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"Die Jungs halten mich jung"

"Tage wie dieser": In unserer Trainingslager-Rubrik stellen wir jeden Morgen einen Menschen und seine Arbeit in Stegersbach vor. Im vierten Teil erzählt Reha- und Athletiktrainer Timo Rosenberg davon, wie wichtig mentale Stärke ist, warum er am Frühstückstisch immer als Erster aufsteht und Wettkämpfe liebt.

/ Profis
Ist immer für einen Wettkampf zu haben: 96-Reha- und Athletiktrainer Timo Rosenberg

Gerne im Trainingslager
Er hätte es eigentlich gar nicht erwähnen müssen, denn wer sich mit Timo Rosenberg unterhält, der merkt sehr schnell, dass er jeden Tag in Stegersbach und Bad Waltersdorf genießt. "Ich mag Trainingslager sehr gern", sagt der 44-Jährige. "Du beschäftigst dich quasi rund um die Uhr mit deinen Aufgaben, hast immer Zugriff auf die Spieler, kannst dich mit ihnen in zwangloser Atmosphäre über viele Dinge unterhalten." Das sei schon etwas anderes als in Hannover auf dem Trainingsgelände, wo alle irgendwann wieder nach Hause fahren.

"Im Kopf alles durchspielen"
Rosenberg ist vermutlich einer der fittesten Menschen in Hannover. "Für mich persönlich spielt meine eigene körperliche Verfassung eine wichtige Rolle, um das, was im Athletik- und Fitnessbereich wichtig ist, transportieren zu können auf die Spieler." Der Frühaufsteher Rosenberg startet mit Beweglichkeitsübungen in den Tag und spielt diesen im Kopf schon einmal durch. "Ich bereite mich morgens mental auf den Tag vor", sagt er.  Dazu gehört, sich Gedanken über die anstehenden Trainingseinheiten zu machen, noch einmal Revue passieren zu lassen, was am Vortag mit den Trainerkollegen besprochen wurde.

Vorbereitung auf den Hauptteil
Rosenberg und sein Athletiktrainer-Kollege Tobias Stock sind die Ersten, die am Frühstückstisch im Hotel aufstehen und sich schon mal auf den Weg zum Trainingsplatz in Stegersbach machen - natürlich mit dem Fahrrad. Selbst die 20 Kilometer (einfache Fahrt) nach Bad Waltersdorf, wo nachmittags geübt wird, absolviert der in Reinbek Geborene auf zwei Rädern. Rosenberg und Stock übernehmen die erste Phase des Trainings, "die Vorbereitung für den fußballerischen Hauptteil", wie er es nennt.

Breit aufgestellt
Bevor die Spieler kommen, probieren beide Athletikcoaches Übungen noch mal aus, um zu schauen, ob alles passt. "Wir kennen nach dem Austausch mit dem Trainerteam den fußballerischen Schwerpunkt, dementsprechend bauen wir unser Training auf", sagt er. Rosenberg und Stock haben ihre Spezialgebiete und legen die Gestaltung im Team fest, zu dem auch Dennis Fischer gehört, der die individuellen Einheiten mit verletzten oder angeschlagenen Profis übernimmt. "Wir sind im Athletiktrainerteam sehr breit aufgestellt und können jedem das anbieten, was er braucht - alles in Absprache mit dem Cheftrainer", erzählt Rosenberg.

Seitenblicke sind wichtig
Rosenberg ist ein sportlicher Fast-alles-Könner, der über seine Arbeit mit den 96-Profis einen schönen Satz formuliert: "Die Jungs halten mich jung." Sein Zugang ist der Individualsport, sehr gern riskiert er Seitenblicke über den Fußball hinaus. "Mir ist wichtig, zu sehen, wie andere Sportler in anderen Sportarten trainieren", sagt Rosenberg. Dass Individualsportler Mannschaftssportler "befruchten" können, davon ist er überzeugt, genau wie von der Bedeutung des mentalen Faktors. "Spieler individuell besser zu machen, sie im Eins-zu-eins-Bereich zu pushen und zu motivieren, das ist meine Stärke", sagt Rosenberg.

Australien hat ihn geprägt
Der 44-Jährige ist einer, der Wettkämpfe liebt, der sich gerne misst mit anderen. "Ich bin in Australien aufgewachsen, da geht man anders damit um", erzählt er. "Das Wort Wettkampf ist in Deutschland negativ behaftet. Wenn man das mittlerweile fast eingedeutschte Wort Challenge nimmt, hat das eine ganz andere Bedeutung. Auf Challenges haben alle immer Lust."

Wettkampftyp
Vor Rosenbergs "Challenges" ist keiner bei Hannover 96 sicher, ob auf dem Rad, beim Fußballtennis, beim Laufen oder mit dem Tennis- und Golfschläger. Alle kennen ihn so, und er nimmt das mit Humor. "In Australien findet schon in der Schule sehr viel Wettkampf statt", berichtet Rosenberg und sagt mit einem Lachen: "Ich bin praktisch so erzogen worden und habe noch vieles in mir, was dann ab und an zu Tage tritt."

Tischtennis und Fußballtennis
Dass er in der Mixedzone der HDI Arena bei einer speziellen Art des Fußballtennnis der Beste sei (was allgemein behauptet wird), bestreitet Rosenberg. "Es gibt einen Kreis von fünf, sechs Spielern, die mir gefährlich werden können. Da ist dann die Tagesform entscheidend." Wenn man mit ihm darüber spricht, spürt man, dass da noch was ist, was er erzählen möchte. "In der Mixedzone wird ja nicht nur Fußballtennis gespielt, sondern auch Tischtennis. Da bin ich der ungekrönte Champion." Unschlagbar? Rosenberg überlegt, schmunzelt und sagt: "Nein, aber in engen Situationen spiele ich die besseren Bälle."
hr

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