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So erlebte Kolja Oudenne sein Zweitliga-Debüt

Es lief die 75. Spielminute, als auf der Wechseltafel im Spiel gegen den VfL Osnabrück die grüne 29 aufleuchtete. Kolja Oudenne betrat den Platz - zum ersten Mal in der 2. Bundesliga. "Es war unbeschreiblich", ließ der Mittelfeldmann seine Einwechslung im Anschluss Revue passieren. Ein Moment, den er wohl nie vergisst.

Kolja Oudenne kam zum ersten Mal in der 2. Liga zum Einsatz. (Foto: Martin Ewert)

"Immer von geträumt"
"Das war ein Moment, von dem ich immer geträumt habe", verriet Oudenne. Erst im Sommer kam der 21-Jährige von Regionalligist VSG Altglienicke zu 96 - eigentlich für die U23 von Trainer Daniel Stendel. Doch bereits nach wenigen Tagen beorderte 96-Cheftrainer Stefan Leitl den Schweden zu den Profis und nahm ihn mit ins Trainingslager nach Österreich, wo er zu überzeugen wusste. Seitdem ist Oudenne Teil des Profitrainingskaders und stand schon bei den Pflichtspielen in Sandhausen, in Rostock und zuhause gegen den Hamburger SV im Kader. Nun kam er gegen Osnabrück für 15 Minuten zum Einsatz. Von Scheu war bei ihm keine Spur zu sehen: Einer Balleroberung ließ er starke Pässe folgen und spielte Andreas Voglsammer den Ball vor dessen Treffer zum 7:0 in die Füße. "Das war nicht in Worte zu fassen", zeigte er sich berührt.

Nicht mit Einsatz gerechnet
Zwar hoffe man immer auf einen Einsatz, doch am Sonntag habe er nicht unbedingt damit gerechnet, so Oudenne. Entsprechend überrascht war er, als Athletiktrainer Felix Sunkel ihn 20 Minuten vor dem Ende des Spiels zur Bank schickte. "Als mein Name gesagt wurde, konnte ich es mir gar nicht vorstellen", erklärte der Offensivmann und gab zu: " Der Weg vom Warmmachen hinter dem Tor bis zur Bank hat sich ewig angefühlt. Ich kann mich gar nicht mehr so genau erinnern, es waren zu viele Eindrücke."

Familie im Stadion
Was er aber ganz genau weiß: Auf dem Weg zur Seitenlinie lief er an ganz besonderen Personen vorbei, die ihn in der Heinz von Heiden Arena unterstützten. "Meine Mutter, mein Bruder und meine Freundin waren zum ersten Mal da und haben genau gesehen, als ich zur Bank gelaufen bin", sagte Oudenne. Er habe sie zwar noch gesucht, aber nicht mehr gefunden. Seine Freude über das Zweitliga-Debüt teilten sie in jedem Fall mit ihm. "Sie haben erzählt, dass sie auch Tränen in den Augen hatten", so der Angreifer. Abends saßen schließlich alle beisammen und schauten sich die Highlights der Partie noch einmal gemeinsam an. "Ein rundum gelungener Tag", zog er sein Fazit.

Mitspieler und Leitl freuen sich mit
Mit ihm freuten sich allerdings nicht nur Familienmitglieder und Freunde, auch die Mitspieler drückten ihre Begeisterung über seine Premiere aus. "Kolja hat es sich extrem verdient, er ist ein toller Junge und sehr angesehen in der Kabine", erläuterte 96-Stürmer Cedric Teuchert und ergänzte: "Ich freue mich extrem für ihn." Für Chefcoach Stefan Leitl war der erste Einsatz Oudennes in der 2. Liga nur eine Frage der Zeit. "Wir waren früh überzeugt, dass er ein guter Spieler ist", betonte der Übungsleiter. Oudenne habe super Testspiele gezeigt und die erhöhte Belastung des Profitrainings gut verarbeitet. "Er grinst über beide Ohren", verriet Leitl.

Das elektrisierende Gefühl wolle er in die nächsten Tage mitnehmen und daraus Motivation schöpfen, noch härter zu arbeiten, versprach Oudenne. Im Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf am kommenden Sonntag (Anstoß: 13.30 Uhr) ergibt sich dann ja womöglich die nächste Einsatzchance. "Wir freuen uns auf Düsseldorf", blickt er voraus.
nik

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