Gesundheitskonzept zum Download
Ein konkreter  Fahrplan für eine mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs wurde am  Donnerstag ausdrücklich nicht festgelegt, denn: "Die Entscheidung über  den Wiederbeginn liegt selbstverständlich bei den zuständigen  Verantwortungsträgern in der Politik." Dies stellt die Deutsche Fußball  Liga (DFL) in einer im Anschluss veröffentlichten offiziellen Mitteilung  zu den Inhalten des Termins klar heraus.
Zur Vorbereitung des  Neustarts der 1. und 2. Liga sollen "bestmögliche medizinische  Rahmenbedingungen" gewährleistet werden. Ein Themenschwerpunkt der  Mitgliederversammlung war daher die Vorstellung eines verbindlichen  Konzepts, das von der "Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb" unter  Leitung von Prof. Dr. Tim Meyer, dem Teamarzt der Deutschen  A-Nationalmannschaft, in den letzten Wochen erarbeitet wurde. Dieses  Papier enthält einen Leitfaden zur Stadion-Organisation sowie  verbindliche Vorgaben für strenge Hygiene und engmaschige Testungen. Die  DFL hat dieses Konzept als PDF-Datei auf seiner Homepage zum Download veröffentlicht. 
Testkapazitäten werden nicht eingeschränkt
Mit  fünf Labor-Verbünden sei eine Kooperationsvereinbarung zur  fachärztlichen Unterstützung abgeschlossen worden. "Alle Labore haben  schriftlich versichert, dass die derzeitigen Kapazitäten ausreichend  sind und dass durch Covid-19-Tests von Spielern der Bundesliga und 2.  Bundesliga keine Einschränkungen oder Limitierungen der Testkapazitäten  auftreten", berichtet die DFL. "Laut Lagebericht des  Robert-Koch-Instituts vom 22. April liegt das Volumen der  Testkapazitäten aktuell bei 818.000 pro Woche, auf Basis von  Wochenarbeitstagen. Der Profi-Fußball würde davon nicht einmal 0,4  Prozent belegen." In Absprache mit dem Bundesgesundheitsministerium  werde die DFL über das derzeit geplante Testvolumen hinaus für 500.000  Euro weitere Testkapazitäten zur Verfügung stellen, die im Öffentlichen  Gesundheitsdienst – zum Beispiel in Pflegeheimen – eingesetzt werden  können.
Auch über getätigte Gespräche mit den Medienpartnern der  Bundesliga wurde informiert. "Mit nahezu allen nationalen  Medienpartnern" habe die DFL in den zurückliegenden Wochen  Vereinbarungen hinsichtlich der zu erwartenden Zahlungen geschlossen.  Schrittweise und in Abhängigkeit vom weiteren Saisonverlauf könne den  Klubs somit Liquidität bis zum geplanten Saisonende am 30. Juni zur  Verfügung gestellt werden.
"Bedeutung einer guten Partnerschaft in der Krise"
Für  Hannover 96 nahm Geschäftsführer Martin Kind an der Videoschalte teil.  "Auch die zweite Mitgliederversammlung der DFL per Videokonferenz war  professionell vorbereitet", berichtet er. "Die Themen wurden vertieft,  zum Beispiel das ausführliche Gesundheitskonzept bei einer Fortsetzung  der Saison und die wichtigsten Eckpunkte für die Stadionorganisation bei  Spielen ohne Publikum. Die 1. und 2. Liga sind durch die DFL gut  vorbereitet für den Fall, dass die Politik den Startschuss zur  Saisonfortsetzung gibt." In den Ausführungen sei noch einmal deutlich  geworden, dass es für die Zukunft der Bundesligen unter Berücksichtigung  vieler Fragestellungen wichtig sei, dass die Saison beendet werde. Im  Hinblick auf die Einigungen mit den Medienpartnern erklärt Kind: "Dass  die DFL mit fast allen Medienpartnern eine Vereinbarung getroffen hat,  zeigt die Bedeutung einer guten Partnerschaft in der Krise – das ist in  der aktuellen Situation wichtig für die Liquidität der Klubs."
Einen  Plan zum Wiederbeginn der Saison gibt es also noch nicht. Der  96-Geschäftsführer betont: "Sobald wir Planungssicherheit haben, wann es  weitergeht, werden wir unsere Fans informieren und mit ihnen in den  Dialog treten."
hec