NIEMALSALLEIN

 

ER ist Matthäus dankbar, ER träumt von Spanien, ER will ein großer Trainer werden


Von HEIKO OSTENDORP


Er ist der Mann der Stunde bei Hannover 96.


Szabolcs Huszti (24) ballerte letzte Woche Meister Stuttgart mit zwei Toren fast alleine ab.

Das BILD-Interview.

BILD: Warum läuft‘s derzeit so gut bei Ihnen?


Huszti: „Am Anfang der Saison war ich krank und gegen Bayern plötzlich auf der Bank. Dann habe ich hart gearbeitet und mir meinen Platz zurück erkämpft. Seitdem läuft es für die Mannschaft - und auch für mich.“


BILD: Gegen Stuttgart machten Sie Ihren ersten Doppelpack. Stolz?


Huszti: „Darüber bin ich sehr glücklich. Ich will mehr Tore machen als letzte Saison (4, d. Red.). Aber am wichtigsten ist, dass wir als Mannschaft erfolgreicher werden.“


BILD: Was heißt „erfolgreicher“?


Huszti: „Ich will in den Uefa-Cup. Nur das ist für mich ein Erfolg!“


BILD: Nach Ihrem Riesenspiel gegen Real wollte Madrid Sie verpflichten...


Huszti: „Real ist die beste Mannschaft der Welt. Wir haben sie besiegt, aber das war nur ein Testspiel. Mein Berater hat mir nie etwas von einem Real-Angebot erzählt, deshalb weiß ich auch nur das, was in der Zeitung stand. Viele haben gedacht, dass wäre nicht gut für meinen Kopf gewesen, aber mich hat das überhaupt nicht interessiert.“


BILD: Sie kamen für 300000 Euro aus Metz. Was sind Sie jetzt wert?


Huszti (lacht): „Sicherlich mehr, aber nicht wegen dem Real-Spiel, sondern wegen meiner Leistungen in der Bundesliga. Ich bin wichtig für 96 - das weiß ich.“


BILD: Was wäre, wenn ein richtiges Real-Angebot käme?


Huszti: „Wenn Real jemanden will, bekommen sie ihn auch. Aber ich beschäftige mich erst damit, wenn es konkret ist. Spanien ist sicherlich ein Traum - mit England die beste Liga der Welt.“


BILD: Ungarn spielt heute in der EM-Quali, Sie in Alfeld - warum?


Huszti: „Es tut weh, dass ich nicht für mein Land spielen darf. Ich hatte ein Problem mit dem Trainer. Er wollte ein neues System spielen - ohne mich. Da habe ich gesagt, dass ich besser nach Hause fliege und an mir arbeite.“


BILD: Jetzt sind Sie bis Januar suspendiert?


Huszti: „So sieht‘s aus, ich muss mich damit abfinden. Und das, obwohl es auf meiner Position keinen Besseren gibt.“


BILD: Hat Lothar Matthäus kein gutes Wort für Sie eingelegt?


Huszti: „Er hatte damals den Mut, mich mit 18 in die Nationalelf zu holen, dafür bin ich ihm dankbar. Er ist ein toller Trainer.“


BILD: Wollen Sie auch mal Trainer werden?


Huszti: „Auf jeden Fall! Ich will einmal Ferencvaros Budapest trainieren. Und ich glaube, dass ich das auch schaffen kann.“


BILD: Seit letzter Woche fahren Sie Ihr Traumauto mit Kühlschrank. Warum?


Huszti: „Ich bin ein großer Auto-Freak, war auch auf der IAA in Frankfurt. Der Mercedes ist klasse. Auch wenn ich den Kühlschrank eigentlich gar nicht brauche.“


BILD: Was haben Sie in Ungarn für ein Auto gefahren?


Huszti: „Von meinem ersten Gehalt - 400 Euro im Monat - konnte ich mir keinen Wagen leisten. Aber wir haben vom Verein einen Suzuki gestellt bekommen.“


BILD: Was wären Sie geworden, wenn es mit Profi-Fußball nicht geklappt hätte?


Huszti: „Für mich war immer klar, dass ich Profi werde. Dafür habe ich gelebt. War nie in der Disco, habe keinen Alkohol getrunken, keine Drogen genommen. Wenn nicht Fußballer, wäre ich auf jeden Fall Sportler geworden. Vielleicht Boxer oder Tennisspieler.“


BILD: Warum nicht Sprinter?


Huszti: „Ich bin nicht schnell. Ich habe zweimal gegen Ribery gespielt, der ist schnell. Ich bin vielleicht auf den ersten zehn Metern ganz gut unterwegs...“


BILD: Sie sollen auch am Pokertisch ziemlich fit sein...


Huszti: „Wir pokern gerne auf Auswärtsfahrten. Pinto hat einen Tisch, Brdaric spielt gut - und Vini ist unser „Security-Guy“. Der setzt immer nur, wenn er zwei Asse auf der Hand hat...“

 

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