststoffkugel trudelnd den Weg ins Tor.

Enke mit beiden Fäusten
Die erste echte Einschussgelegenheit der Rangers entschärfte 96-Schlussmann Robert Enke in der 69. Minute, als er einen Distanzschuss vom eingewechselten Lee McCulloch mit beiden Fäusten abwehrte. In der Folgezeit zog Hannover ein kleines Powerplay auf, das mit einem doppelten Doppelpass zwischen Benny Lauth und Jan Rosenthal begann. Diese Aktion hatte einen Freistoß aus 23 Metern zur Folge, den Michael Tarnat in bekannt wuchtger Art und Weise in Richtung Tor brachte. Doch der Ball wurde zur Ecke abgefälscht, die eine neue Chance brachte. Der Kopfball von Hanno Balitsch nach einer Huszti-Hereingabe strich allerdings knapp am Kasten vorbei (71.).

Schottische Härte
Unschöner Schlusspunkt des Freundschaftskicks war das grobe Foul des Rangers-Verteidigers Alan Hutton, der Gaetan Krebs an der Mittellinie umsenste. Zum Glück konnte der 96-Neuzugang weiterspielen. Hutton hatte Glück, von Schiedsrichter Florian Meyer nicht vom Platz gestellt worden zu sein, zumal er sich wenige Momente später gegen Rosenthal erneut überhart einsetzte.

Hecking "absolut einverstanden"
96-Cheftrainer Dieter Hecking zeigte sich im Anschluss an den harten Test "absolut einverstanden" mit der Leistung seiner Schützlinge und dem Ergebnis. Der 42-Jährige lobte vor allem die taktische Disziplin seiner Elf, die Rangers kamen zu kaum einer Torchance. "So werden sie es jedem Gegner schwer machen", freute sich Hecking über den "nächsten wichtigen Schritt" auf der Vorbereitungstour zur kommenden Bundesligasaison.
tg/or

STATISTIK

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Tarnat - Balitsch, Yankov, Pinto (74. Krebs), Bruggink (61. Rosenthal), Lauth (78. Thorvaldsson) - Stajner (68. Huszti).

Glasgow Rangers: McGregor - Hutton, Cuellar, Weir, Papac (61. Broadfoot) - Hemdani (46. Adam), Burke (46. Sionko), Thomson, Ferguson, Beasley (46. McCulloch) - Boyd (46. Darcheville).

Tor: 1:0 Pinto (53.).

Gelbe Karten: Rosenthal (67.), Yankov (73.)/Darcheville (73.), Hutton (87.).

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Zuschauer: 23.105

Foto: S. Zwing