NIEMALSALLEIN

Es war ein durchwachsenes Wochenende für den Nachwuchs. Während die U19 mit 0:2 gegen den deutschen Meister VfL Wolfsburg und die U17 auswärts bei Energie Cottbus mit 1:4 verlor, konnte die U23 einen Sieg einfahren. Die Elf von Valérien Ismaël gewann in der AWD-Arena gegen den VFC Plauen mit 2:1.

/ Akademie

 

Vierter Sieg in Folge für die U23
Am Ende wurde es noch richtig eng für die U23 von Hannover 96, doch nach 93 umkämpften Minuten gegen den VFC Plauen stand fest, dass die Mannschaft von Trainer Valérien Ismaël auch das vierte Spiel in Folge gewinnt. Im Vergleich zu der 5:2-Gala gegen Hertha BSC II war der 2:1-Erfolg über den Gegner aus Plauen aber eher der Kategorie Arbeitssieg zuzuordnen. Besonders in der ersten Halbzeit zeigten beide Mannschaften ein flottes Spiel, das aber arm an wirklich gefährlichen Strafraumszenen war.

Das lag hauptsächlich daran, dass die 80 Zuschauer ein besonders im Mittelfeld intensiv umkämpftes Spiel sahen, die Balleroberungen auf beiden Seiten aber nicht zu hochkarätigen Chancen weiterverarbeitet wurden - entweder hatte des Gegners Abwehr die stärkeren Argumente oder es war der berühmte letzte Pass, der nicht ankam. Einzig Daniel Royer konnte für 96 in der ersten Spielhälfte ein Ausrufezeichen setzen, nachdem er aus halbrechter Position einen satten Schuss Richtung Plauener Tor abgab, den der Keeper zwar zunächst entschärfen konnte, der Ball von seinen Fäusten aber noch ans Lattenkreuz ging. (31.) Plauen hatte bereits in der vierten Minute seine einzige nennenswerte Möglichkeit, als Zimmermann Samuel Radlinger überlupfte, der Ball aber statt im nur auf dem Tor landete.

Die jungen Roten konnten sich trotz fehlender Großchancen nach einer halben Stunde ein Übergewicht erarbeiten, vorher aber "waren wir beeindruckt und sind nicht gut ins Spiel gekommen", kommentierte Coach Ismaël die ersten 45 Minuten. Weil die Leistungssteigerung und Dominanz in der zweiten Halbzeit ihre Fortsetzung fand, war das Übergewicht dann auch bald durch den Führungstreffer statistisch zu belegen. Nachdem schon Wendel und Avevor (48./51.) das 1:0 auf dem Fuß hatten, war es der gute Niko Giesselmann, der nach hervorragender Vorarbeit von Royer mit einem platzierten Schuss ins lange Eck die U23 in Front brachte. (56.)

Enge Schlussphase
Die Freude währte allerdings nicht lange: bereits vier Minuten später zirkelte Martin Hoßmang einen Freistoß aus gut 30 Metern ins Tor der Hausherren. (60.) Der zwischenzeitliche Ausgleich wiederum hatte allerdings auch nur zwei Minuten Bestand. Nachdem Giesselmann über die linke Seite in den Strafraum eingedrungen war, wusste sich der Torwart des VFC Plauen nur noch durch Foulspiel zu helfen - der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, den Giesselmann souverän verwandelte. (62.)

In der Schlussphase wurde es dann hitzig. Der VFC Plauen warf alles nach vorne und drängte auf den Ausgleich, doch Samuel Radlinger war stets auf dem Posten, fing viele Flanken ab und hatte auch auf der Linie alles im Griff. Damit hatte er sich ein Sonderlob seines Trainers verdient: "Samuel muss ich ein großes Kompliment machen. Er hat uns heute die drei Punkte festgehalten", freute sich "Valé" über die starke Partie seines Keepers, er sah aber auch, "dass diese junge Mannschaft noch lernen muss, in solchen Drucksituationen ruhiger zu bleiben."

