NIEMALSALLEIN

Gemeinsame Erklärung der niedersächsischen Profiklubs

Hannover 96, Eintracht Braunschweig, der VfL Wolfsburg, der VfL Osnabrück, der TSV Havelse sowie der SV Meppen und der VfB Oldenburg setzen sich gemeinsam für eine lebendige, vielfältige und leidenschaftliche Fankultur ein – ebenso wie für eine sichere, respektvolle und friedliche Atmosphäre bei allen Fußballspielen. Die besondere Stimmung in unseren Stadien ist ein wesentlicher Bestandteil der Fußballkultur in Deutschland. Gleichzeitig tragen wir mit allen beteiligten Akteuren Verantwortung dafür, dass sich jeder Stadionbesucher sicher fühlen kann und Gewalt, Hass sowie Provokationen keinen Raum erhalten.

Sicherheit und Fankultur stehen miteinander in Verbindung
Sicherheit und Fankultur stehen für uns nicht im Widerspruch, sondern bedingen einander: Nur wer sich geschützt fühlt, kann das Erlebnis Fußballstadion genießen – und nur durch ein respektvolles Miteinander entsteht jene Atmosphäre, die Gemeinschaft, Identifikation und Emotion ermöglicht.

Sogar offizielle Statistiken der ZIS belegen: Fußballstadien in Deutschland sind sicher, Vorfälle werden sogar weniger. Das bestätigt, dass die bestehenden Sicherheitskonzepte funktionieren, wenn sie mit Augenmaß, Erfahrung, Qualität und Kenntnissen der örtlichen Umstände umgesetzt werden.

Wir bekennen uns zu einem präventiven Sicherheitsansatz. Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Vereinen, Fanorganisationen, Polizeibehörden, Kommunen und (sozial-)pädagogischen Projekten hat sich vielerorts bewährt und bleibt für uns ein zentraler Baustein. Unsere funktionierenden Stadionallianzen werden gelebt und setzen dort an, wo es notwendig ist.

Keine pauschalen oder kollektiv wirkenden Eingriffe
Wir sprechen uns klar gegen Maßnahmen aus, die große Fanblöcke oder ganze Anhängerschaften ohne konkreten Anlass betreffen. Dazu zählen insbesondere:

  • pauschale Reduzierungen von Gästekontingenten bei sogenannten Risikospielen,
  • verpflichtende Ticketpersonalisierungen,
  • Einschränkungen, die faktisch den Bestand von Stehplätzen gefährden würden,
  • zentral organisierte Stadionverbotsstrukturen mit automatischen oder vorschnellen Sanktionen auf bloßer Verdachtsbasis.

Solche Eingriffe treffen vor allem die vielen friedlichen und engagierten Fans und untergraben das Vertrauensverhältnis zwischen Vereinen und ihren Anhängern. Ihr Beitrag zur Verbesserung der gemeinsamen Zielsetzung „Sicherheit“ ist unbestimmt und ungeprüft. Stattdessen setzen wir auf individuelle, faire und rechtsstaatlich prüfbare Entscheidungen – unter Wahrung der Rechte aller Betroffenen.

Wir befürworten ausdrücklich die Positionierung, keine zentrale Stadionverbotskommission einzuführen, die lokale Kompetenzstrukturen ersetzen würde. Die bestehenden Lokalen Stadionverbotskommissionen haben sich bewährt – sie kennen die individuellen Situationen, beteiligten Personen und lokalen Gegebenheiten und können deshalb verantwortungsvoll und differenziert entscheiden.

Dialog, Prävention und Beteiligung – statt Symbolpolitik
Wir stehen für den Ausbau professioneller Sicherheits- und Fanstrukturen: Mehr Fanbetreuung, nachhaltige sozialpädagogische Arbeit und ein qualifiziertes Sicherheitsmanagement bilden für uns eine Einheit – und sind unverzichtbar für die Bewahrung einer lebendigen Vereinskultur.

Der Dialog mit Fanorganisationen, Fanvertreterinnen und Fanvertretern sowie den aktiven Fangruppen ist für uns gelebte Praxis und bleibt auch zukünftig zentral. Nur wer einbindet und zuhört, kann tragfähige Lösungen entwickeln – statt Maßnahmen über die Köpfe der Betroffenen hinweg zu treffen.

Wir wenden uns entschieden gegen Generalverdächtigungen. Unser Vertrauen gilt den vielen Fans, die mit Leidenschaft, Kreativität und Verantwortungsbewusstsein zur besonderen Fußballkultur beitragen.

Für einen sicheren Fußball: Vor Ort, in Niedersachsen und in ganz Deutschland
Als niedersächsische Profiklubs verstehen wir uns als Teil einer Fußball-Familie, die weit über Spieltage und Ergebnisse hinaus wirkt. Wir stehen geschlossen für eine Fankultur, die farbenfroh, laut, emotional und respektvoll zugleich ist – und für ein Stadionerlebnis, das Sicherheit und Gemeinschaft miteinander verbindet.

Wir rufen Politik, Behörden und alle beteiligten Institutionen dazu auf, gemeinsam mit uns verantwortungsvoll zu handeln – statt auf pauschale Einschränkungen oder kollektiv wirkende Verbote zu setzen.

Hannover 96, Eintracht Braunschweig, VfL Wolfsburg, VfL Osnabrück, TSV Havelse, SV Meppen, VfB Oldenburg.

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