Dabei sei er eigentlich froh, dass die Partie ausgetragen werde, denn "für alle Beteiligten sei es besser, dass man möglichst schnell zurück in die Normalität findet".
Die Bestürzung über den Suizid Robert Enkes ist auch rund um Gelsenkirchen noch immer greifbar. "Aber wir müssen den Spagat finden, dass wir trotzdem emotional ins Spiel gehen und Dinge vermeiden, die übertrieben sind." Diesen Appell richtete Magath vor allem an seine Spieler. Doch den Hinweis ihres Chefs haben die Schalker Profis nicht gebraucht. Kevin Kuranyi äußerte sich stellvertretend für seine Kollegen. "Was in den 90 Minuten auf dem Platz passiert, hat doch nichts mit der Trauer um Robert Enke zu tun. Falls mir ein Tor gelingen sollte, würde ich aus Respekt vor Hannover nicht so feiern wie sonst, sondern meine Freude innerlich ausleben", sagte Kuranyi. Seine Freundin Victoria ist mit Teresa Enke befreundet. Auch der Stürmer macht keinen Hehl daraus, dass er froh ist, dass der Ball wieder rollt. "Es ist eine schwierige Situation, die ich nicht kannte. Aber wir müssen versuchen, nicht mehr so viel an dieses schreckliche Ereignis zu denken."
Auch die Schalke-Fans wollen ihre Anteilnahme bekunden. Vor dem Spiel werden sie in der Nordkurve ein Banner in Gedenken an Robert Enke aufhängen. Zudem soll der Umgang mit den 96-Spielern wie auch den mitgereisten 96-Fans zurückhaltend und behutsam sein. Der Schalker Fanbeauftragte Rolf Rojek hatte in den vergangenen Tagen viele Gespräche führen müssen. Tausende Mails, Briefe und Anrufe liefen auf der Geschäftsstelle auf. Eine enorme Flut der Anteilnahme. Doch genau wie die Spieler aus Hannover und Gelsenkirchen wollen auch die Fans zurück in das gewohnte Leben. "Unser Mitgefühl gilt Frau Enke, doch natürlich wollen wir jetzt wieder zurück zum Alltag und uns mit Fußball befassen", sagt Rojek. Aber es gibt auch eine Unsicherheit. Magath hofft, dass alle Beteiligten künftig "offener miteinander umgehen werden". Nur darin sieht er eine Chance, dass derart tragische Fälle verhindert werden könnten. "Sonst wird dieses traurige Ereignis langfristig keinen Einfluss haben."