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Die Uhren gehen seit gestern wieder anders für Sofian Chahed – dass er allerdings nur einen Tag mit Dieter Hecking zu tun hatte, das dürfte auch ihn sehr überrascht haben. Wer auch immer dessen Nachfolger in Hannover sein wird: Trainiert wird nicht mehr notgedrungen um 19 Uhr wie zuletzt beim Fußball-Oberligisten Lichterfelder FC, wo sich der 26-Jährige in den vergangenen Wochen fit gehalten hat, nachdem sein Vertrag bei Hertha BSC nicht verlängert worden war.

Chaheds erster Arbeitstag bei Hannover 96 begann um 10 Uhr, am Nachmittag ging es in kleinerer Besetzung ein zweites Mal auf den Platz. Chahed machte hinterher einen aufgeräumten Eindruck – es ist ihm anzumerken, dass die für ihn leidige Hängepartie nach eineinhalb Monaten mit der Unterschrift bei den "Roten" beendet ist. "Intensiv und sehr gut" sei das Training gewesen, sagte Chahed, er sei gut aufgenommen worden im Team. Dass es in den ersten beiden Spielen nicht so gut gelaufen sei für seinen neuen Klub, sei "reine Kopfsache" gewesen.

Ähnliches habe er zu Beginn seiner Karriere in Berlin erlebt. Das war der 8. Februar 2004, Hertha BSC Tabellenletzter und Chahed ein unbeschriebenes Blatt in der 1. Liga. Trainer Hans Meyer habe ihn damals ins "kalte Wasser geworfen". Es war der Anfang vom Ende der sportlichen Eiszeit: Hertha siegte mit 1:0 gegen den VfB Stuttgart, Chahed konnte sich über einen gelungenen Einstand freuen – und die Berliner kletterten noch auf den 12. Tabellenplatz und waren damit am Ende zwei Ränge besser als der Konkurrent aus Hannover.

"Wir haben uns selber wieder rausgezogen", sagt Chahed. Das könnte ein gutes Motto sein. 14. ist 96 auch jetzt, und eine der spannenden Fragen derzeit lautet, ob Sofian Chahed seiner neuen Mannschaft in absehbarer Zeit dabei helfen kann, in eine komfortablere Situation zu kommen. Die erste Gelegenheit, darauf eine Antwort zu finden, gäbe es übermorgen in Nürnberg.

Seine lange, verletzungsbedingte Spielpause – Chaheds letzter von bislang 89 Bundesligaeinsätzen datiert vom 28. November 2008 – ist allerdings nicht unbedingt ein Argument, ihn auch im Hannover-96-Trikot gleich ins kalte Wasser zu werfen. Immerhin fehlt es dem früheren Berliner nicht an Selbstbewusstsein. "Ich traue mir alles zu", sagte der Rechtsverteidiger. Das ist schon mal was. Courage kann 96 in diesen schwierigen Tagen durchaus gut gebrauchen.

 

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