Ein Weg voller Engagement und guter Ideen
Seit Anfang des Jahres haben wir neben großem Einsatz mit der Stadt Hannover und einem regionalen Investor verhandelt. Eine klassische Bankenfinanzierung hatte sich im vergangenen Jahr als herausfordernd dargestellt. Ziel war daher, eine verlässliche Lösung mit einem regionalen Partner zu entwickeln.
Ein detaillierter Businessplan, gestützt durch fundierte Kostenprognosen und realistische Auslastungsszenarien, wurde erarbeitet. Das Team um Eckhard Bade lieferte eine solide Grundlage – sowohl für die Errichtung als auch für den wirtschaftlich nachhaltigen Betrieb. Auf dieser Basis konnten wir konstruktive Gespräche führen und erhielten positive Rückmeldungen.
Die Realität holt uns ein
Wir müssen jedoch feststellen: Ein Schwimmsportzentrum privatwirtschaftlich und ohne substanzielle öffentliche Förderung zu errichten, ist unter den aktuellen Voraussetzungen nicht möglich.
Die beteiligten Vereine wären allein, obgleich sorgfältiger Kalkulation – die deutlich günstiger ausfiel als bei einem vergleichbaren Projekt in öffentlicher Trägerschaft – finanziell überfordert gewesen. Der potenzielle Investor wiederum brachte klare betriebswirtschaftliche Vorstellungen ein, konnte das Projekt aber ohne Absicherung, trotz solider Planungsgrundlage und wirtschaftlich nachhaltiger Betriebsprognose, nicht riskieren. Die Stadt Hannover hat ihre Unterstützung durch konstruktive Vorschläge zur Umsetzung gezeigt, ist jedoch selbst in ihren Möglichkeiten begrenzt. Damit bleibt festzuhalten: Ein sozial und nachhaltig (CO₂-neutral) geplantes Projekt kann ohne öffentliche Unterstützung in Millionenhöhe aktuell nicht umgesetzt werden.
Schwimmen ist mehr als Sport
Wir bedauern diesen Schritt zutiefst. Gerade in einer Zeit, in der immer mehr Kinder und Erwachsene nicht schwimmen können, ist es schmerzhaft, ein solches Projekt aufgeben zu müssen. Erst kürzlich wurde bekannt, dass allein in diesem Jahr bereits über 400 Menschen in Deutschland ertrunken sind – viele davon Kinder.
Schwimmen ist keine Freizeitbeschäftigung, sondern eine lebenswichtige Kompetenz. Ein modernes Schwimmsportzentrum wäre daher ein zentraler Ort gewesen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken: durch Schulschwimmen, Vereinsarbeit, Schwimmlernangebote und generationenübergreifende Bewegungsförderung.
Schon heute leiden Schwimmvereine unter einem gravierenden Mangel an Wasserflächen. Dieses Thema wird uns alle weiter beschäftigen, und wir hoffen, dass die Gespräche mit der Stadt Hannover neue Impulse für zukünftige Lösungen bringen.
Die Verantwortung bleibt
Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern aus Vereinen, Politik, Verwaltung und der Region sowie den vielen Interessierten, die Bereitschaft zur Mitwirkung signalisiert haben. Das Projekt hat bisher gezeigt, was möglich wäre, wenn Engagement, Fachverstand und Partnerschaft zusammenkommen.
Der aktuelle Stopp dieses Vorhabens bedeutet keinen Rückzug aus der Verantwortung. Im Gegenteil: Wir werden weiterhin deutlich machen, was notwendig ist – eine Infrastrukturpolitik, die den organisierten Sport als Pflichtaufgabe einer Kommune anerkennt, nicht als Option.
Dazu stellt Sebastian Kramer, Vorstandsvorsitzender von Hannover 96 klar: „Ohne einen klaren finanziellen Rahmen aus öffentlicher Hand wird es keine neuen Schwimmbäder geben – weder in Hannover noch anderswo.“
Wir sind überzeugt: Die Idee des Schwimmsportzentrums ist richtig. Sie bleibt ein Beispiel dafür, wie man Projekte gemeinsam denken und voranbringen kann. Dass wir diesen Weg nun stoppen müssen, ändert nichts an der Kraft, mit der wir ihn gegangen sind. Für lösungsorientierte Gespräche stehen wir auch weiterhin bereit.
Abschließend betont Eckhard Bade, Vorstandsvorsitzender des SC Altwarmbüchen: „Es war der richtige Weg – auch wenn das Projekt nun gestoppt wird, bleibt die Verantwortung.“