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Hakan Alhan im Interview über Sponsoring und Events

Hakan Alhan nicht zu kennen, das heißt, den Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V. nicht zu kennen. Kaum ein anderes Mitglied des Vorstandes und des Teams im Vereinszentrum verkörpert so leidenschaftlich und mit großem Engagement den Verein wie der 56-jährige Hannoveraner und 20-jährige Mitglied bei 96. Seit knapp einem halben Jahr ist Hakan Alhan im Verein angestellt und kümmert sich als Koordinator um Sponsoring und Eventmanagement. Zudem kehrte er erst kürzlich in den Vereinsvorstand zurück, wo er bereits zuvor viele Jahre als Sportvorstand tätig gewesen war. Mit ihm sprach Axel Emmert über seine Aufgaben und Ziele.

Hakan Alhan im Interview

Hakan, wie waren die ersten Monate in deinem neuen Job?
„Ich kann nicht klagen, viel Arbeit, aber auch sehr viele tolle Resultate, das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Zugleich möchte ich einmal ein großes Dankeschön an Sebastian Kramer, den Vorstand sowie alle KollegInnen für deren Vertrauen aussprechen. Ich bin hier super aufgenommen worden und die Zusammenarbeit mit allen macht großen Spaß.“

Es gab anfangs von außen die „Befürchtung“, dass du als Sportchef im Vorstand dein Hauptaugenmerk ausschließlich auf den Fußball legen würdest.
„Ja, das habe ich auch gehört, ist aber völliger Blödsinn. Ich arbeite für den gesamten Verein, mir liegen alle Abteilungen am Herzen, und ich versuche für den gesamten Verein, das Beste herauszuholen.“

Und das Beste, das ist ja bekanntlich das leidige Thema Geld – oder?
„Wohl wahr – leider, zumindest überwiegend. Aber ich habe festgestellt, dass die Außenwirkung unseres Vereins abseits der Fußballprofis in den vergangenen Jahren stetig besser geworden ist. Die Menschen draußen, auch unsere rund 22.000 Mitglieder, sehen nicht mehr nur unsere Fußball-Profi-Abteilung, sondern auch den Rest des Vereins mit seinen 18 Abteilungen und Angeboten.“

Das ist ja schön und gut, aber nur ein paar Schulterklopfer und lobende Worte machen ja keine Finanzierung.
„Natürlich nicht, aber die Grundstimmung ist dadurch gut, und die sorgt dafür, dass ich, beziehungsweise wir als Verein, „draußen“ gehört werden. Die Basis für Sponsoringgespräche ist besser geworden.“

Magst du ein Beispiel nennen?
„Gerne. Es gab zum Beispiel die Anfrage eines Sponsors, der für einen kleinen Betrag etwas für eine ganz bestimmte Abteilung tun wollte. In den Gesprächen und mit einem Besuch hier im Vereinszentrum sowie einer Führung durch die Anlage konnte ich ihn überzeugen, dass er seine Mittel etwas aufgestockt hat und somit nicht nur für die Wunschabteilung, sondern auch noch etwas allgemein für den Verein zu tun."

Du hast zwar sicherlich einen hohen Bekanntheitsgrad und auch ein wahnsinnig gutes Netzwerk, aber allein dadurch lassen sich Sponsoren, Geber und Gönner nicht ausreichend rekrutieren. Was tust du noch, um möglichst viele Firmen und Gönner zu finden, die den Verein unterstützen?
„Ich habe alle Abteilungen aufgefordert, mir ihre Kontakte zu Gebern und Gönnern mitzuteilen, damit ich dort nachfassen kann. In den meisten Fällen muss sich die Abteilungsspitze neben den vielen ehrenamtlichen Aufgaben, die sie zu bewältigen hat, auch noch darum kümmern. Das soll künftig durch meine Aktivitäten aufgefangen werden, sodass die Abteilungsführung entlastet wird.“

Hmmmh … Das werden viele skeptisch sehen und denken: Was passiert dann mit dem Geld, bleibt es in der Abteilung oder kommt es uns gar nicht zugute?
„Das kann ich gut verstehen, aber ich garantiere, dass das nicht so sein wird. Geber und Gönner, die eine Abteilung hat oder hatte, haben sich ja bewusst diese Sportart ausgesucht. Dort setze ich auch an, werde aber immer versuchen, „möglichst viel herauszuholen“ für Abteilung und Verein.“

Trotz deiner Arbeit für alle Abteilungen liegt dir doch Fußball persönlich am Herzen.
„(lacht …) Ja, daraus mache ich auch keinen Hehl. Ich spiele seit Kindesalter Fußball und liebe meinen Verein, Hannover 96. Aktuell bin ich noch in der Alt-Herren Ü50 am Ball und versuche dort, so gut es geht mitzuspielen. Daneben bin ich noch Trainer der Ü32-Männer.“

… und dann kam vor einiger Zeit die Liebe zum Frauenfußball hinzu?
„Ja. Ich finde, dass Frauen hervorragend Fußball spielen. Anders als Männer, aber nicht weniger attraktiv. Ich bin davon überzeugt, dass eines Tages Frauenfußball Stück für Stück ebenso populär wie Männerfußball ist. Das beste Beispiel ist doch jetzt die jüngste Frauenfußball-EM, wo unsere Mädels Top-Einschaltquoten im Fernsehen erreicht haben und eine immens große Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.“

Wie kann Hannover 96 diese Vorlage nutzen?
„Indem wir unsere aktuelle Mannschaft, die in der Regionalliga spielt, als mittelfristiges Ziel in die 2. Liga bringen – und dazu ist leider einiges an Geld nötig. Es geht nicht ohne. Dieses Jahr werden wir versuchen, im DFB-Pokal möglichst weit zu kommen.“

Dafür aber eine zusätzliche Kostenstelle im Etat des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V. einzurichten, wäre fahrlässig – oder?
„Selbstverständlich, das wird auch nicht passieren. Wir versuchen, dass wir den Frauenfußball, wenn er denn professionell werden soll, über Sponsoring zu finanzieren – und erste, auch sehr gute, Ansätze sind schon passiert – wir müssen und wollen „gesund“ wachsen.“

Neben dem Sponsoring ist es deine Aufgabe, dich um Events und Veranstaltungen im Verein zu kümmern?
„Ja, das ist richtig. Aktuell arbeiten wir gerade intensiv an den Vorbereitungen unseres Sommerfestes, das für Sonntag, 17. August, hier auf und um das Vereinszentrum geplant ist. Ich habe aber noch viele Ideen, um den Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V. nach außen hin weiter voranzutreiben …“

Lieber Hakan, viel Erfolg weiterhin und danke für das Gespräch!

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