Mit nun sechs Punkten auf den Tabellenfünften Hertha BSC II und 12 Punkten aus vier Spielen dürfte das Selbstvertrauen der Mannschaft weiter gewachsen sein. In der Regel steigt proportional dazu die Sicherheit und Ruhe im Spiel - auch unter Druck.
mi 

Hannover 96 II: Radlinger - Rutter, Wendel, Avevor, Wohlfahrt - Schünemann (69. Jöcks), Merkens - Royer, Gießelmann - Fuchs (82. Büchler), Sane (75. Gökdemir)

VFC Plauen: Person - Unversucht, Zeiger, Thönelt, Lietz (81. Walther) - Schmidt, M. Hoßmang, Schulze (70. Wild), Rupf - K. Zimmermann, M. Zimmermann (62. Schindler)

Tore: 1:0 Gießelmann (56.), 1:1 M. Hoßmang (60.), 2:1 Gießelmann (62. FEM)

Schiedsrichter: Rott (Dortmund)

Zuschauer: 80

Gelbe Karten: Büchler / Rupf

>>Tabelle Regionalliga Nord<<


Die U19 muss sich dem deutschen Meister beugen
Mit dem Tore schießen will es bei den A-Junioren momentan nicht so richtig klappen und so ist es kein Wunder, dass das Team von Trainer Hartmut Herold derzeit mit einer kleinen Ergebniskrise zu kämpfen hat. Jüngstes Beispiel für die fehlende Durchschlagskraft vor des Gegners Tor war die 0:2-Niederlage gegen den amtierenden deutschen Meister VfL Wolfsburg. Auch wenn die Mannschaft gerade in der zweiten Halbzeit kein schlechtes Spiel machte, musste der Trainer hinterher doch konstatieren, "dass die Niederlage in Ordnung geht." Herold sah eine Wolfsburger Mannschaft, "die über 90 Minuten das bessere Team war, das mehr Ballbesitz und die reifere Spielanlage hatte."

Dennoch konnte sich das Team aus der Autostadt in der ersten Spielhälfte nicht durch eine Fülle von hochkarätigen Torchancen hervortun. Weil die Defensive der U19 ordentlich spielte, kam der VfL nur durch einen Distanzschuss aus 30 Metern von Maximilian Arnold der Führung nahe, doch die Latte verhinderte den Einschlag. (30.) Offensiv gab es bei den jungen Roten trotz einiger guter Einzelaktionen einen derart gefährlichen Schuss nicht zu verzeichnen. Gelungene Kombinationen bis vor des Gegners Tor gelangen leider auch nicht. "Wir haben uns nach Kräften bemüht, aber wir sind in der ersten Halbzeit einfach nicht ins Spiel bekommen", beschrieb Herold die Schwierigkeiten seiner Elf im ersten Durchgang.

In den zweiten 45 Minuten wollten es die roten A-Junioren besser machen und tatsächlich wurde die Mannschaft mutiger und kam denn auch zu einer richtig guten Kopfball-Gelegenheit durch Jordan Petrov nach präziser Flanke von Kingsley Schindler. Es war eine Szene, anhand derer die verbesserungswürdige Effizienz vor dem Tor gut zu erkennen war. In der Folge war das Spiel offen, Wolfsburg blieb im Angriff aber stets etwas gefährlicher.

Das entscheidende Tor aus dem Gewühl
Zu der besseren Offensive des VfL gesellte sich in der 65. Minute dann das Glück, was in Kombination zum 0:1 führte: nach einem von Petrov verursachten Freistoß flog der Ball bei tief stehender Sonne diagonal in den Strafraum der 96er, prallte von einem Kopf zum nächsten und landete schließlich auf dem Fuß vom Wolfsburger Hauck, der das Leder überall hin, nur nicht ins Tor geschossen hätte. Unglücklich stand Erdal Akdari aber in der Schussbahn und fälschte den Ball unhaltbar ins eigene Netz ab. (65.)

Der Trainer wechselte nach diesem „von der Entstehung bitteren Treffer“ weitere Offensivkraft ein, und die U19 sollte ihre Chance zum Ausgleich tatsächlich bekommen. Kurz vor dem Schlusspfiff kam Fabian Pietler nach einer Flanke zum langen Pfosten an den Ball, doch der Winkel wurde zu spitz und der Ball flog nur ans Außennetz. Wolfsburg schloss im Gegenzug noch einen Konter zum 0:2 ab und setzte damit den Schlusspunkt unter eine Partie, in der es der U19 nicht gelang, „sich gut durchzuspielen und damit mehr Offensivdruck zu entfalten“, wie der Trainer die „verdiente, aber um ein Tor zu hohe Niederlage“ begründete.

