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"Hannover? Die Stadt hat mit und für 96 gelebt"

Mikael Forssell ist drei Spielzeiten für 96 und eine Saison für den VfL Bochum auf Torejagd gegangen. Wir haben mit dem 39-Jährigen in seiner finnischen Heimat telefoniert und über seine Erinnerung an Hannover, Fußball in Coronazeiten und seine Trainerambitionen gesprochen.

/ Profis, Klub
Von 2008 bis 2011 trug Mikael Forssell das Trikot unserer Roten.

Mikael, Du hast sowohl für Hannover 96 als auch für den VfL Bochum gespielt. Welche Erinnerungen verbindest Du mit beiden Klubs?

Mikael Forssell (39):
Ich habe viele tolle Erinnerungen an beide Vereine. Natürlich hatten wir bei Hannover 96 nach dem Tod von Robert Enke schwere Zeiten zu überstehen, es war für uns alle nicht einfach, damit umzugehen. Und dann war ja das letzte Saisonspiel in Bochum 2010, wo wir mit dem 3:0-Sieg den Klassenerhalt geschafft haben. Ich denke an viele bewegende und tolle Momente, habe in beiden Vereinen noch viele Freunde. Dafür bin ich sehr dankbar.

Wie kam eigentlich Dein Wechsel 2014 nach Bochum zustande?

Mikael Forssell:
Bochum suchte einen erfahrenen Stürmer, der auch von der Bank kommen und dem Team helfen kann. Mein Agent kontaktierte damals Christian Hochstätter, unter dem ich bereits in Gladbach und bei 96 gearbeitet hatte. Beide Seiten kannten sich und wussten, was sie erwarten durften. In der einen Saison unter Trainer Peter Neururer habe ich 16-mal gespielt und drei Tore für den VfL geschossen.

Nach dem Ende Deiner Karriere bist Du zu HJK Helsinki zurückgekehrt, dem Klub Deiner Jugend, mit dem Du bereits als 16-jähriger Spieler Meister wurdest. Welchen Job hast Du dort aktuell?

Mikael Forssell:
Ich habe in den vergangenen Jahren den UEFA-A-Trainerschein erworben und meinen Bachelor im Bereich Sport Management gemacht. Dann habe ich als Trainer der U17 begonnen - aktuell bin ich Cheftrainer der U20 bei HJK Helsinki. Mit diesem Team habe ich die Chance, über Qualifikationsspiele die Teilnahme an der höchsten finnischen Liga zu erreichen. Und wir stehen dicht davor: Das ist gerade eine sehr spannende Zeit für den Verein, die Spieler und natürlich auch für mich.

In Deutschland wird wieder Profi-Fußball gespielt, wenn auch ohne Zuschauer. Wie empfindest Du als Ex-Profi diese Situation?

Mikael Forssell:
Natürlich ist die gesamte Coronakrise für alle Menschen sehr schwer. Aber ich war sehr glücklich, als die Bundesliga wieder gestartet ist, weil der Fußball so viel Freude in das Leben aller Menschen bringt. Nicht nur die Spiele selbst, sondern die Menschen haben in der Woche viel über ihren Verein zu erzählen, selbst wenn sie nicht ins Stadion können. Das lenkt sie sicher ein bisschen von Problemen ab.

Wie sieht die Situation im finnischen Fußball aktuell aus?

Mikael Forssell:
Glücklicherweise haben wir die Corona-Situation bei uns in Finnland gut im Griff. Aber natürlich müssen wir weiterhin vorsichtig sein – gerade wenn die Grenzen wieder geöffnet werden. Der Fußball in Finnland soll am 1. Juli unter massiven Sicherheitsstandards wieder starten. 500 Zuschauer sind pro Spiel erlaubt. Die Vereine in Finnland wurden durch die Krise finanziell schwer getroffen, und wir alle hoffen, dass am Ende der Saison alle Vereine überleben.

Was sind Deine persönlichen Ziele im Fußball?

Mikael Forssell:
Natürlich würde ich gern später in der Bundesliga oder Premier League als Trainer arbeiten, wo ich ja lange gespielt habe. Das ist mein Traum. Vielleicht sieht man mich in der Zukunft ja mal als Trainer bei Hannover 96 oder einem anderen Klub in Deutschland oder in England (lacht). Im Dezember werde ich hoffentlich die UEFA-Trainer-Pro-Lizenz erfolgreich abschließen.

Hast Du noch Erinnerungen an 96 und die Stadt Hannover?

Mikael Forssell:
Na klar. Die Fans waren unglaublich. Sie haben dem Team so viel Leidenschaft entgegengebracht. Die Stadt hat mit und für Hannover 96 gelebt. Das war etwas Besonderes für mich und werde ich nie vergessen.

Eine Nachricht von Dir an die 96-Fans?

Mikael Forssell:
Ich möchte mich für die tolle Unterstützung in meinen drei Jahren bei allen bedanken. Herzliche Grüße an Euch alle, und ich hoffe, dass Ihr bald wieder Spiele im Stadion sehen und Euer Team anfeuern könnt. Stay safe!

Ohne einen Tipp für das Spiel Deiner einstigen klubs am Sonntag können wir das Telefongespräch nicht beendet …

Mikael Forssell:
Viele Tore, ein tolles Spiel und keinen Verlierer am letzten Spieltag – das wäre sicher perfekt. Deshalb wünsche ich mir ein 2:2.
dk

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