NIEMALSALLEIN

 

Zur Halbzeit wird Bernd Krajewski schon ins Grübeln gekommen sein. Nur nicht zweistellig verlieren – das hatte der Trainer des SV Arminia vor dem Testspiel gegen Hannover 96 für sein Team als sportliches Ziel ausgegeben. Doch zur Pause führte der Bundesligist gegen den Fußball-Oberligisten bereits mit 5:0.Am Schluss war der Arminen-Coach jedoch zufrieden: Ein 0:8 bei vier Klassen Unterschied hört sich nicht so schlecht an.
Dass es anfangs vor 2784 Zuschauern im Rudolf-Kalweit-Stadion ein flottes Spiel wurde, daran hatten aus 96-Sicht zwei Profis ihren Anteil, die sich zuletzt Kritik anhören mussten. Mario Eggimann, dessen vorrangige Aufgabe als Innenverteidiger es ist, Tore zu verhindern, traf mit einem Kopfball bereits in der 4. Minute zum 2:0. Später erhöhte Valérien Ismaël, ebenfalls eher jemand für die Defensive und in der Bundesligapartie gegen Stuttgart aufgrund von Formschwäche nicht einmal im Kader, auf 4:0 und 5:0 (27., 33.). Auch diese beiden Treffer fielen per Kopf – und dies könnte man in gewissem Sinn als ein Zeichen dafür ansehen, dass Ismaël den Kopf wieder freibekommen hat.
Der Franzose wurde am Freitagabend in neuer Position im defensiven Mittelfeld getestet. Statt langer Pässe nach vorne, die ihr Ziel selten erreichten, wie jüngst zu sehen, wählte Ismaël dort die kürzere Variante, und das mit mehr Erfolg. Trainer Dieter Hecking lobte: „Solange die Kraft reichte, war das sehr ordentlich.“ Den Torreigen im Testspiel, das der SV Arminia bei einer Aktion der „Neuen Presse“ gewonnen hatte, eröffnete Ismaëls Landsmann Gaétan Krebs bereits nach 29 Sekunden mit einem schönen 16-Meter-Schuss.
Auch Jan Schlaudraff (8.) zeigte endlich mal wieder Abschlussstärke; und wären sowohl Sergio Pinto (19.) und Arnold Bruggink (44.) nicht an Latte beziehungsweise Pfosten gescheitert, hätte Krajewski sein Ziel wohl beizeiten abhaken müssen. Doch auch seine Arminen waren nicht chancenlos, nachdem sie den Schock von drei Toren binnen acht Minuten verdaut hatten. Marian Pingel (32.) und der schnelle Sven Riedel (39.) hatten den Ehrentreffer auf dem Fuß. Benjamin Ortner (33.) und Sebastian Knust (79.) verhinderten mit sehenswerten Paraden gegen Mike Hanke und Krebs einen höheren Rückstand.
Hanke hatte dann nach der Pause seine Erfolgserlebnisse. Es reichte sogar zu einem Hattrick (63., 69., 75.) – darunter zwei verwandelte Foulelfmeter. Es waren die Höhepunkte einer spielerisch dürftigen 2. Halbzeit, in der es die 96er den Arminen mangels Überraschungsmomenten nicht gerade schwer machten.

Hannover 96: Jensen – Zizzo, Eggimann, Fahrenhorst, Bikmaz (46. Herrmann) – Ismaël – Krebs, Pinto (55. Moslehe), Bruggink (46. Stajner), Schlaudraff (76. B. Schulz) – Hanke.

SV Arminia: 1. Halbzeit: Ortner – Barudi, Smiatek, Zimmermann, Herisch – Riedel, Teklenburg, Bayramoglu – Adamus – Pingel, Yenisen. 2. Halbzeit: Knust – Maczuga, Adili, Impraim, Ibanez – Zydek, Tasdelen, Quambusch – Adamus – Weber, Capin.

 

Von Dieter Kösel

 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen