Schnell abgehakt, direkt reagiert
Die verpasste Doppelchance von Elversberg hat Kolja Oudenne mittlerweile abgehakt. "Das ärgert mich – es tut schon ein bisschen weh“, sagt der 23-Jährige, der in der 41. Minute das mögliche Ausgleichstor verpasste. Generell will der Offensivspieler jedoch nicht lange hadern und folgt einer klaren Regel: Er beschäftigt sich höchstens zwei Tage mit einer solchen Szene. "Ich schaue nach vorne und weiß ja auch, am Wochenende gibt’s die nächste Chance. Da will ich positiv bleiben." Streng genommen kam die sogar noch deutlich schneller – nur zwei Minuten später bereitete er nach einer starken Aktion an der Torauslinie den Ausgleich zum 1:1 vor (43.).
Lernwillig und flexibel
Inzwischen trägt der gebürtige Berliner bereits die dritte Saison das Trikot von Hannover 96. In dieser Zeit hat er sich vom Offensivspieler zu einem vielseitig einsetzbaren Profi entwickelt. Links offensiv, auf der Schiene, im Zentrum – Oudenne hat fast überall gespielt. "Es hat sicherlich Vor- und Nachteile, dass ich ein flexibler Spieler bin", sagt er. "Aber in erster Linie freue ich mich, wenn ich spiele. Deshalb ist es für mich nicht entscheidend, wo genau mich der Trainer einsetzt." Gleichzeitig ist Oudenne bewusst, woran er noch arbeiten will: "Defensiv habe ich noch Entwicklungspotenzial – ich habe als Offensivspieler aus einer anderen Perspektive gelernt zu verteidigen."
Ein gutes Gefüge und etwas Schwedisch
Auch im neu zusammengestellten Team dieser Saison, fühlt sich der Deutsch-Schwede – der den portugiesischem Zweitnamen "Nuno" trägt – weiterhin gut aufgehoben. "Es ist ein wilder Mix – von überall, irgendwie verschiedene Generationen, auch viele junge Spieler. Es macht echt Spaß, und jeder hat das Recht, etwas zu sagen." Ein wilder Mix, der es ihm nun im Gespräch mit Teamkollege Benjamin Källman ermöglicht, seine eingerosteten Schwedisch-Kenntnisse wieder aufzufrischen: "Ich habe die vergangenen Jahre eigentlich nur mit meiner Mutter Schwedisch gesprochen. Da ist es jetzt cool, dass ich wieder mehr sprechen kann!"
Hannover als Zuhause
Dass er seinen ursprünglich im Sommer 2026 auslaufenden Vertrag vorzeitig bis 2028 verlängert hat, war daher kein Zufall. "Ich habe meinen Vertrag im Sommer ja bewusst verlängert, weil ich rund um die neue Mannschaft und das Trainerteam das Gefühl habe, dass der Verein einen konkreten Plan für mich hat", sagt er. Viel Spielzeit sei dabei "immer das Ziel – aber das muss ich mir erarbeiten."
Auch in der Stadt Hannover fühlt sich Oudenne mittlerweile sehr wohl. "Ich wohne fast direkt am Maschsee, da gehe ich auch gern spazieren – oder in den Herrenhäuser Gärten.“ Neben viel guter Gesellschaft, vor allem mit Teamkollegen in Massimos Eiscafé, mag er es auch gern mal ruhiger: "Wenn ich komplett alleine sein will, gehe ich auch mal bei Machwitz einen Kaffee trinken und nehme mir ein Buch mit.“
lk