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Anton hat "ein sehr gutes Gefühl"

Auftakt gegen Dänemark: Waldemar Anton startet heute mit der deutschen U21 ins EM-Turnier - und hat sich viel vorgenommen.

/ Profis
Führungsspieler in der U21: 96-Profi Waldemar Anton.

Einmal, im Trainingslager ...
Es gibt da diese Geschichte aus dem Trainingslager. Waldemar Anton hat sie kürzlich erzählt. Vor zwei Jahren, als er sich mit der deutschen U21-Nationalmannschaft in Grassau auf die Europameisterschaft in Polen vorbereitete, waren er und seine Teamkollegen in der Stadt unterwegs. Bundestrainer Stefan Kuntz hatte seinen Spielern frei gegeben, allerdings nur für ein paar Stunden und unter der Bedingung, dass sie abends zur vereinbarten Zeit wieder zurück im Hotel sein würden. "Wir haben uns aber viel zu spät auf den Heimweg gemacht", erzählt Anton, "wir konnten eigentlich gar nicht mehr pünktlich zurück sein."

Eigentlich.

Denn irgendwie haben sie es dann doch noch geschafft, weiß der Fußballgott wie. "Und da wussten wir: Mit dieser Disziplin können wir auch bei der EM etwas reißen." Der Ausgang ist bekannt: Der deutsche Nachwuchs spielte ein grandioses Turnier, setzte sich im Finale gegen Spanien durch und wurde Europameister.

Anton will Erfahrung einbringen
Zwei Jahre später wollen Anton und Co. diesen Erfolg gern wiederholen. Am heutigen Montagabend (21 Uhr, live in der ARD) startet die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen Dänemark in die EM-Endrunde in Italien und San Marino. Und diesmal will der Hannoveraner Anton eine wichtigere Rolle einnehmen als noch vor zwei Jahren, als er keine Minute zum Einsatz kam - womit er sich damals übrigens ganz gut arrangieren konnte. "Klar, wenn man dabei ist, will man auch spielen", sagt Anton. "Aber bei einer EM muss man seine eigenen Interessen hintenanstellen und für das Team da sein. Ich habe mich 2017 über jedes Tor und jeden gewonnen Zweikampf gefreut, als wäre es meine eigene Leistung gewesen."

Diesmal aber möchte Anton auf dem Spielfeld jubeln und selbst in den Zweikampf gehen. Und er möchte seine Erfahrung einbringen, die er in den vergangenen Jahren bei den Roten und in der U21 gesammelt hat. "Ich gehöre nun zu den Routiniers, die schon länger dabei sind. Und das will ich auch zeigen!"

"Wir waren wie eine Familie"
Wobei das nicht heißen soll, dass Anton nun ständig den Mund aufmachen will. "Das ist auch gar nicht nötig", sagt der Abwehrspieler, "bei uns im Team wird jeder ernst genommen." Ganz ohne Gebrüll. Und eben dieser Respekt untereinander, dieser Zusammenhalt ist es auch, der das Team so erfolgreich macht. Findet Anton. So wie 2017. "Auch da sind alle Spieler super miteinander klargekommen. Wir waren wie eine große Familie. Man hatte mit jedem etwas zu lachen." 

Auf ein ähnlich gutes Klima setzt Anton auch diesmal. Schließlich hat er Großes vor. "Es muss unser Ziel sein, den Titel zu holen", sagt Anton, und er weiß auch schon, was es dazu braucht: "Natürlich auch Glück, aber vor allem Leidenschaft, Willen und Teamgeist. Ich sehe da auf jeden Fall Parallelen zu 2017. Ich habe wirklich ein sehr gutes Gefühl."

Lob für Bundestrainer Kuntz
Nun muss dieses sehr gute Gefühl nur noch durch sehr gute Ergebnisse bestätigt werden, zunächst in der Vorrunde gegen Dänemark, Serbien (20. Juni, 21 Uhr, live in der ARD) und Österreich (23. Juni, 21 Uhr, live im ZDF). Auf dem Papier eine machbare Aufgabe für die Elf von Trainer Stefan Kuntz, der es laut Anton bestens versteht, eine junge Mannschaft durch ein Turnier zu führen. Auch, weil er immer den richtigen Ton trifft. "Wenn es zur Sache gehen muss, kann er auch mal lauter werden", sagt der 96-Spieler, "und wenn Spaß gemacht werden muss, kann er auch das. Und er schafft es immer, den Druck von uns Spielern zu nehmen - keine Ahnung, wie er das macht."

Gelingt ihm das auch während des Turniers in Italien und San Marino, dürfte richtig was drin sein für Waldemar Anton und Co. - vielleicht sogar der dritte Titel nach 2009 und 2017.
hop

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