NIEMALSALLEIN

Heute präsentieren wir Euch den zweiten Teil unserer Serie der internationalen Osterbräuche. 96-Spieler berichten aus ihrer Heimat.

 

Leon Andreasen (Dänemark)
Ostern heißt auf Dänisch "Påske". Die Osterbräuche in meiner dänischen Heimat haben große Ähnlichkeit mit den deutschen. Natürlich kommt in Dänemark auch der Osterhase und die Kinder suchen die Ostereier. Die Wohnungen werden mit frischen Zweigen und Osterglocken geschmückt. Bemalte Ostereier fehlen auch in Dänemark nicht. Die Eier werden ausgeblasen, gefärbt, bemalt oder mit buntem Papier dekoriert und in die Fenster gehängt.

Doch das dänische Ostern hat einen Feiertag mehr als das deutsche: bereits der Gründonnerstag ("Skærtorsdag") ist ein freier Tag. Traditionell wird an diesem Tag "Kål", ein Eintopf mit neun verschiedenen Gemüsesorten, gegessen.Genau wie Weihnachten ist Ostern ein großes Familienfest. Es wird viel gegessen und getrunken. Das traditionelle Osteressen besteht aus Eiern und Lammbraten. Außerdem gibt es verschiedene kalte und warme Gerichte, die man sich üppig zum Smørrebrød; zusammenstellt. Dazu trinken Erwachsene gern "Snaps" (Korn) und das extra zu Ostern gebraute "Påskebryg" (Osterbier).

In Dänemark gibt es einen ganz besonderen Osterbrauch: das Schreiben eines Narrenbriefs ("Gækkebrev"). Es ist ein Brief, den man vor Ostern an einen lieben Freund, eine Freundin oder jemanden aus der Familie schickt – allerdings ohne Absender. Das Briefpapier wird sehr fantasievoll mit einer Schere zu verschiedenen Mustern geschnitten. Inhalt des Briefes ist ein Vers. Der Name des Absenders ist elliptisch dargestellt, und dem Brief wird auch noch ein Schneeglöckchen beigelegt. Der Adressat des "Gækkebrev" muss dann den Absender herausfinden. Schafft er es nicht, ist er der Narr ("Gæk"). Errät er den Absender, ist dieser der Narr. Als kleine Strafe muss der "Gæk" dann ein Schokoladenosterei verschenken.


Mikael Forssell (Finnland)
Bei uns im Norden Europas ist zu "Paasiainen" vieles anders als in Deutschland. Es gibt keinen Osterhasen, dafür haben wir in Finnland Osterhexen. Am Palmsonntag schlägt man Freunde und Bekannte leicht mit der Birkenrute ("Virpovitsa") auf den Rücken. Warum Birken? Weil in Finnland natürlich keine Palmen wachsen. Die Birkenruten erinnern an die Palmwedel, mit denen Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem begrüßt wurde. Und Glück sollen sie meinen Landsleuten natürlich bringen.

Ab Karfreitag treiben die Osterhexen ihr Unwesen in Finnland. Die Kinder verkleiden sich mit Tüchern als Hexen, um dann laut schreiend und lärmend und mit allem was Krach macht von Haus zu Haus zu ziehen. Damit verscheuchen Sie den Winter. An den Türen sagen sie Gedichte auf und bekommen von den Nachbarn Süßigkeiten geschenkt. Eine besonders beliebte und traditionelle Speise zu Ostern ist "mämmi". "Mämmi" ist ein Brei aus Wasser und Roggenmalz, der als Nachtisch mit Sahne und Zucker serviert wird und zu Ostern in finnischen Bäckereien angeboten wird. In der Nacht zu Ostersonntag werden auch in Finnland die Osterfeuer entfacht, die an die Vertreibung der Hexen erinnern sollen.

In Finnland kommen die Kinder aus dem Feiern nicht heraus: Denn auch der Ostersonntag wird festlich begangen: So ziehen die Kinder am Morgen lautstark mit Musikinstrumenten, Ratschen und Kuhglocken durch die Straßen als Zeichen für das Ende der Karwoche und des Winters. Denn in Finnland feiert man zu Ostern nicht nur die Auferstehung Jesu, sondern auch den Beginn des Frühlings.Bei meinem Besuch zum Länderspiel in der letzten Woche konnte ich feststellen, dass in den Geschäften jetzt auch immer öfter Osterhasen angeboten werden, die eigentlich nicht zum finnischen Brauchtum gehören.


Valerien Ismael (Frankreich)
Auch in Frankreich versteckt der Osterhase die Ostereier. Man wünscht sich "Joyeuses Pâques". Der Karfreitag ist in ganz Frankreich ein normaler Werktag. Eine Ausnahme ist meine Heimat Elsass-Lothringen. Der Legende nach verlassen am Karfreitag alle Kirchenglocken das Land, um nach Rom zu "gehen". Sie läuten erst wieder nach ihrer Rückkehr am Ostersonntag. Auf ihrem Rückweg bringen sie den Kindern Schokolade in Form von kleinen Glocken, Muscheln und Ostereiern mit. Diese werden von den Kindern in die Luft geworfen. Das erste, das auf den Boden fällt, verliert. Ich erinnere mich noch heute gern an den typischen Kuchen in Schaf-Form, eine Art Marmorkuchen, den mir meine Oma immer zu Ostern gebacken hat.


Arnold Bruggink (Niederlande)
Ostern heißt auf Holländisch "Pasen". In meiner Heimat gibt es viele Osterbräuche, die auch in Deutschland bekannt sind. In einigen Gegenden gibt es aber auch Bräuche die man hier nicht kennt. So werden die Ostereier nicht einfach nur bemalt und versteckt, damit die Kinder sie dann suchen. Die Kinder gehen von Haus zu Haus und sammeln die Eier in Osterkörbchen ein.

Am Ostersonntag trifft sich die Familie zum traditionellen Osterschmaus. Zur Osterdekoration gehören bunte Frühlingsblumen, ein Osterstrauß, bunte Eier, kleine, gelbe Küken und leckeres Ostergebäck: das "Paasbrood" oder der "Paasstol". Der typisch holländische Osterstollen erinnert an den in Deutschland sehr beliebten  Weihnachtsstollen. Allgemein wird in Holland aber nicht so groß gefeiert, wie das in Deutschland der Fall ist.

 

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