St. Pauli kommt als Tabellenzweiter
Lange Zeit hat der FC St. Pauli die Tabelle der zweiten Bundesliga in dieser Saison sicher angeführt. Seit dem letzten Spieltag steht allerdings ein anderes Team an der Tabellenspitze: Holstein Kiel. Die "Kiezkicker" aus Hamburg hatten zuvor zwei Spiele in Serie verloren. Gegen den Karlsruher SC gab es ein 1:2, gegen die SV Elversberg im heimischen Millerntor-Stadion ein 3:4. Nichtsdestotrotz ist das Team von Trainer Fabian Hürzeler für 96-Cheftrainer Stefan Leitl in einer guten Ausgangsposition im Rennen um den Aufstieg: "St. Pauli fehlte zuletzt in dem einen oder anderen Spiel auch das Matchglück. Dann bist du plötzlich Zweiter, aber immer noch mit einer überragenden Ausgangsposition", erklärte der 46-Jährige im Vorfeld der Partie.
Die "überragende Ausgangsposition" der "Kiezkicker" ist auch ihrer Spielweise geschuldet. Mit 86,9 Prozent beim Mitspieler angekommener Bälle haben sie die höchste Passquote der Liga. Auch in Sachsen Ballbesitz steht St. Pauli im Vergleich weit vorne. Nur der 1. FC Magdeburg hat im Schnitt länger den Ball.
Kein Team läuft mehr
Dazu kommt eine enorme Laufbereitschaft des Teams aus Hamburg. Kein Team legte in der laufenden Spielzeit eine größere Distanz zurück (3562,2 Kilometer, Stand vor dem 30. Spieltag). Einer, der diese Laufbereitschaft verkörpert, ist der offensive Mittelfeldmann Marcel Hartel. Der 28-Jährige lief in der aktuellen Saison bislang 368,1 Kilometer – Liga-Bestwert. Hartel fällt jedoch nicht nur durch die vielen zurückgelegten Kilometer auf, auch als Torschütze und Vorbereiter tritt der ehemalige Bielefelder regelmäßig in Erscheinung. Mit 16 Treffern ist er der dritterfolgreichste Torschütze der Liga. Als Vorlagengeber überragt Hartel mit bislang elf aufgelegten Treffern.
Gefahr über rechts
Wenn sie dann offensiv gefährlich werden, dann geschieht das vermehrt über die rechte und halbrechte Position. Fast zwei Drittel ihrer Treffer fallen von der rechten Hälfte des Spielfeldes. Auch außerhalb des Sechzehners sind sie erfolgreich. Elf ihrer 54 Tore erzielte der FCSP von außerhalb des Strafraumes – Liga-Bestwert.
Schwache Konter-Absicherung
Auf Gefahr nach Kontern muss sich das Team von Stefan Leitl hingegen aller Voraussicht nach nicht einstellen. Mit nur 17 Torschüssen nach Konterangriffen und gerade einmal zwei Konter-Toren liegt St. Pauli im Ranking jeweils im unteren Drittel. Im Gegenzug sind sie allerdings recht anfällig für Konter. Durchschnittlich 35 Fehlpässe in der eigenen Hälfte und sechs kassierte Konter-Gegentore könnten den Roten im direkten Duell einen Weg zum Tor bereiten.
hll