NIEMALSALLEIN

Nach dem Absturz in der Hinrunde auf Platz 13 hat 96 heute gegen Schalke die Chance zum Neustart.

 

»VON ANDREAS WILLEKE UND DIRK TIETENBERG HANNOVER.

Es ist genug geredet und analysiert worden. „Ich bin froh, dass es endlich losgeht“, sagt 96-Chef Martin Kind – und dies stellvertretend für Spieler, Trainer und Fans. „Wir müssen einiges geradebiegen, was in der Vorrunde nicht so gelaufen ist“, fordert Robert Enke. Immerhin kehrt mit dem Kapitän heute eine stabile Größe in die Mannschaft zurück. Mit Enke die Reset-Taste drücken, das System einfach wieder hochfahren – das ist das Ziel zum 96-Rückrundenstart.

Aber wie man bei einem Computer keineswegs sicher sein kann, dass der Fehler dadurch behoben wird, indem man ihn einmal aus- und wieder anschaltet, so weiß man noch nicht, ob es bei 96 nach der Pause nun besser läuft. Hier noch mal die kurze Fehleranalyse des Kapitäns. „32 Gegentore sind eindeutig zu viel. Und es ist ja nicht so, dass wir das in der Offensive durch übermäßiges Toreerzielen ausgeglichen hätten. Und dann bekommt man natürlich ein Problem.“ Man könnte auch einfach sagen – bei 96 stimmte es vorne und hinten nicht.

Die Ergebnisse in der Vorbereitung machen nur bedingt Mut, sie waren noch nicht berauschend: 3:0 in Osnabrück, 2:1 gegen Augsburg, 2:3 gegen Mailand und in Aachen. Nun kommt mit Schalke ein gefährlicher, weil ebenfalls angeschlagener Gegner. „Das wird eine heiße Nummer“, sagt Kind.

Die Krise beider Klubs zeigt sich an den Sportchefs. Bei 96 hat Sportdirektor Christian Hochstätter in der Winterpause seine Arbeit eingestellt. Manager Andreas Müller arbeitet bei Schalke auf Bewährung. Als Siebter hat der Ruhrpott-Klub das Saisonziel fast schon aus den Augen verloren. Man will schließlich international spielen, möglichst in der Champions League. So treffen sich heute zwei Enttäuschte, die auf schnelle Besserung hoffen. Dazu müssten beide eigentlich gewinnen, und so ist absehbar, dass das Leiden für einen Klub in die Verlängerung geht wird. Es sei denn, man einigt sich auf ein Unentschieden. Damit wäre 96-Chef Kind auch schon „zufrieden“.

Aber es wäre nicht das Signal, das sich Hannover wünscht: Nur mit einem Erfolg kann die Mannschaft die Ängste vertreiben, die sich breit gemacht haben. Und auch Trainer Dieter Hecking könnte mit einem Sieg punkten. Der 96-Chef hat sich entschieden, mit dem durchaus umstrittenen Trainer den Neustart zu versuchen – jetzt sollte er aber auch gelingen.

 

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