"Ein Traum hier zu arbeiten!"
Die ersten Worte sprechen schon Bände: "Es ist ein Traum hier zu arbeiten!" Jürgen Holletzek ist mit Herzblut bei der Sache. Die fußballerische Arbeit mit Kindern hat ihm so viel Spaß gemacht, dass er seinen eigentlichen Beruf bei einem Wohnungsbauunternehmen in Höxter nach über 30 Jahren kündigte und nun als Vollzeit-Fußballtrainer und Leiter der 96-Fußballschule arbeitet. "Da werden aus 40 Stunden in der Woche auch schnell mal 60." Weil die Fußballcamps größtenteils am Wochenende stattfinden, bleibt häufig kaum Freizeit. Kein Grund zum Klagen für den Inhaber der A-Trainerlizenz: "Ich mache das gerne, weil eine unheimlich positive Resonanz zurückkommt."
"Die Trainer machen alle einen hervorragenden Job"
Diese Resonanz bietet er auch seinen Fußballschülern. "Korrigieren statt kritisieren" ist hier das Motto. Natürlich dürften Kinder Fehler machen. Wichtig sei dabei nicht, sie zu kritisieren, sondern dem Kind gleich zu zeigen, wie es besser geht. Das macht Holletzek natürlich auch selbst, wenn er als Trainer mit den Kindern auf dem Platz steht. Für ein Fußballcamp, das mit mindestens 60 Kindern veranstaltet wird – häufig sind es auch weit mehr – ist ein kompetentes Trainerteam im Einsatz, das den Nachwuchs-Kickern schon in jungen Jahren jede Menge beizubringen versucht. "Egal, ob großer Name, Ex-Profi von 96 oder nicht, die Trainer machen alle einen hervorragenden Job", fasst Holletzek die Leistung seines Teams zusammen.

"Korrigieren statt kritisieren": Jürgen Holletzek gibt Tipps
Gezieltes Training
Die Trainer arbeiten zum einen an dem festen Standort der 96-Fußballschule in Arnum und in der Herbst- und Winterzeit in den Soccer-Hallen in Göttingen, Höxter, Bad Nenndorf und Hambühren, wo von Freitag bis Sonntag Wochenendkurse und zusätzliche Förderkurse veranstaltet werden. Zum Großteil werde das Team aber gebucht, um seine Kurse bei Vereinen anzubieten, "die den Kindern zum Beispiel zum 100. Geburtstag des Vereins etwas Besonderes bieten möchten." In so einem Camp wird dann immer mit dem Ball trainiert. Für besondere Übungen werden auch Spezialbälle verwendet, wie zum Beispiel extra weiche "Softbälle", die auch den Jüngsten beim Kopfball nicht weh tun. Auch bei den Kleinen sei gezieltes Training schon möglich und sinnvoll. So werden zum Beispiel die Torhüter speziell trainiert, bevor sie später am Spiel teilnehmen.
"Bewegt Euch und geht trainieren!"
Grundsätzlich steht beim Training die Technik im Vordergrund. Sei diese schon frühzeitig zu erkennen, konzentriere man die Übungen zusätzlich auf Schnelligkeit: "Das A und O im modernen Fußball: starke Technik gepaart mit Schnelligkeit." An erster Stelle steht aber vor allem anderen der Spaß der Kinder und der Respekt untereinander. Natürlich weiß Jürgen Holletzek auch, dass die Bildung nicht vernachlässigt werden darf: "Erst kommt die Schule und dann kommt der Sport. Lasst den Fernseher aus, lasst die Playstation und den Laptop weg! Bewegt Euch und geht trainieren! Auch wenn es nur eine halbe Stunde zu Hause kicken gegen das Garagentor ist." so sein Aufruf. Als soziale Komponente ist auch bei fast jedem Camp das Suchtmobil zur Aufklärung und Drogenprävention vor Ort.

"Das A und O im modernen Fußball: starke Technik gepaart mit Schnelligkeit."
Vor Talenten für 96 werden nicht die Augen verschlossen
In erster Linie ist solch ein Fußballcamp eine Breitensportveranstaltung. Jedes Kind wird, unabhängig davon, ob es besonders talentiert ist oder nicht, gleich behandelt. Ebenso sollen die Eltern wissen, dass ihr Kind bei der 96-Fußballschule gut aufgehoben ist. Dass die Trainer vor Talenten, die irgendwann einmal zu Hannover 96 stoßen könnten, nicht die Augen verschließen, ist aber logisch. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Nachwuchsleistungszentrum, das in regelmäßigen Abständen über die besonderen Talente informiert wird. Wenn es in acht Jahren ein Spieler aus der Fußballschule in den Kader der Profis schafft, hat man einen Riesengewinn erzielt.
Noch mehr Fußballschule in der Zukunft
Allein im Jahr 2008 haben mehr als 1000 Kinder an Camps der Fußballschule teilgenommen und Jürgen Holletzek geht von einer weiteren positiven Entwicklung aus: "In diesem Jahr werden es mit Sicherheit 2000 Kinder." Von diesen vielen Kindern seien bisher leider nur rund zehn Prozent weiblich, bedauert Holletzek. Doch mittelfristig plant die Fußballschule auch eigene Mädchencamps, um auch diese noch besser in den Fußball zu integrieren. Konkret geplant sind hingegen schon Feriencamps in Kooperation mit den TUI Dorfhotels Sylt und Boltenhagen und dem Iberotel sowie in den Urlaubsregionen am Neuharlingersiel, am Bensersiel und am Carolinenssiel.

Profibesuch in der Fußballschule: "Sal" Zizzo
Danke Jürgen Holletzek!
Wir bedanken uns bei Jürgen Holletzek für ein Jahr Hannover 96-Fußballschule und natürlich auch für das nette Gespräch, das wir mit ihm führen durften. Wir wünschen ihm und seinem Team alles Gute und hoffen, dass er der 96-Fußballschule noch lange erhalten bleibt!
Weitere Infos: www.nachwuchsleistungszentrum.de/fussballschule/