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96 trauert um Jürgen Bandura

Hannover 96 trauert um einen seiner ganz großen Fußballspieler. Jürgen Bandura ist am vergangenen Samstag im Alter von 77 Jahren verstorben. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie mit Frau Edith, Sohn Jörg und den zwei Enkelkindern.

/ Profis, Klub

 

298 Bundesligaeinsätze für 96
Wenn ein Name für die erste große Bundesligazeit von Hannover 96 steht, dann ist es der von Jürgen Bandura, der von allen nur "Eddy" genannt wurde. Mit 298 Bundesligaeinsätzen war er lange, lange Zeit der Rekordmann bei den Roten. Erst nach 40 Jahren "überholte" ihn Steven Cherundolo. Der erste Gratulant? Na klar, Jürgen "Eddy" Bandura, der sich für Cherundolo freute und die Leistung des US-Amerikaners neidlos anerkannte. Auch wenn er selbst damals so gern die 300 Bundesligaeinsaätze vollgemacht hätte.

 

Vom Linksaußen zum Verteidiger
Ältere 96-Fans geraten noch heute ins Schwärmen, wenn sie vom Fußballer Bandura reden. Als Linksaußen war Bandura im Sommer 1964 von Westfalia Herne nach Hannover gekommen, am 19. September 1964 feierte er sein Bundesligadebüt gegen den 1. FC Nürnberg. Es war der Beginn einer großen Karriere, in der sich Bandura vom torgefährlichen Außenstürmer zum zweikampfstarken Abwehrspieler entwickelte. Was ihn nicht am Toreschießen hinderte.

Den schönsten von seinen insgesamt 34 Treffern für 96 erzielte er 1965 beim 2:1-Sieg gegen Werder Bremen: Flanke von Winfried Mittrowski, Flugkopfball Bandura – Tor. 74.888 Zuschauer, so viele passten damals ins Niedersachsenstadion, waren aus dem Häuschen und feierten den Torschützen noch lange nach Abpfiff. Sein letztes Tor für 96 erzielte Bandura am 18. November 1972 gegen Rot-Weiß Oberhausen, zwei Jahre später beendete er seine aktive Laufbahn.

Platzverweis als Anekdote
Bandura war ein untadeliger Sportsmann, geschätzt von seinen Mitspielern. Sein einziger Platzverweis hatte mit einem Schabernack zu tun, typisch für Bandura, der ein fröhlicher, immer für einen Spaß zu habender Mensch war. Weil er mit der Distanz zur Mauer bei einem Freistoß nicht einverstanden war, schritt Bandura die Meter selbst ab und wurde vom Schiedsrichter vom Platz gestellt. Bandura erzählte die Anekdote später immer wieder gern mit einem Lachen, "auch wenn mir damals ganz anders zumute war".

Erfolgreich als Trainer
Auch als Trainer war Jürgen Bandura erfolgreich. Die B-Jugend von Hannover 96 führte er in acht Jahren sechsmal in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Außerdem war er bei Stern Misburg und dem VfV Hildesheim als Trainer tätig. 96 blieb der Arnumer immer treu und war regelmäßig Gast in der HDI Arena und bei den Ehemaligentreffen. "Mein Vater war durch und durch ein 96er", sagt sein Sohn Jörg.

Unser Cheftrainer André Breitenreiter verbindet mit Jürgen Bandura "eine großartige Zeit. Er hat mich in der B-Jugend zum Junioren-Nationalspieler geformt. Ich habe tolle Momente mit ihm erlebt, er war herzlich und menschlich." Er habe sich immer gefreut, seinen ehemaligen Coach zu treffen, erzählt Breitenreiter. "Er hat meine eigene Trainerkarriere aufmerksam verfolgt."  

 

Hannover 96 wird Jürgen "Eddy" Bandura ein ehrendes Andenken bewahren.
hr/dk  

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