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Karim Haggui spricht 96 im Interview eine Liebeserklärung aus

Von 2009 bis 2013 trug Karim Haggui das 96-Trikot und hat in dieser Zeit einen bedeutenden Teil der 96-Geschichte mitgeschrieben. Gegen Ende seiner Karriere lief der Tunesier dann auch nochmal für Fortuna Düsseldorf auf. Bevor es am Samstag zum direkten Duell seiner ehemaligen Klubs kommt, haben wir mit ihm gesprochen.

/ Profis
Karim Haggui steht in der Heinz von Heiden Arena.
Karim Haggui zu Besuch in der Heinz von Heiden Arena. (Foto: 96/Kaletta)

Hallo Karim, am Samstag empfängt Fortuna Düsseldorf Hannover 96. In beiden Klubs warst Du als Spieler aktiv. Welche Bedeutung haben beide Klubs für Dich?

Karim Haggui (41): "Ich kann klar sagen, dass die Zeit bei 96 die beste meiner Karriere war. Obwohl nicht alles nur schön war, denn das erste Jahr war durch den Tod von Robert (Enke; Anm. d. Red.) geprägt. Aber danach haben wir 2011 den vierten Platz in der Bundesliga erreicht und zweimal im Europapokal gespielt. Wir waren sehr erfolgreich. Auch in der Stadt war Euphorie zu spüren, es herrschte super Stimmung. Ich erinnere mich noch gerne an die Atmosphäre im Stadion. Diese Phase meiner Laufbahn werde ich natürlich nie vergessen."

Wie sind Deine prägnantesten Erinnerungen an Deine Zeit bei Hannover 96? Gab es einen oder mehrere besondere Momente?

Haggui: "Ich könnte mehrere Momente nennen."

Welcher Moment hat Dich persönlich denn am meisten bewegt?

Haggui: "Das war für mich persönlich mein Tor in der 86. Minute gegen Borussia Dortmund 2011. Wir lagen 0:1 zurück. Ich habe dann den 1:1-Ausgleich erzielt. Und „Didi“ Ya Konan hat in der zweiten Minute der Nachspielzeit sogar noch das 2:1 geschossen und wir haben das Spiel gewonnen. Das ist mein persönliches Highlight."

Und welche Spiele sind Dir sonst noch in Erinnerung geblieben?

Haggui: "Mit der Mannschaft ist es natürlich Kopenhagen. Über das Spiel braucht man eigentlich nichts mehr sagen, das war ganz besonders. Auch der 3:1-Heimsieg gegen den FC Bayern fällt mir sofort sein. Und natürlich auch die Partien gegen Sevilla waren unglaublich gut, mit viel Druck verbunden und gegen eine starke Mannschaft. Aber wir haben es trotzdem geschafft, uns mit Hannover 96 für die Europa League zu qualifizieren."

Hast du heute noch mit Jungs von damals Kontakt?

Haggui: "Ja, das habe ich! Vor Kurzem war ich erst bei "Kocka" Rausch auf der Hochzeit. Mit Lars Stindl habe ich regelmäßig über Instagram Kontakt. Sonst telefoniere ich ab und zu mit "Moa" Abdellaoue. Didier Ya Konan habe ich schon öfter angerufen, aber der antwortet selten (lacht). Und sonst bin ich natürlich noch mit Altin Lala im Austausch. Jedes Mal wenn ich in Hannover bin, treffe ich mich mit ihm. Auch zu Steven Cherundolo pflege ich nach wir vor ein gutes Verhältnis. Wir haben erst vor drei Wochen, vor dem Spiel vom LAFC bei der Klub-Weltmeisterschaft gegen ES Tunis, telefoniert."

Karim Haggui jubelt 2011 im 96-Trikot.
Von 2009 bis 2013 verteidigte Karim Haggui für 96. (Foto: Hannover 96)

Wie oft bist Du denn noch in Hannover?

Haggui: "Einmal im Jahr komme ich zu einem Spiel. Letztes Jahr war ich gegen Hertha BSC zum Heimspiel da. Aber auch ansonsten komme ich ab und zu nach Hannover. Meine Schwester lebt in der Region und ich habe auch noch sehr viele Freunde vor Ort, die ich natürlich besuchen will."

Dürfen wir daraus schließen, dass Du 96 noch verfolgst und weißt, wie die Mannschaft in die Saison gestartet ist?

Haggui: "Das weiß ich. Und ich weiß natürlich auch, dass es einen großen Umbruch gab. 96 ist nach wie vor ein großer Klub. Ich hoffe, dass das Team mit dem neuen Trainer, den vielen neuen Gesichtern und der positiven Stimmung in Hannover erfolgreich ist." 

Nun zu Dir. Erzähl uns gerne: Was machst du aktuell?

Haggui: "Ich bin Botschafter beim Afrikanischen Verband CAF. Auch im Fernsehen bin ich als Experte involviert. Natürlich gucke ich auch noch regelmäßig Bundesliga, dem bleibe ich immer treu. Das ändert sich nicht."

Etwas später in Deiner Karriere hast Du bei unserem kommenden Gegner Fortuna Düsseldorf gespielt. Wie war die Zeit dort für Dich?

Haggui: "Düsseldorf war anders als 96. Ich war schon 32 Jahre alt. Das war auch eine nicht ganz einfache Zeit damals. Viele erfahrene Spieler haben den Klub verlassen, viele neue Jungs sind dazugekommen. Wir haben dann auch eine ganz schwierige Saison gespielt. Ich war Kapitän damals und die Erwartungen waren viel zu groß. Wir wollten aufsteigen, aber das ist in der 2. Liga nicht einfach. Die Liga ist immer ausgeglichen, es gab damals keine großen Unterschiede zwischen den Vereinen."

Das ist zeichnet die 2. Bundesliga auch heute noch aus.

Haggui: "Genau. Viele Mannschaften haben sich damals ein enges Rennen geliefert, wir sind nie gut in die Spur gekommen und mussten am Ende schauen, dass wir nicht absteigen. Aber trotzdem: Düsseldorf ist ein toller Klub. Wie 96 auch ist die Fortuna ein Traditionsklub, beide haben eine ausgeprägte Geschichte und viele treue Fans. Ich muss aber sagen, dass mein Herz ganz klar für Hannover und 96 schlägt. Die Leute wissen, was Hannover 96 mir bedeutet. Ich hatte fantastische Mitspieler und eine wahnsinnig tolle Zeit bei 96. Und es macht mich noch heute glücklich, wenn ich zurückdenke."

Jetzt steht am zweiten Spieltag das Duell Deiner beiden Ex-Klubs an. Du hast schon gesagt, dein Herz schlägt ein bisschen mehr für 96. Also: Du drückst bei diesem Spiel zweier starker Mannschaften 96 die Daumen, richtig?

Haggui: "Ja! Ich kann das so auch ganz klar sagen. Wir haben mit der Mannschaft damals eine positive Geschichte geschrieben. Dieses Gefühl für Hannover habe ich immer noch."

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