Eingetütet werden sie aber natürlich trotzdem oft genug bereits vorher. Auch bei 96 wird über Verstärkungen nachgedacht, aber vor allem erstmal daran, den einen oder anderen Spieler abzugeben. Die Vorgabe von 96-Chef Martin Kind an Sportdirektor Jörg Schmadtke heißt – erst verkaufen, dann ankaufen.

Jacek Krzynowek hat bereits erklärt, dass er sich einen Wechsel im Winter vorstellen könnte. 96 wird ihn ziehen lassen. Der Pole kommt nur noch zu Kurzeinsätzen – wenn überhaupt. Mario Eggimann will dagegen noch nichts von Abschied wissen. "Ich denke nicht daran, jetzt den Verein zu verlassen", sagt Eggimann, "es gibt keinen Grund, darüber nachzudenken." Dabei spielt der Innenverteidiger auch nur ersatzweise. Karim Haggui und Christian Schulz bilden das eingespielte 96-Innenverteidiger-Duo. Der Schweizer, vom ehemaligen Sportdirektor Christian Hochstätter und Trainer Dieter Hecking mit einem Vertrag bis 2013 ausgestattet, kann eigentlich nicht zufrieden sein. Aber Eggimann will bis zum Sommer abwarten, ob er doch noch eine Chance bekommt.

Das kann nach derzeitigem Stand nur nach der Verletzung eines Stammspielers sein. Andererseits müsste 96 auch sofort Ersatz für Eggimann finden, sollte der bei einem attraktiven Angebot schwach werden. Denn neben Haggui, Schulz und Eggimann hat 96 mit Leon Balogun nur noch einen weiteren gesunden Innenverteidiger. Vier dieser Abwehrspezies braucht 96 aber, um nicht möglicherweise im Abstiegskampf plötzlich in Personalnot zu geraten. Alles spricht dafür, dass Eggimann noch ein halbes Jahr abwartet.

Auch Mike Hanke will bleiben, was aber auch von 96 so gewollt ist. "Mike wird noch eine wichtige Rolle bei uns spielen", meint Trainer Andreas Bergmann. Im Sturm muss 96 sowieso eher zukaufen als abgeben, mit Jiri Stajner und Didier Ya Konan ist man zu dünn besetzt. Ob Mikael Forssell noch einmal wichtig wird, ist unklar. Hanke will mit Ya Konan den 96-Sturm bilden – Stajner könnte dann wie gegen Bayern nach rechts ins Mittelfeld ausweichen. Dennoch kommen jetzt interessante Spieler auf den Markt.

Gerald Asamoah wurde 96 angeboten (NP berichtete), Schmadtke will über ihn nachdenken. Verteidiger Andreas Görlitz will die Bayern im Winter verlassen. Noch interessanter ist aber der ehemalige Gladbacher Alexander Baumjohann. "Ein toller Spieler", schwärmt Bergmann. Am vergangenen Sonntag wurde Baumjohann beim 3:0 der Bayern für Ivica Olic eingewechselt (84.) und gab die Vorlage zum dritten Treffer durch Mario Gomez. Der offensive Mittelfeldmann geht bei den Bayern unter. Bei 96 wäre der schnelle, ideenreiche und torgefährliche Baumjohann eine Topbesetzung.