Im Volksparkstadion erwarten 80 000 Zuschauer einen klaren Sieg des großen Favoriten aus der Pfalz – und werden sich wundern. Denn Geschichte schreiben mit Hans Krämer, Helmut Geruschke, Hannes Kirk, Werner Müller, Heinz Bothe, Rolf Gehrcke, Heinz Wewetzer, Rolf Paetz, Hannes Tkotz, Klemens Zielinski und Helmut Kruhl elf Männer aus Hannover.
Mit unserem Liveticker seid Ihr noch einmal hautnah dabei!
2. Minute: Was für ein Beginn. Kaiserslauterns Ottmar Walter setzt sich am linken Flügel durch, seine Flanke verwandelt Erwin Scheffler aus zehn Meter mit einem Flachschuss. 1:0 für den hohen Favoriten. Doch Pustekuchen: Der Treffer zählt nicht, der Schiedsrichter hatte den Ball noch nicht freigegeben. Aufatmen bei den 96-Fans im Volksparkstadion.
13. Minute: Wieder liegt der Ball im hannoverschen Tornetz – und diesmal zählt der Treffer. 1:0 für die Pfälzer. Nach einer Flanke von Scheffler kann die 96-Abwehr noch klären, doch bei Horst Eckels Schuss muss sich 96-Torwart Hans Krämer geschlagen geben.
26. Minute: Die 96er haben bereits den Torschrei auf den Lippen, doch Mittelstürmer Hannes Tkotz spielt zwar Lauterns Torwart Willi Hölz aus, Werner Kohlmeyer kann aber vor der Torlinie klären.
31. Minute: Nächste Schrecksekunde für 96: Torwart Krämer bleibt nach einem Zusammenprall liegen, kann aber weiterspielen.
44. Minute: Tor, Tor, Tor für 96: Ballverlust von Lauterns Fritz Walter, Balleroberung von 96-Kapitän Werner Müller, den Rest erledigt Tkotz mit Wucht aus 18 Metern – es steht 1:1.
47. Minute: Sitzt dem Favoriten der Ausgleich vor der Pause noch in den Knochen? Es sieht ganz so aus, denn plötzlich steht es 2:1 für 96. Einen harmlosen Pass von Rolf Paetz lenkt Kohlmeyer ins eigene Netz.
63. Minute: Puh, Glück gehabt: Ottmar Walters Schuss aus 30 Metern landet an der Latte des hannoverschen Gehäuses.
70. Minute: Lauterns Nationalspieler Horst Eckel humpelt verletzt vom Rasen, kehrt aber zurück. Zuvor war der 96er Rolf Gehrcke nach einem Zusammenprall mit Willi Wenzel zwei Minuten am Spielfeldrand behandelt worden – kann aber ebenfalls wieder mitmachen.
77. Minute: Die Sensation rückt immer näher: Heinz Wewetzer, der kleine Dribbelkönig, staubt nach einem Torwartfehler von Hölz ab, der den Ball nach einem Schuss von Paetz nicht festhalten kann. 3:1 für 96!
80. Minute: Latte Wewetzer, Helmut Kruhl fliegt heran und köpft aus acht Metern zum 4:1 ein. 4:1 für den krassen Außenseiter. In Hamburg wird heute Fußball-Geschichte geschrieben.
86. Minute: Nach einer Flanke von Tkotz hechtet Paetz in den Strafraum und köpft zum 5:1 für 96 ein. 96 wieder mit Köpfchen - und der Volkspark steht kopf.
90. Minute: Abpfiff, was Fans vor dem Spiel auf ein Plakat geschrieben haben, ist wahr geworden: „Hört keinen Spuk, seht keine Geister, 96 wird deutscher Meister“.
Die ganze Geschichte der deutschen Meisterschaft von 1954 mit vielen exklusiven Bildern und einem großen Interview mit Rolf Gehrcke, damals der jüngste Spieler der 96-Mannschaft, lest Ihr in unserem großem 125-Jahre-Jubiläumsmagazin, das es ab kommenden Dienstag kostenlos im 96-Fanshop an der HDI Arena gibt.