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"Meine Kinder sprechen schon Deutsch"

Direkt nach der ersten Trainingseinheit mit der Mannschaft und noch vor der ersten Dusche in der 96-Kabine nahm sich unser Neuzugang und neuer Keeper Martin Hansen die Zeit für ein Interview. Lest hier, welche Werte der Däne an uns Deutschen schätzt, wie ihn die Zeit beim FC Liverpool geprägt hat und wie sich ein Torwart fühlt, wenn er selbst ein Tor schießt.

/ Profis
"Es war eine sehr intensive Einheit heute - für mich das erste Mannschaftstraining in diesem Jahr," so Martin Hansen, der heute das erste Mal mit unseren Roten trainiert hat.

Lieber Martin, herzlich willkommen in Hannover. Wir freuen uns, dass Du nun ein Roter bist. Du hast gerade das erste Mal mit der Mannschaft trainiert, wie lief es?

Martin Hansen: Es war eine sehr intensive Einheit heute - für mich das erste Mannschaftstraining in diesem Jahr. Es ist wichtig, um sich einen Eindruck zu machen. Mein Eindruck war gut. Es ist schön, hier zu sein, und ich bin froh, dass ich nach Hannover gekommen bin.

Wie ist Dein erster Eindruck von Deinen Teamkollegen und insbesondere von Ron-Robert Zieler und Marlon Sündermann?

Martin: Von meinen Teamkollegen habe ich einen sehr guten ersten Eindruck. Sie haben sich alle sehr viel Mühe gegeben, mich gut aufzunehmen.

Du hast gestern schon gesagt, dass Du Dich freust, wieder in Deutschland zu sein, weil Du die Menschen und die Mentalität magst. Kannst Du das noch etwas ausführen?

Martin: Ich finde einfach, dass die Menschen in Deutschland sehr fleißig sind, und wenn man hart arbeitet, dann wird man auch belohnt. Das ist etwas, was ich respektiere, und so lebe ich eben auch. Du bekommst, was Du Dir verdienst - gerade auch im Fußball. Mir gefällt einfach die Einstellung der Deutschen, und deswegen bin ich glücklich, hier zu sein.

Warum hast Du Dich für einen Wechsel zu Hannover 96 entschieden?

Martin: Ich hatte verschiedene Möglichkeiten, aber meine oberste Priorität war es, zurück nach Deutschland zu kommen, weil ich finde, dass ich hier sehr gut hinpasse. Und wenn ein großer Klub wie Hannover 96 auf dich zukommt und sagt, dass er dich an Bord haben will, dann war im Grunde schon klar, dass ich mich dafür entscheide. Dann ging alles ganz schnell und jetzt bin ich hier.

Begleitet Dich Deine Familie nach Hannover?

Martin: Meine Familie wird bald nachkommen. Wir wollen erstmal eine schöne Bleibe finden und dann werden wir uns langsam hier einleben. Meine Kinder sprechen auch schon Deutsch, von daher wird es einfach sein, sich zu integrieren.          

Wie gut kennst Du Dich aktuell in der zweiten Fußballbundesliga aus? Hast Du die Hinrunde verfolgt?

Martin: Ich beschäftige mich generell viel mit dem Fußball in Deutschland und ich würde sagen, dass die zweite Liga eine super Liga ist. Sie ist aber auch sehr intensiv. Wenn man sie nicht kennt, dann versteht man das nicht, aber ich weiß, wie schwierig und intensiv die Spiele sind. Ich habe damals für Ingolstadt nur drei Zweitligaspiele gemacht, aber ich würde sagen, diese Spiele waren teilweise schwieriger als die Partien in der Bundesliga. 

Bereits mit 15 Jahren bist Du zum FC Liverpool gewechselt und somit weg aus Deiner Heimat. Ist Dir dieser Schritt damals schwergefallen? Oder hat die Freude auf den großen Klub überwiegt?

Martin: Wenn man 15 Jahre alt ist, dann hat man viele Träume. Viele sind in dem Alter vielleicht noch nicht so weit, diesen Schritt zu gehen, aber für mich war sofort klar, wenn der FC Liverpool mich haben möchte, dann gehe ich auch nach England. Manchmal musst Du im Leben diese Schritte gehen und nehmen, was Dir angeboten wird, und nicht warten. Die Zeit in Liverpool hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Ich habe viel gelernt in der Zeit dort, war komplett auf mich alleine gestellt mit gerade einmal 15 Jahren. Tatsächlich habe ich damals auch gegen Ron-Robert Zieler gespielt und zwar im FA Youth Cup: FC Liverpool gegen Manchester United. Ich habe sehr viele gute Erinnerungen an die Zeit. 

Gibt es einen Spieler oder eine Person, die Dich sehr geprägt hat in der Zeit in Liverpool?

Martin:
Nein. Mein sportliches Vorbild ist Roger Federer. Für mich ist er eine ganz besondere Persönlichkeit. Natürlich schaut man als Torwart auch auf Manuel Neuer. Manuel Neuer versucht ja immer das Torwartspiel auf das nächste Level zu bringen. Aber generell schaue ich immer auf mich und die Dinge, die ich verändern kann. Das ist das Wichtigste für mich. 

Wenn man sich über Dich informiert, stößt man natürlich schnell auf Dein Traumtor, dass Du 2015 in der Nachspielzeit gegen den PSV Eindhoven erzielt hast. Das Tor sah ziemlich einstudiert aus, hast Du Dir das genauso vorgenommen damals?

Martin: Nee (lacht). Da war schon sehr viel Glück dabei, aber technisch auch stark gemacht (schmunzelt). Es gibt einfach so Momente im Leben, wo Dinge passieren und in denen einfach alles passt. Ich hab' versucht, den Ball direkt zu nehmen und in Richtung Tor zu bringen. Das hat geklappt.  

Wie fühlt sich ein Torwart, wenn er ein Tor selber erzielt?

Martin: Das ist etwas, was ich wirklich nicht erklären kann. Es war, als wäre ich in einer komplett anderen Welt gewesen. Ich wusste nicht, was ich tun soll, wo ich hinrennen soll und wie ich jubeln soll, das kam alles instinktiv. Das war ein witziger Moment.
sk

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