Weil Herold aber auch den unbedingten Willen und den Kampf seiner Mannschaft gesehen hatte, das Spiel noch unentschieden zu gestalten, muss ihm nicht bange sein. Das sind immerhin die wichtigsten Tugenden, um sich aus kleinen Krisen herauszuarbeiten.
mi

Hannover 96: Büyükbuluter - Schulze, Akdari (79. Olthoff), Reimann - Fölster, Petrov, Pläschke - Pietler, Boock (75. Azong) - Kasumovic (46. Schindler), Musliji (68. Bertram)

VfL Wolfsburg: Drewes - Kleihs, Hansen, Sonnenberg, Eilbrecht - Winter, Hauck - Arnold, Millemaci (81. Thielke), Rizzo - Güleryüz (89. Behnke)

Tore: 0:1 Hauck (65.), 0:2 Thielke (90.+2)

Schiedsrichter: Brüggemann (Rheine-Mesum)

Zuschauer: 80

Gelbe Karten: Pläschke, Pietler, Akdari, Petrov / Eilbrecht, Arnold, Rizzo

>>TABELLE A-Junioren-Bundesliga NORD/NORDOST<<


Die U17 spielt kopflos in Cottbus
Auch die B-Junioren kämpfen derzeit mit einer Krise, die neben guten Leistungen der Gegner der eigenen Abschlussschwäche und fehlenden Ruhe geschuldet ist. Nachdem die Mannschaft von Trainer Daniel Stendel bereits gegen den Tabellenführer Hertha BSC das Nachsehen hatte (2:4), verlor sie am vergangenen Sonntag mit 1:4 bei Energie Cottbus und rutschte vom zweiten auf den vierten Tabellenplatz ab.

Dabei ging es für die U17 zumindest nach Toren gut los: bereits nach acht Minuten führte 96 mit 1:0, weil Grunert einen Abwehrfehler des Cottbuser Keepers Bresemann gedankenschnell ausnutzte. Eigentlich hätte der frühe Vorsprung den jungen Roten in die Karten spielen und zu Sicherheit verhelfen müssen, doch Cottbus machte seine Sache gut. "Dem Gegner ist es gelungen, unsere Kombinationen zu unterbinden und so haben wir in der ersten Hälfte überhaupt nicht zu unserem Spiel gefunden", erklärte Stendel, was in den ersten 40 Minuten schief lief.

Die vielen Ballverluste, die Energie durch energisches Stören provozierte, konnten die Lausitzer allerdings auch nicht zu klaren Aktionen vor dem Tor verarbeiten. Vielmehr waren es zwei Distanzschüsse binnen einer Minute, die Cottbus noch in Hälfte eins zur Führung verhalfen. (30./31.) Es war ein Doppelschlag, nach dem die Köpfe der U17 nach unten gingen.

Die Ordnung verloren
Stendel brachte zum zweiten Durchgang drei neue Spieler, eine Maßnahme, die jedenfalls dazu führte, dass 96 die Spielkontrolle übernahm. 15 Minuten etwa dominierte Hannover die Partie und erspielte sich zwei hundertprozentige Möglichkeiten durch Keskin und Tuna, die aber ungenutzt blieben. Wie Stendel auch schon am vergangenen Spieltag beobachten konnte, spielte seine Mannschaft in der Folge fahrlässig: "Wir wissen, dass wir immer Tore schießen und zurückkommen können, nur wollen wir momentan zu viel und werden dann kopflos." Die unmittelbare Folge dieser zu offenen Spielweise war ein Konter von Energie Cottbus, den Gausepohl zum 1:3 abschloss und damit den Willen des Gegners gebrochen hatte. (60.) Eine Unachtsamkeit nach einem Eckball nutzte Bache fünf Minuten vor Schluss dann noch zum bitteren 1:4-Entstand. (75.)

Am kommenden Wochenende trifft die U17 mit Hertha Zehlendorf 03 auf den Tabellenletzten. Vermutlich wird es ein Spiel, in dem die von Coach Stendel geforderten Tugenden „Leidenschaft und Konzentration“ eine nicht unerhebliche Rolle einnehmen werden. Dazu passen würde ein dreckiger 1:0-Sieg. Den Köpfen würde er sicher guttun.
mi

Energie Cottbus:
Bresemann - Berger, Knechtel, Bache, Gausepohl, Klaka - El-Jindaoui, Lemke (72. Graf), Reichel - Kapplinghaus, Honolka (78. Röwer)

Hannover 96: Brünig - Wolf, Anton, Panagiotidis, Teichgräber - Tuna, Dierßen
(41. Serra) - Grunert (68. Berndt), Ernst (41. Bähre), Sulejmani (41. Krottke) - Keskin

Tore: 0:1 Grunert (8.), 1:1 Bache (30.), 2:1 Berger (31.), 3:1 Gausepohl (60.), 4:1 Bache (75.)

Schiedsrichter: Herde (Dresden)

Zuschauer: 30

Gelbe Karten: Bache, Gausepohl / Keskin

>>TABELLE B-Junioren-Bundesliga NORD/NORDOST<<

 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen