Hannover (fe/gru). Die Ergebnisse mögen derzeit etwas anderes aussagen. Dennoch bleibt unstrittig, dass Dieter Hecking bei den „Roten“ hervorragende Arbeit leistet. So gute sogar, dass ein Bundesliga-Spitzenteam den Trainer von Hannover 96 aus seinem bis 2010 laufenden Vertrag herauskaufen wollte. Ein Vertreter des Hamburger SV (weder Hecking noch Klubchef Martin Kind wollten den Namen des Anrufers nennen) meldete sich bei den „Roten“, wollte den 43 Jahre alten Coach als Nachfolger des scheidenden Huub Stevens zur neuen Saison an die Elbe locken. Das Kuriose an der Sache: Laut Kind gab es den Anruf schon „vor mehreren Wochen“. Er sei selbst überrascht worden, dass die Sache jetzt von einem Boulevardblatt als Neuigkeit dargestellt wurde. „Dabei ist das überhaupt kein Thema für uns“, sagte der Klubchef der „Roten“. „Das habe ich damals auch deutlich gemacht.“

Hecking ergänzte, er habe dem Anrufer seinerzeit sofort geantwortet, dass er sich beim 96-Klubchef melden solle. „Damit hatte sich die Sache für mich erledigt.“ Der Trainer will daher auch nicht mehr über die Offerte des Hamburger SV, die finanziell und sportlich sicherlich sehr lukrativ für ihn gewesen wäre, sprechen. Nur das ließ er sich in dem Zusammenhang mit der Anfrage aus Hamburg noch entlocken: „So schlecht kann unsere Arbeit in Hannover nicht sein“ und „Ich will bei 96 noch einiges erreichen.“ Er sei hier sehr gut aufgehoben.

Welchen Wirbel das Herauskaufen eines Trainers aus einem laufenen Vertrag verursacht, hat Hecking am eigenen Leib erfahren. 96 zahlte mitten in der Saison 2006/2007 eine Ablöse an Alemannia Aachen für den Wunschtrainer von Martin Kind – und bei Fans wie Verantwortlichen der Westdeutschen ist der Fußballlehrer deshalb noch heute ein Reizthema. Hecking ist bei 96 längst eine zentrale Figur und im Klub nahezu unumstritten.
Der HSV muss sich also einen anderen suchen; als aussichtsreichster Kandidat gilt zurzeit Fred Rutten vom FC Twente Enschede.