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Der HSV im Porträt: Von Hummel und Dino

Am Sonntag sind die Roten zu Gast beim Hamburger SV. Wir haben wie gewohnt Kurioses und Historisches über den kommenden 96-Gegner zusammengefasst.

 

/ Profis
Noch immer nicht ausgestorben: HSV-Dino Hermann.

HSV gegen HSV
Warum ist das Spiel zwischen dem Hamburger SV und Hannover 96 für viele Fans kein Spiel wie jedes andere? Was hat der Hamburger Gruß "Hummel, Hummel - Mors, Mors" mit einem früheren HSV-Maskottchen zu tun? Und wo ist eigentlich die berühmte Bundesliga-Uhr geblieben? Fragen über Fragen, die wir vor dem Zweitligaduell zwischen Hamburg und Hannover am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf hannover96.de) beantworten.

  • Runde Sache: Vor ziemlich genau 100 Jahren, im Juni 1919, entstand der Hamburger Sport-Verein aus dem Zusammenschluss der drei Vereine SC Germania von 1887, Hamburger FC von 1888 und FC Falke 06. Der HSV nennt als offizielles Gründungsdatum allerdings den 29. September 1887, das Gründungsdatum des SC Germania von 1887. Auch die Vereinsfarben von Germania, Blau und Schwarz, wurden von übernommen. Die Trikotfarben Rot und Weiß hingegen wurden zu Ehren der Hansestadt Hamburg gewählt. 
  • Glorreiche Achtziger: Sechsmal deutscher Meister (1923, 1928, 1960, 1979, 1982, 1983), dreimal DFB-Pokalsieger (1963, 1976, 1987), einmal Europapokalsieger der Pokalsieger (1977) und einmal Europapokalsieger der Landesmeister (1983) - der Trophäenschrank der Hamburger ist ordentlich gefüllt. Allerdings ist seit den glorreichen Achtzigerjahren kein Titel mehr dazugekommen (okay, abgesehen vom Ligapokal 2004, aber der zählt nicht ganz).
  • Besondere Beziehung: Wie gut eine Freundschaft ist, zeigt sich in schlechten Zeiten. So ist es auch bei den Fans von Hannover 96 und dem Hamburger SV. Beide Lager schätzen sich seit jeher, und doch war es ein besonderes Zeichen der Freundschaft, das die Anhänger des HSV im Frühjahr 2010 setzten, beim Gastspiel der Roten im Volkspark. 96 steckte damals mittendrin im Abstiegskampf der ersten Liga, und weil die HSV-Fans ihre Unterstützung zum Ausdruck bringen wollten, entrollten sie vor dem Anpfiff ein riesiges Banner über die gesamte Nordkurve. "96, Du wirst niemals untergeh'n", stand darauf geschrieben. Die Aktion brachte Glück: 96 holte einen Punkt in Hamburg und feierte am Saisonende den Klassenerhalt. 
  • Unbeliebte Hummel: Der Hamburger SV hat mit Dino Hermann - benannt nach Hermann Rieger,  dem verstorbenen Kult-Masseur des HSV - das vielleicht bekannteste Maskottchen im deutschen Profifußball. Was aber vermutlich kaum noch einer weiß: Dino Hermann hat einen tragisch gescheiterten Vorgänger. In den Neunzigerjahren präsentierte der HSV eine Hummel als neues Vereinsmaskottchen, in Anspielung auf den berühmten Hamburger Gruß "Hummel, Hummel - Mors, Mors". Die aufblasbare, mehrere Meter große Hummel wurde bei Heimspielen vor der Fankurve aufgestellt - und dann von den Fans aus Protest so lange mit Gegenständen beworfen, bis sie in sich zusammenfiel. Ein ähnliches Schicksal ist Dino Hermann bis heute zum Glück erspart geblieben.   
  • Letzte Ruhe: Diese Nachricht ging um die Welt! Die "New York Times" berichtete, selbst CNN und BBC schickten ihre Reporterteams nach Hamburg, als der HSV im September 2008 seinen eigenen Friedhof präsentierte - als zweiter Fußballverein weltweit nach den Boca Juniors aus Argentinien. 300 bis 500 Fans haben seitdem die Möglichkeit, keine 200 Meter vom Volksparkstadion entfernt ihre letzte Ruhe zu finden. Doch obwohl der Klub sogar extra Rasen vom Spielfeld auf den Friedhof verpflanzen ließ, will dort bislang kaum ein Fan unter die Erde gebracht werden.
  • Kein Lotto mehr: "Hamburg, meine Perle" - das war einmal. 14 Jahre lang sang Lotto King Karl seine berühmte Hymne bei Heimspielen des HSV. Seit Sommer aber ist Schluss damit, das Lied wurde aus dem Stadionprogramm gestrichen. Stattdessen singen die Fans im Volksparkstadion nun als letzten Song vor dem Anpfiff "Mein Hamburg lieb ich sehr" von der Rockband Abschlach - auch am Sonntag wieder.   
  • Die Uhr ist weg: Für die einen war sie Kult, für die anderen eine Provokation. Jahrelang hatte der HSV seine berühmte Bundesliga-Uhr im Stadion hängen, die anzeigte, wie lange das Gründungsmitglied der Bundesliga bereits in der ersten Liga spielte. Nach dem Abstieg im Sommer 2018, dem ersten in der Klubgeschichte, stellte der Klub die Uhr zunächst um, sodass fortan die Zeit seit der Vereinsgründung angezeigt wurde. In diesem Jahr nun wurde die Uhr ganz abgebaut. Es sei an der Zeit, in die Zukunft zu schauen, erklärte HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann, "dabei hilft der ständige Blick in den Rückspiegel nicht". Was mit der Uhr passieren soll, ist noch unklar. Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund hat aber bereits Interesse signalisiert.
  • Zu kleine Tore: Auch das noch! Im Sommer 2004 nahmen Reporter des "Hamburger Abendblatts" Maß und prüften die Torhöhen auf den Fußballplätzen der Stadt - auch im Volksparkstadion. Das Ergebnis: Ein Tor auf der Nordseite des Spielfelds war lediglich 2,39 Meter statt der vorgeschriebenen 2,44 Meter hoch, das Tor auf der Südseite war mit 2,41 Metern Höhe ebenfalls zu klein. Der Klub staunte nicht schlecht - und besserte klammheimlich nach.
    hop
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