49 Tore in zwei Spielzeiten
50 Jahre alt wird der  96-Aufstiegsheld von 1998 und Publikumsliebling am 7. Juli. "Mir geht es  gut", sagt er am Anfang des Gesprächs: "Ich bin gesund." Wie Gespräche  in diesen Tagen halt beginnen... "Milo", das ist von der ersten Sekunde  an spürbar, würde die Zeit gerne noch einmal 24 Jahre zurückdrehen. Im  Juli 1996 begann mit dem Wechsel vom TuS Celle FC zu den Roten das, was  Milovanovic "die schönste Zeit meines Lebens" nennt. Sie dauerte zwei  Spielzeiten, in denen der Mann mit der Nummer 7 zum Liebling der Fans  wurde und Tore am Fließband erzielte. 27 Tore in der Regionalligasaison  1996/97, 22 Tore in der Regionalligasaison 1997/98. Man darf das ruhig  so formulieren: Ohne die Tore von Milovanovic hätte Hannover 96 die  Rückkehr in die 2. Liga vermutlich nicht geschafft.
Geldstrafe für Ehrenrunde
Für  50.000 Euro Ablösesumme hatte der damalige 96-Manager Franz Gerber den  Stürmer aus Celle geholt. Wenn man diese Summe heute liest, dann denkt  man spontan, dass da vermutlich zwei Nullen fehlen. Tun sie aber nicht.  50.000 Euro - Milovanovic wurde zum Torschnäppchen. Er selbst hat davor  und danach nie wieder so erfolgreich getroffen, auch deshalb trägt er  "96 im Herzen". Der Serbe hat danach noch bis 2003 für Eintracht  Braunschweig, Arminia Hannover, Austria Lustenau und den SV Babelsberg  03 gespielt, sein Fußballglück aber nicht mehr gefunden. "Ich habe immer  gehofft, dass mich 96 zurückholt, aber das hat leider nicht geklappt",  sagt er. In Hannover hat er trotzdem noch einmal getroffen, und zwar im  Oktober 2001. Mit Babelsberg verlor er in der 2. Liga mit 1:6 gegen 96,  das Ehrentor der Potsdamer schoss in der 82. Minute – na klar –  Milovanovic. Nach dem Spiel drehte er, gefeiert von den hannoverschen  Fans, noch eine Ehrenrunde und bekam prompt eine Geldstrafe von seinem  Klub.
                
                    
                
                
                    
                
             
        
                
                        
                            
                                Keine Zeit für Fußball
Milovanovic, der  immer noch  ausgezeichnet Deutsch spricht, ist ein großartiger Erzähler.  Dass  ausgerechnet dieser leidenschaftliche Fußballer mit Fußball kaum  mehr  etwas zu tun hat, mag man kaum glauben. "Dafür ist einfach keine  Zeit",  sagt er 49-Jährige, der sich jetzt jeden Tag einer neuen  Leidenschaft  widmet, die er zum Beruf gemacht hat. Milovanovic arbeitet  seit acht  Jahren als Masseur.
hr
Am morgigen  Freitag folgt  auf hannover96.de das große Interview mit Vladan  Milovanovic. Mit  welchen 96-Spielern von damals hat er noch Kontakt? Wie  war das damals  mit dem Fallrückzieher? Welche Träume hat er noch? Und:  Welche Sportart  ist ihm heute wichtiger als Fußball?