NIEMALSALLEIN

Für fünf große Talente aus unserem NLZ wurde in dieser Woche ein Traum wahr: wegen ihrer sehr guten Leistungen in der U17 und U19 wurden sie von 96-Chefcoach Mirko Slomka zum Schnuppertraining eingeladen. Und die Jungs, die alle dem "goldenen 96er-Jahrgang" angehören, schlugen sich prima!

/ Akademie

 

Eine Belohnung für Talent und Fleiß
Würden die Jungs immer so spielen wie am vergangenen Wochenende bei Holstein Kiel, dann hätte der vorübergehende Umzug von den Trainingsplätzen im Nachwuchsleistungszentrum auf die der Mehrkampfanlage vermutlich nicht stattgefunden. Die Leistung, die die U17 bei den "Störchen" abrief und die am Ende zu einer 1:2-Niederlage führte, war weit von dem entfernt, was die hochtalentierten Spieler von Trainer Slaven Skeledzic zu leisten imstande sind und dementsprechend ärgerlich war der Coach auch noch Mitte dieser Woche.

"Eine komplett unnötige Niederlage, die wir uns in der ersten Halbzeit selbst eingebrockt haben", sah er am zurückliegenden Samstag in Kiel. Unnötig deshalb, weil die B-Junioren offenbar das Hinspiel noch im Kopf hatten, in dem sie den Gegner im ersten Durchgang hergespielt und zur Pause mit 4:0 geführt hatten. Das Ergebnis: mit einer zu laxen Einstellung war 96 in das zweite Duell gegangen. 

Dass man auch gegen spielerisch schwächere Mannschaften schlecht beraten ist, wenn man sie unterschätzt, daran erinnerte die U17 der Zwischenstand nach 52 Minuten. Da stand es nämlich 0:2, Darius Marotzke konnte trotz einer Leistungssteigerung der Mannschaft nur noch auf 1:2 verkürzen (58.). "Wir hatten etliche Großchancen, - der Ball flog gleich mehrfach an die Latte oder wurde auf der Linie geklärt - wir hatten uns das nötige Glück aber nicht verdient", resümierte Skeledzic hinterher. 

Weil seine Jungs Spiele wie in Kiel aber nur sehr selten abliefern und sonst sehr fleißig an dem Ausschöpfen und Weiterentwickeln ihres Potentials arbeiten, gab es dennoch eine große Belohnung, die für die glücklichen Fünf dem Zusammenfallen von Geburtstag, Weihnachten und Silvester gleichgekommen sein dürfte. Tim Dierßen, Kevin Wolf, Waldemar Anton, Darius Marotzke (alle U17) und Marcel Polomka (U19) wurden von Chefcoach Mirko Slomka zu einem insgesamt dreitägigen Schnuppertraining bei den Profis eingeladen und bekamen damit die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten dort zu zeigen, wo sie mittelfristig hinwollen. 



Sieht auch Slomka: Gegen Schmiedebach, Sobiech & Co. hielten die B-Junioren richtig gut mit.

Nervosität schnell abgelegt
"Der Trainer kam in den Kraftraum, hat mich zu einem Einzelgespräch gebeten und mir Bescheid gesagt, dass ich bei den Profis reinschnuppern darf. Das war schon sehr cool", erinnert sich Mittelfeldtalent Darius Marotzke an den Tag, als er erfuhr, dass er bei der Bundesligamannschaft der Roten vorspielen wird. Als es dann soweit war, sei er schon etwas aufgeregt gewesen, verrät Darius, aber auf dem Platz war die Nervosität schnell wie weggeblasen. "Die Profis haben uns gut aufgenommen, waren ganz normal." Berührungsängste waren deshalb auch nicht zu spüren, im Trainingsspiel sind die Nachwuchsspieler mit viel Engagement aufgetreten und scheuten sich auch nicht vor Zweikämpfen mit den "Großen". 

Dafür gab es auch prompt Feedback. Jede gelungene Aktion wurde von Mirko Slomka gelobt, Anweisungen, wie es noch besser geht, gab der Cheftrainer den B-Junioren aber auch sofort. "Es war toll zu sehen, wie der Ablauf bei der Bundesligamannschaft ist", findet Marotzke, der am liebsten auf der "Sechs" spielt. Slaven Skeledzic, der seine Schützlinge zu den Trainingseinheiten begleitete und in den Pausen mit wertvollen Tipps unterstützte, war sehr zufrieden: "Für einen Außenstehenden, der keinen der Spieler kennt, wäre nur schwer zu erkennen gewesen, wer die Nachwuchskicker sind."

Einige Unterschiede gibt es natürlich noch, die körperliche Robustheit und die Schnelligkeitsunterschiede zwischen Jugend- und Bundesliga etwa, dennoch befinden sich die fünf Talente, die alle 1996 geboren wurden, auf einem sehr guten Weg. "Für uns waren es drei tolle Tage, meine Spieler haben viel gelernt. Sie haben gesehen, wo sie noch Defizite haben und wir werden weiter hart trainieren, um diese zu minimieren und zu dem Leistungsniveau der Bundesligamannschaft aufzuschließen. Unser Dank gilt Mirko Slomka, seinem Funktionsteam und der kompletten Profi-Mannschaft. Wir wurden als Gruppe toll aufgenommen und es hat allen großen Spaß gemacht", zog Skeledzic Bilanz. 

Es ist nicht auszuschließen, dass wir einen oder mehrere aus dem "goldenen Jahrgang" bald in der deutschen Beletage des Fußballs wiedersehen werden. Dabei sind die fünf Talente, die beim Profitraining dabei waren, nicht die einzigen aus der B-Junioren-Mannschaft, denen Skeledzic den Durchbruch zutraut. Niklas Teichgräber und Valmir Sylejmani konnten nicht, sie sind derzeit mit dem DFB auf Länderspielreise, Onur Capin, der in der Hinrunde zehn Spielen zwölf Tore geschossen hat, erholt sich derzeit von einer schweren Verletzung. Sie haben bei Slomka zwar keine frischen Eindrücke hinterlassen können, auf seinem Zettel werden sie trotzdem stehen.
mi 

Holstein Kiel: Wuttke - Braun, Schilling, Jastrzembski, Bruns (25. Mohr) - Evora, Claasen (75. Sicker) - Reese (60. Can), Empen (80. Yassine), Klimmek - Coskun

Hannover 96: Quindt - Wolf, von der Ah (80. Yilmaz), Anton (50. Arkenberg), Timm (30. Wolter) - Hübers, Marotzke - Walther, Sierck (80. Brix), S. Kasumovic - Dierßen

Tore: 1:0 Empen (15.), 2:0 Reese (52.), 2:1 Marotzke (58.)

Gelbe Karten: -

Schiedsrichter: Jennerjahn (Hamburg)

Zuschauer: 120

>>Tabelle B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<

 

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