Beifall von 49.000
 Erst traute er sich nicht,  denn eigentlich ist er dafür viel zu bescheiden. Aber dann verneigte  sich Edward Kowalczuk doch, zumindest ein bisschen, gerührt vom  warmherzigen Applaus von den Tribünen. Vor zwei Jahren hatte der Reha-  und Athletiktrainer sein 30-jähriges Dienstjubiläum gefeiert, mit 72  Jahren soll jetzt endgültig Schluss sein. Die offizielle Verabschiedung  vor dem Spiel gegen Hertha BSC, der emotionale Teil nach dem Abpfiff:  Der gebürtige Pole genoss die Anerkennung von 49.000 Zuschauern, selbst  Hertha-Fans klatschten Beifall. Wenn schon ein Abschied, dann ein  solcher wie für Edward!
                            
                        
                    
             
    
            
                
                
                    
                
                
                    
    
                
                
    Der Maschseeexperte
 Unzählige Male ist er mit  den Spielern um den Maschsee gelaufen, unzählige Kilometer hat er auf  der Mehrkampfanlage zurückgelegt – für Hunderte von Profis hatte er ein  offenes Ohr. Was kaum einer weiß: "Eddy" war einer der Pioniere in  Sachen Athletik und Motorik in der Bundesliga, als einer der ersten hat  er ein modernes Kraft- und Koordinationstraining eingeführt.
                
                    
                
                
                    
                
             
        
                
                        
                            
                                Einstand als Honorarkraft
 Sein erster Trainer,   unter dem er als Honorarkraft angefangen hatte, war Jörg Berger. Der   Coach war schnell verschwunden, "Eddy" blieb. Es folgten viele weitere   Trainer, (fast) alle hatten eines gemeinsam: die Wertschätzung für   Kowalczuk und dessen Arbeit im Reha- und Athletikbereich. "Den Edward",   sagte einst der frühere 96-Profi Hanno Balitsch, "kannst du nachts   wecken. Der kommt sofort und macht ein Extra-Programm mit Dir. Ich   glaube, der war noch nie im Urlaub." Das stimmt zwar nicht ganz, aber   mehr als zwei Wochen gönnte sich Kowalczuk eigentlich nie.
                            
                        
                        
                    
             
    
            
                
                
                    
                
                
                    
    
                
                
    Disput mit Egon Coordes
 Kowalczuk könnte viele   Geschichten erzählen, aber dafür ist er natürlich viel zu diskret. Die   eine oder andere Anekdote ist trotzdem drin, zum Beispiel die vom   damaligen Trainer Egon Coordes, der die Spieler nicht mit Turnschuhen,   sondern in Fußballschuhen um den Maschsee schicken wollte. Aber nicht   mit Edward!
Angebot von Rangnick
 Ralf Rangnick hätte   Kowalczuk gerne nach Schalke gelockt, aber er blieb Hannover und 96 treu   und bereute es nicht. Jetzt macht der "fitteste Rentner der Liga"   Schluss – auf seine Maschseerunden wird er trotzdem nicht verzichten.   Dankeschön, Edward. Dziekuje!
hr
Zu seinem Abschied richten noch einige Weggefährten persönliche Worte an Edward - schaut Euch hier im Video an, was sie sagen: