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So kann es nicht weitergehen: 96-Trainer Dieter Hecking hat viele Möglichkeiten, sein Team für das Spiel in Stuttgart zu verändern

 

Viele Pfiffe, ein Punkt und immer noch kein Tor: Das ist die ernüchternde Bilanz von Hannover 96 nach dem Holperstart in die neue Saison der Fußball-Bundesliga. So darf es nicht weitergehen, darüber sind sich die Anhänger der „Roten“ einig. Die Frage ist: Was muss sich ändern, damit es am Sonntag im Spiel beim VfB Stuttgart besser wird? Ruhe bewahren und Geduld haben ist eine Möglichkeit, optimistisch sein wie Jiri Stajner („Noch ist nichts passiert, die Bayern haben auch erst zwei Punkte“) eine andere. Das sind die passiven Varianten. Es gibt aber auch aktive. Sozusagen der Plan B, weil Variante A nicht passt. Schieben wir die Spieler auf der Taktiktafel doch mal ein bisschen hin und her.
Das System: Je nachdem, welche taktische Aufstellung Trainer Dieter Hecking wählt, sind verschiedene personelle Änderungen möglich. Bislang hat es 96 mit dem 4-4-2-System versucht, in der vergangenen Saison spielten die „Roten“ meist ein 4-2-3-1-System, für den zweiten Stürmer verstärkt hier ein Mittelfeldspieler die Defensive. „Wir werden bei der Taktik auch berücksichtigen, welcher Gegner kommt“, sagte Hecking während der Vorbereitung.
Die Abwehr: Mangels Alternativen (Leon Balogun fällt verletzt für mehrere Wochen aus, Hanno Balitsch wird im Mittelfeld dringender gebraucht) ist Steve Cherundolo auf der rechte Seite gesetzt. Nach wenig überzeugenden Leistungen könnte es in der Innenverteidigung zu einem neuen Duo kommen: Vinicius/Mario Eggimann oder Valérien Ismaël und Eggimann. In diesem Fall könnte Vinicius auf die linke Abwehrseite rücken und dort Christian Schulz erlösen. Der frühere Bremer fühlt sich als Tarnat-Ersatz sichtlich unwohl, im Mittelfeld hingegen hat er in der vergangenen Saison meistens überzeugt und das 96-Aufbauspiel belebt.
Das Mittelfeld: Bei einem 4-2-3-1-System wäre folgende Aufstellung denkbar: Balitsch (nach einer Knochenentzündung im Knie ist sein Einsatz gegen Stuttgart jedoch fraglich) und Christian Schulz in der Defensive, auf der linken Seite könnte Jan Schlaudraff spielen, rechts Jan Rosenthal, der seine Magen-Darm-Grippe auskuriert hat. Den offensiven Part würde wie bisher Arnold Bruggink übernehmen. Behält 96 seine 4-4-2-Taktik bei, könnten Christian Schulz links, Rosenthal rechts, Balitsch defensiv und Schlaudraff zentral in der Offensive spielen.
Der Angriff: Versucht es 96 bei den Schwaben mit einem Stürmer, wäre Mikael Forssell die Alternative für Mike Hanke. „Vielleicht brauche ich jetzt Spiele. Ich bin jetzt so weit, dass ich zeigen kann, was ich drauf habe“, sagte der finnische Nationalspieler gestern. Setzt Trainer Hecking am Sonntag wieder auf zwei Angreifer, könnten die Varianten Hanke/Forssell oder Forssell und Schlaudraff für neuen Schwung sorgen. Das gilt auch für Jiri Stajner, der nach seiner Wirbelblockade wieder fit ist. Möglich ist aber auch, dass Hecking der Cottbus-Elf die Chance gibt, sich zu rehabilitieren. „Ich bin keiner, der in Aktionismus verfällt. Aber wenn der eine oder andere Spieler nicht in Schwung kommt, ist es eine Überlegung wert zu wechseln“, sagte der 43-Jährige. Für welche Aufstellung er sich auch entscheidet, gegen die wachsende Unruhe bei den 96-Fans hilft in Stuttgart nur Zählbares. Danach haben die „Roten“ durch die Länderspielpause zwei Wochen Zeit, um sich auf das nächste Heimspiel gegen Mönchengladbach zu konzentrieren. Es wäre nicht das erste Mal, dass 96 in dieser Zeit etwas geraderückt, was vorher schiefgegangen ist.

 

Von Christian Purbs

 

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