Leitl steht für Philosophie
"Man muss für eine Philosophie stehen", erklärt Leitl. Bei 96 bekommen in den vergangenen Jahren immer mehr Talente die Chance, zu spielen, zu reifen und sich zu entwicklen. "Wir haben im letzten Jahr gezeigt, dass wir junge Spieler und Toptalente nach Hannover bekommen, und dass diese auch bewusst den Weg nach Hannover gehen, weil man an vielen Beispielen sieht, dass sie Spielzeit bekommen", betont der Übungsleiter.
Arrey-Mbi mit positiver Entwicklung
Gemeint sind damit aus dem aktuellen Kader Spieler wie Enzo Leopold, Antonio Foti, Brooklyn Ezeh, Nicolo Tresoldi, Yannik Lührs, Monju Momuluh, Christopher Scott, Muhammed Damar und Bright Arrey-Mbi, von denen keiner älter als 23 Jahre ist. Gerade letzterer spielte in den vergangenen Partien besonders stark auf. "Bright hat großes Potenzial", lobt Leitl. Nach wechselhaften Leistungen in der vergangenen Saison, die die erste Arrey-Mbis in der 2. Liga, agiert der 20-Jährige in dieser Spielzeit noch abgeklärter und konstanter auf dem Feld. "Das ist normal in der Entwicklung, Bright war 19 Jahre alt und hatte noch nie 2. Liga gespielt, als er her kam", denkt Leitl.
"Mo" Damar mit Parallelen
Gewisse Parallelen weist auch der bisherige Weg Muhammed Damars auf. Der 19-jährige 96-Sommerneuzugang schaffte in Hoffenheim den Spung aus der U19 zu den Profis und erhielt in 2022/23 bereits einige Bundesliga-Einsätze. Damit habe Damar "den kompletten Übergang in den Herrenbereich übersprungen". Vor diesem Hintergrund muss man den jungen Spielern auch Entwicklungszeit einräumen. "Da brauchen sie eine gewisse Zeit, um sich in der 2. Liga zu adaptieren, deswegen sind eventuelle Leistungsschwankungen und die Tatsache, dass man mal Fehler macht, ganz normal", sagt der Trainer.
Vertrauen unabdingbar
Gerade wenn so etwas passiert, müsse man weiter auf die jungen Spieler setzen. "Man darf sich nicht davor scheuen, sie, egal in welcher Phase, zu bringen." Nur dann haben Talente die Möglichkeit, die so dringend für die Entwicklung benötigten Erfahrungen zu sammeln. In der täglichen Arbeit mit seinen Schützlingen legt Leitl zudem besonderen Wert auf regelmäßige intensive Gespräche und hin und wieder individuelles Training. "So können sie wachsen und sich verbessern", erklärt er. Am Ende müsse man die Spieler aber auch die Überzeugung spüren lassen, dass sie gut sind. "Die Jungen sollen das Vetrauen spüren."
Maxi Beier als positives Beispiel
Ein junger Ex-96-Profi tritt dabei gerade als weitere Positiverscheinung der 96-Philosophie auf. Maximilian Beier trug in den vergangenen beiden Saisons leihweise das 96-Trikot. Seit diesem Sommer spielt er wieder in Hoffenheim und traf in der Bundesliga in fünf Partien bereits viermal, bereitete einen Treffer vor und ist aus der Startelf der Kraichgauer aktuell kaum wegzudenken. "Das freut mich sehr, ich habe ja auch schon gesagt, dass er im vergangenen Jahr deutlich weiter war als in seiner ersten Saison hier", so Leitl und ergänzt: "Wir haben ihm immer vertraut und wussten, was wir an ihm haben. Er hat auch performt, als die Ergebnisse nicht ausschließlich positiv waren."
nik