NIEMALSALLEIN

 

HANNOVER/KÖLN. Für diese Momente hat der 1. FCKöln seinen Lukas Podolski heimgeholt. Aus fast 30 Metern schoss Prinz Poldi vor drei Wochen einen Freistoß aufs Bayern-Tor, der Ball nahm eine komische Kurve und traf dennoch präzise das Ziel. Das Problem: Podolski hatte zuvor 1424 Minuten gar nichts getroffen. Nur zwei Tore nach 22 Spielen ist schon eine peinliche Bilanz für einen Nationalstürmer.

96-Trainer Mirko Slomka warnt vor dem Abstiegsendspiel heute in Hannover dennoch vor dem „schnellen und schussstarken“ Podolski. Der existiert tatsächlich, zeigt sich aber nur selten. Beim 1:1 gegen Gladbach tauchte Podolski total ab und suchte die Schuld beim Trainer. Er komme als verkappter Linksaußen nicht zur Geltung. „Ich denke, dass ich der Mannschaft mehr helfen kann, wenn ich zentral spiele“, sagte er dem Kölner „Express“. In diesem Fall könnte Podolski recht haben. Gegen die Bayern spielte er eher im Zentrum und hatte prompt starke Szenen.

Kölns Trainer Zvonimir Soldo wird sich Gedanken machen, ob Podolski dem schwächsten Angriff der Liga (23 Tore) doch als Sturmspitze eher helfen kann. 96-Verteidiger Karim Haggui, der tunesische Nationalverteidiger, redet den Kölner Sturm richtig klein: „Viele haben kein Selbstvertrauen, so wie Podolski und Novakovic.“ Milivoje Novakovic schoss zwar fünf Tore, liegt aber ebenfalls weit hinter der Quote des vergangenen Jahres. Damals hatte der Slowene dem „Effzee“ mit 16 Treffern fast allein den Klassenerhalt gesichert. Podolski hat den Kölnern bisher wenig geholfen. Läufts nicht bei ihm, meckert er gegen alles und jeden. Der Mainzer Präsident Harald Strutz stellte sogar fest: „Lukas Podolski ist auf dem besten Weg, ein richtig unbeliebter Spieler zu werden. Darüber muss er sich aber nicht wundern, denn das, was er auf dem Platz macht, geht gar nicht.“

Podolski ist froh, dass er heute in Hannover überhaupt auf dem Platz steht. Wegen einer Bauchmuskelzerrung konnte er drei Tage nicht trainieren. Gestern meldete er sich aber fit. Ein Problem weniger für Soldo, dem Innenverteidiger Pedro Geromel wegen der Gelbsperre ausfällt. Damit fehlt die größte Stütze der – tatsächlich – besten Auswärtsabwehr der Liga (zehn Gegentore). Außerdem muss Köln für den Rest der Saison auf den Mittelfeldspieler Kevin Pezzoni verzichten, der sich einen „subtotalen Innenbandabriss“ zuzog. Suboptimal aus Kölner Sicht, für 96 hingegen eine echte Chance.

 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen